Alles, was ihr zum 28. Spieltag wissen müsst

Ab in die letzte Englische Woche dieses Drittliga-Jahres! Zum elftletzten Spieltag – ja, mittlerweile müssen wir den Countdown zum Saisonabschluss starten – erwarten wir heiße Spiele von Traditionsklubs, Ostduelle, Derbys und noch viel mehr. Was erwartet euch am Dienstag und Mittwoch? Wir zeigen es Euch kurz und knackig auf.

Die Ausgangslage

Ganz oben hat sich ein Spitzentrio abgesetzt: Der VfL Osnabrück, der Karlsruher SC als auch der Hallesche FC haben ihre Spiele am Wochenende gewonnen und sich weiter von den geschlossen schwächelnden Verfolgern auf Platz 4 bis 6 abgesetzt. Wehen, Uerdingen, Unterhaching: Diesen Klubs fehlt zum Teil die Konstanz, teils aber haben sie eine schlichtweg extrem schwache Phase erwischt, die im Saisonverlauf kaum noch ausgeglichen werden kann.

Während sich das Mittelfeld weiterhin eng aneinanderpresst, gibt es im Abstiegskampf leichte Veränderungen: Fortuna Köln hat sich durch den glücklichen Auswärtssieg in Lotte Luft verschafft, Energie Cottbus mit dem 3:0 über Münster den Anschluss wiederhergestellt. In großer Not sind nach neuerlichen Niederlagen Carl Zeiss Jena und der VfR Aalen, der im Schnitt nun fast einen Zähler pro Spieltag aufholen muss, um nicht abzusteigen.

 

Was sonst passiert ist

Eine der kleinsten Supporter-Gemeinschaften der 3. Liga, die "Freibier Ultras" aus Lotte, haben ihre Unterstützung vorerst eingestellt. Grund dafür sind mehrere Stadionverbote, beim Heimspiel gegen Köln blieb die Kurve erstmals leer.

Zudem lohnt sich ein Blick in die unteren Spielklassen: Waldhof Mannheim ist nach einem Sieg über Verfolger Saarbrücken auf bestem Wege, im vierten Versuch in Serie endlich in die 3. Liga aufzusteigen. Auch der Chemnitzer FC und Viktoria Köln dürften im Normalfall frühzeitig als weitere Aufsteiger feststehen.

 

Vier Spiele im Fokus

Derby in München: 1860 München gegen die SpVgg Unterhaching

Einmal 20 Jahre in die Vergangenheit, bitte! Im Münchener Stadtteil Giesing steigt am Dienstagabend ein Duell aus fast vergessenen Zeiten, wenn der "Zwerg" aus der Vorstadt zu Gast ist. Die Rede ist von der SpVgg Unterhaching, die allerdings mit fünf Niederlagen aus sechs Spielen in diesem Jahr eine Schreckensbilanz aufweist – der Aufstiegszug ist damit wohl schon abgefahren. Mit einem Heimsieg könnten die Löwen gar vorbeiziehen, und favorisiert sind sie durch die vornehmlich guten Leistungen der vergangenen Wochen ebenfalls. Aber Obacht: Nur Wehen Wiesbaden schießt auswärts mehr Tore als Haching – die Statistik gibt den Vorstädtern Mut.

Absteiger im direkten Duell: 1. FC Kaiserslautern gegen Eintracht Braunschweig

Es gab auf beiden Seiten schon deutlich schlimmere Saisonphasen als die aktuelle: Sowohl FCK als auch BTSV haben in der Rückserie bislang gut gepunktet und sich damit tabellarisch verbessert. Besonders die Blau-Gelben, die als Gast zum Betzenberg reisen, sind aber permanent gefordert: Die Konkurrenz punktet ebenso, Eintracht ist mit dem Willen nach der Aufholjagd nicht allein. Zudem fehlen zwei Zähler (plus das ungünstige Torverhältnis) zum ersehnten 16. Platz. In die Karten spielt Braunschweig, dass Kaiserslautern mit Christian Kühlwetter und Antonio Jonjic zwei keck aufspielende Youngster gesperrt respektive verletzt fehlen.

Ungleiches Südwestderby: Karlsruher SC gegen den VfR Aalen

Schon klar, es ist nicht "das" Derby im klassischen Sinne – dafür ist die Rivalität zwischen Karlsruhe und Aalen zu wenig ausgeprägt. Deutlich vorhanden ist dagegen ein Leistungsgefälle, wenn der KSC als Zweiter gegen den abgeschlagenen Letzten unter Siegesdruck steht. Er hat exzellente Chancen, in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Der VfR um Trainer Rico Schmitt könnte das als erste Mannschaft der Liga auch rechnerisch nicht mehr auf direktem Wege, wenn sie am Mittwoch verliert. Realistisch ist der Klassenerhalt, für den ab sofort aber ein Zwei-Punkte-Schnitt nötig ist. Eine Herkulesaufgabe.

Ostduell mit Würze: Hallescher FC gegen Energie Cottbus

Nicht-ganz-so-weit-oben trifft in Halle auf Nicht-ganz-so-weit-unten – zumindest im Vergleich mit dem Karlsruhe-Spiel. Halle ist Dritter, Cottbus Drittletzter. Beide haben folglich gute Gründe, drei Punkte zu holen. Nicht nur bei Buchmachern sind die Anreisenden aus der Lausitz dabei klar in der Außenseiterrolle. In der Auswärtstabelle ist Energie Vorletzter, der HFC kassierte derweil daheim erst neun Gegentore – viermal in Serie stand vor den eigenen Fans die Defensiv-Null. Stellt sich nur noch die Frage, wann ob wenig aufstiegskampf-erfahrenen Halleschen FC die Nervosität vor der 2. Bundesliga packt. Bislang hat sich das unverhoffte Spitzenteam von der riesigen Chance, die sich mehr und mehr ergibt, überhaupt nicht beeindrucken lassen.

 

Die mögliche Überraschung

Sonnenhof Großaspach gegen den SV Wehen Wiesbaden

Viel haben Großaspach und Wiesbaden nicht gemeinsam. Die durchschnittliche Besucherzahl etwa, oder den Fakt, dass beide nur einen Platz von der jeweils nächsten Spielklasse entfernt stehen. Dann aber hat die SGS den schwächsten Sturm, Wiesbaden den stärksten. Der SVWW hat dafür eine wacklige Abwehr, die bei Großaspach wiederum stets ihren Mann steht – so auch kürzlich in Rostock. Völlig kurios wird’s angesichts der Statistik, dass der Sechzehnte aus Aspach drei Niederlagen weniger kassiert hat als der Vierte aus Wiesbaden. Vier der erst fünf Saisonsiege gelangen den Schwaben zudem gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Es könnte die Mischung für einen überraschenden Heimsieg sein.

 

   

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