Alles, was ihr zum 3. Spieltag wissen müsst

Nur zwei Tage, nachdem sich Aufsteiger Energie Cottbus nach dem nächsten furiosen Sieg gegen einen Aufstiegsanwärter an die Tabellenspitze gehievt hat, läutet die 3. Liga ihren 3. Spieltag ein. Die, die noch nicht gewonnen haben, stehen dagegen allmählich unter Druck. Wer von einem Fehlstart bedroht ist und wer weiter überraschen kann, klären wir in unserer Spieltagsvorschau.

Die Ausgangslage

Wow! Drei Mannschaften sind nach zwei Spieltagen verlustpunktfrei – gut, das reißt noch keinen vom Hocker. Aber die Namen überraschen doch: Aufsteiger Energie Cottbus ist noch dazu bislang ohne ein Gegentor. Der VfL Osnabrück scheint sich von der Fast-Abstiegssaison bestens rehabilitiert und gute Schlüsse gezogen zu haben. Und Carl Zeiss Jena macht einfach da weiter, wo die Thüringer vor der Sommerpause aufgehört haben: Sechs Siege in Folge haben die Thüringer saisonübergreifend am Stück eingefahren, ein Vereinsrekord.

In leichter Sorge sind die beiden Klubs, die noch gar keinen Punkt ergattert haben: Der Hallesche FC, der gegen Fortuna Köln aber prinzipiell gut spielte, und die Würzburger Kickers, bei denen die Angst vor einem neuerlichen Fehlstart wie in der Vorsaison umgeht. Leicht unter Druck befindet sich auch Absteiger Eintracht Braunschweig vor dem Duell mit Zwickau. Auch die Sportfreunde Lotte müssen nach dem 1:5-Desaster in München wenige Tage später eine starke Antwort präsentieren.

Und sonst so…

Cottbus-Coach Pele Wollitz hat die Gerüchte um einen Abgang des Toptorjägers Streli Mamba befeuert und einen bereits abgeschlossenen Vorvertrag mit dem SC Paderborn ins Spiel gebracht, was die Ostwestfalen in Person von Manager Markus Krösche aber dementierten. Es wäre eine herbe Schwächung für die Lausitzer: An vier der fünf Saisontreffer war Mamba direkt beteiligt.

Am den Spieltagen am Dienstag und Mittwoch wird es brütend heiß werden – da hilft selbst die späte Anstoßzeit um 19 Uhr wenig. Zur Anstoßzeit wird es punktuell noch 32 bis 34 Grad warm sein. Keine Bedingungen, unter denen Spitzensport ausgeübt werden sollte.

Die Spiele im Fokus

Unruhe im Süden: VfR Aalen gegen die Würzburger Kickers

Mindestens einen wird der ominöse Fehlstart wohl erwischen, aber wen? Der VfR Aalen hat einen Punkt auf dem Konto, aber auch ein straffes Programm mit Wiesbaden und Unterhaching hinter sich. Die Würzburger Kickers verloren spät in Osnabrück und anschließend nach enttäuschender Leistung daheim 0:2 gegen Aufsteiger KFC Uerdingen. Erste Fans meldeten sich in den sozialen Medien bereits reichlich gefrustet zu Wort – noch ist nicht wirklich klar, was für eine Rolle Würzburg nach dem Abgang einiger Leistungsträger einnehmen wird.

Ungleiches Ostduell: Carl Zeiss Jena gegen den Halleschen FC

Sportlich dürften sich Jena als auch Halle nach Einschätzung zahlreicher Experten in diesem Jahr grundsätzlich auf Augenhöhe befinden, möglicherweise wurde dem HFC sogar ein etwas stärkerer Kader nachgesagt. Nun wird sich herausstellen, welchen Einfluss ein optimaler Saisonstart und das genaue Gegenteil auf die Gesamtspielzeit haben können. Jena kommt mit mächtig Rückenwind, denn die Thüringer haben auswärts in Münster einen Coup landen können und clever alle drei Punkte entführt. Halle präsentierte sich gegen Köln ganz anders, ging schlampig mit den Chancen um und muss als Konsequenz weiter ohne Zähler auskommen. Kein einfacher Auftakt für den neuen Trainer Torsten Ziegner, der aber aus Zwickauer Zeiten wissen sollte, wie man in schwerer Lage die Ruhe behält.

