Alles, was ihr zum 21. Spieltag wissen müsst
Der Auftakt in die Rückrunde liegt hinter uns, mehr als die Hälfte der Saison ist somit absolviert. Der vergangene Spieltag war für gleich drei Trainer auch der letzte Arbeitstag bei ihren Vereinen. Zudem stand am Dienstag noch der Deadline Day an, einige Vereine nutzten diesen noch für Veränderungen im Kader, um bestmöglich in die weitere Saison gehen zu können. Unsere Vorschau auf den 21. Spieltag.
Die Ausgangslage
Puh, was war das für ein Dienstag! Mit Michael Köllner (TSV 1860 München), Rüdiger Rehm (FC Ingolstadt) und André Meyer (Hallescher FC) mussten gleich drei Trainer ihren Platz räumen und wurden freigestellt. Bereits zum dritten Mal in der Drittliga-Geschichte wurde an einem Tag drei Übungsleiter gefeuert. Zudem wurden am letzten Tag des geöffneten Transferfensters noch sieben Spieler geholt und zehn verabschiedet.
Während die SV Elversberg schon wieder zwei Spiele in Folge gewinnen konnte, brannte und brennt in München und Ingolstadt noch immer der Baum. Die Ziele drohen verfehlt zu werden, weshalb die Trainer gehen mussten. Die Schanzer haben am Mittwoch mit Guerino Capretti schon ihren neuen Mann vorgestellt, der gegen den BVB II sein Debüt feiert. Der SV Wehen Wiesbaden mauserte sich still und heimlich zur zweitstärksten Kraft der Liga, während Saarbrücken schwächelt.
Der Waldhof ist nach dem dritten Sieg in Folge wieder mitten im Aufstiegsrennen, auch Dynamo Dresden zog wieder ein Ticket für den potentiellen Aufstiegszug, steht sechs Zähler hinter Rang drei. Im Keller wird es für Meppen immer bedrohlicher, vier Punkte sind es zum rettenden Ufer. Der trainerlose HFC ist Vorletzter und taumelt weiter Richtung Regionalliga.
Fünf Spiele im Fokus
Saarland-Duell: Stößt Elversberg den FCS von Rang drei?
Erst drei Niederlagen musste das überraschend souveräne Elversberg in dieser Saison hinnehmen. Eine davon war im Hinspiel. Mit 0:2 unterlag der Aufsteiger dem FCS zu Hause. Nun soll es am Samstag die Revanche im Ludwigspark geben und der dritte Sieg in Folge eingefahren werden. Dann würde der Vorsprung auf die Saarbrücker schon auf 14 Punkte anwachsen.
Auf der anderen Seite hat das Team von Rüdiger Ziehl die Möglichkeit, wieder minimale Tuchfühlung zum Ligaprimus aufzunehmen, auf acht Punkte heranzurobben. Doch so richtig hat die Mannschaft noch nicht ins neue Jahr gefunden, verlor zwei von drei Spielen und droht nun auch den dritten Rang vorerst zu verspielen. Während der FCS mit Marcel Gaus noch einmal in der Defensive nachlegte, holte die SVE am letzten Tag mit Ben Bobzien noch ein Offensiv-Talent, ließ Israel Suero dafür in die spanische Heimat ziehen.
Kellerduell in Zwickau: Meppen will die Serie stoppen
Nach vier Partien ohne Sieg konnte der FSV Zwickau mit dem 2:0 beim Halleschen FC einen ganz wichtigen Dreier feiern und sich von den Abstiegsplätzen befreien. Doch die Lage bleibt natürlich weiter sehr ernst, weshalb am Samstag zu Hause gegen den SV Meppen nachgelegt werden soll. Die Emsländer warten seit dem 14. August weiter auf einen Erfolg, holten seitdem in 16 Spielen lediglich acht Punkte. Erstaunlich, dass der Abstand auf die Zwickauer dennoch nur vier Zähler beträgt und mit einem Erfolg deutlich schrumpfen könnte.
Um die zweitschwächste Defensive der Liga (34 Gegentore) zu stabilisieren, wurde am Dienstag mit Bruno Soares ein 34-jähriger Defensivroutinier geholt. Zudem ist die Verpflichtung von Marcos Alvarez mittlerweile fix, er könnte beim FSV erstmals zum Einsatz kommen. Auch die Schwäne hatten zuletzt nachgebessert und Nico Carrera (Holstein Kiel/Leihe) und den vereinslosen Jan-Marc Schneider geholt.