Leckerbissen in Niedersachsen: VfL Osnabrück gegen 1860 München

Der VfL Osnabrück weiß, wie er seine Fans zurück ins Boot holt. Es waren doch einige, die nach der furchtbaren Vorsaison sehr skeptisch waren – zumindest vorerst haben die Lila-Weißen aber wieder einen Stein im Brett bei ihren treuen Anhängern, zwei Auftaktsiegen sei Dank. Besonders das 2:0 im Derby beim SV Meppen kommt einer Erlösung gleich, am Mittwochabend darf gegen 1860 München eine große Kulisse erwartet werden. Doch Obacht: Die Sechziger sind on fire, da muss sich Osnabrück nur beim Nachbarn aus Lotte erkundigen. Gerade Stürmer Adriano Grimaldi, selbst einst ein VfL-Spieler, zeigte beim 5:1 eine grandiose Leistung.

Das erste Spitzenspiel: Energie Cottbus gegen die SpVgg Unterhaching

Der Erste empfängt den Vierten. Na, wenn das mal kein Spitzenspiel ist? Energie Cottbus wird die wenigen Tage als Tabellenführer genießen, das Gefühl ist aus der Vorsaison noch bestens bekannt – der Unterschied liegt in der Liga. Allerdings erinnert man sich in Brandenburg auch an das Jahr 2015, als man ebenfalls mit zwei Zu-Null-Erfolgen startete und schlussendlich absteigen musste. Die Vorzeichen sind heute freilich ganz andere. Am Mittwoch kommt die SpVgg Unterhaching, die nach einer überflüssigen Meckerei auf ihren vielleicht besten Spieler Sascha Bigalke verzichten musste. Dennoch haben die Bayern einen mehr als soliden Start hingelegt und werden zumindest punkten wollen.

Die Zahlen des Spieltags

89.041 – So viele Zuschauer strömten am 2. Spieltag in die Drittliga-Stadien. Das sind zwar weniger als zu den Eröffnungsmatches, allerdings fehlt diesmal der klare Ausreißer nach oben, wie ihn der 1. FC Kaiserslautern zuletzt mitbrachte. Fast 9.000 Besucher pro Spiel – eine starke Bilanz!

10 – Und wieder hat er es gemacht: KSC-Stürmer Anton Fink, mittlerweile 31 Jahre jung, hat auch in seiner zehnten Drittliga-Saison wieder getroffen. Seit 2008 netzt er in steter Regelmäßigkeit, nur 2009/10 nicht, weil er dort nicht in der 3. Liga gespielt hat. Insgesamt kommt er auf 122 Treffer, ein würdiger Rekordtorschütze.

4.050.000 – Das ist der laut transfermarkt.de bezifferte Eurowert der drei Spieler Abdullahi, Nyman und Valsvik, die Eintracht Braunschweig noch immer verlassen sollen. Erst dann wird es weitere Neuzugänge geben.

 

Wer kann überraschen

Der FSV Zwickau in Braunschweig

Bislang hat sich der FSV Zwickau, für viele einer der ersten Abstiegskandidaten, richtig gut aus der Affäre gezogen. Vor allem beim Karlsruher SC nervten die Sachsen ihren Gegner so richtig mit einer lange felsenfesten Defensive und ihrem Glücksgriff Tarsis Bonga in der Sturmspitze. Warum sollte es mit ähnlichen Mitteln nicht auch auswärts bei Eintracht Braunschweig klappen? Wir glauben: Weil die Eintracht noch nicht gefestigt auftritt und auch die Fans schnell nervös werden, kann Zwickau einen oder sogar drei Punkte holen. Wichtig wäre, was schon in den ersten beiden Spielen gelang: der eigene Führungstreffer.

   
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