Ostderby in Dresden: Dynamo-Hoffnung trifft auf HFC-Angst
Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen vor dem Derby kaum sein. Nach dem zweiten Comeback-Sieg in Serie sind die Schwarz-Gelben bis auf sechs Punkte an den dritten Platz herangeklettert, können allmählich wieder im Aufstiegsrennen mitreden. Seit vier Partien ist die Truppe von Trainer Markus Anfang ungeschlagen, nachdem es zuvor überhaupt nicht rund lief.
Das tut es auch beim Halleschen FC nicht – seit Monaten. Die Lage an der Saale ist so prekär, dass der Vereinsführung keine andere Wahl mehr blieb, als Trainer André Meyer zu entlassen. Nur ein Punkt aus den vergangenen fünf Partien, das Abrutschen auf den vorletzten Tabellenplatz und die große Unzufriedenheit der Fans nach der Zwickau-Pleite haben das Fass zum Überlaufen gebracht. NLZ-Leiter Jens Kiefer übernimmt vorerst mit Co-Trainer Max Bergmann und Torwarttrainer Marian Unger das Kommando, soll das Team am besten schon am Samstag wieder auf die Nicht-Abstiegsplätze führen, die zwei Zähler entfernt sind.
Mit Nik Omladic und Alexander Winkler holte der HFC zwei erfahrene Spieler, um das Worst-Case-Szenario vermeiden zu können. Dynamo konnte am Dienstag mit Kevin Broll den Ex-Keeper verpflichten. Zuvor wurde Jakob Lemmer aus Offenbach geholt.
Die Löwen nach Köllner: Wird der Trend in Oldenburg gebrochen?
Nach etwas mehr als drei Jahren endete die Zeit von Michael Köllner als Trainer des TSV 1860 München. Nach der 1:2-Heimpleite gegen Dynamo Dresden war die Überzeugung bei Günther Gorenzel nicht mehr da. Nun übernimmt der Sportchef den Job erst einmal selbst, bis ein Nachfolger gefunden ist. Seine Aufgabe sei es, in die Köpfe zu schauen und das Selbstvertrauen zu re-aktivieren. Nach nur vier Punkten aus sieben Spielen und dem Abrutschen auf Rang sechs ist dieses bekanntlich nicht allzu groß.
Immerhin fünf Zähler aus vier Partien holte der Aufsteiger aus Oldenburg. Doch die vorherige Serie von sechs Pleiten am Stück lastet in der Tabelle noch auf der Mannschaft, die einen Punkt vor dem ersten Abstiegsrang liegt. Um offensiv etwas mehr Gefahr ausstrahlen zu können, wurde am letztmöglichen Tag mit Orhan Ademi ein gut bekannter Stürmer aus Rumänien zurück in die 3. Liga geholt.
Essen gegen Duisburg: Der Derby-Verlierer muss nach unten schauen
Neun Spiele war das Team von Christoph Dabrowski ungeschlagen, am vergangenen Wochenende setzte es dann eine 0:3-Niederlage in Elversberg. Kann passieren, immerhin liegt RWE noch fünf Punkte vor den Abstiegsrängen und damit einen Zähler hinter dem MSV, der einfach keine Konstanz in seine Leistungen bringt. Nach dem Sieg zum Jahresauftakt in Saarbrücken gab es zwei Heimpleiten in Folge und viel Frust. Vielleicht läuft es auswärts wieder besser. Schließlich wurden die vergangenen drei Duelle in fremden Stadien allesamt gewonnen.
Zumal Essen wahrlich keine Heimmacht ist, an der Hafenstraße erst zwei von neun Spielen gewinnen konnte. Allerdings gab es auch erst ebenso wenige Niederlagen. Sollte es am Sonntag im stimmungsvollen Derby einen Sieger geben, kann sich dieser eventuell sogar weiter von den Plätzen unter dem Strich absetzen. Der Verlierer muss weiter nach unten schauen. Während es bei den Zebras auf dem Transfermarkt ruhig war, holte Essen mit Torben Müsel einen offensiven Mittelfeldspieler aus Gladbach.