Ärger über "Kinderfußball": Kölns Blicke gehen nach unten

Beim deutlichen 2:5 im Nachholspiel gegen den 1. FC Saarbrücken kassierte Viktoria Köln am Mittwochabend die dritte Niederlage in Folge – und muss die Blicke nun nach unten richten. Cheftrainer Olaf Janßen nahm seine junge und ersatzgeschwächte Mannschaft zwar in Schutz, ärgerte sich aber über "Kinderfußball".
Zahlreiche Ausfälle
Im Mittelfeld debütierte Thomas Idel, die Abwehr wurde von Cabral, Kubatta und Sticker zusammen gehalten. Von der Bank kamen Luca de Meester und Said El Mala in die Partie. Das Personalkarussell bei Viktoria Köln dreht sich weiter kräftig, weil mit Christoph Greger (Knieverletzung) mittlerweile der siebte Spieler mit Stammplatzpotential längerfristig ausfällt. An den jungen Akteuren habe es jedoch nicht gelegen, dass die Höhenberger im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken kein Land sahen.
"Unser Kapitän hat im Kreis auch gesagt, dass wir zusammenstehen und von unserem Weg überzeugt sind, dass wir die jungen Spieler mitnehmen und nicht hadern oder mit dem Finger auf andere zeigen", gab Olaf Janßen in der Pressekonferenz nach der Partie an, dass beispielsweise Michael Schultz hinter den Einsätzen steht. Bei "MagentaSport" ergänzte der Cheftrainer: "Wir werden uns nicht auseinander dividieren. Wir werden niemandem das Gefühl geben, dass die jungen Spieler Schuld sind." Und doch lässt das Thema die Viktoria nicht ganz los, wirkt es schließlich schon so, dass den Kölnern zum Teil die Erfahrung auf dem Rasen fehlt.
"Da kannst du natürlich kein Spiel gewinnen"
Hinzu kam gegen Saarbrücken noch das Pech. Zweimal schenkte Köln nach Anpfiff beider Halbzeiten ein Gegentor her, dazu versenkte der FCS den Nachschuss eines eigentlich gehaltenen Elfmeters. "Da kannst du natürlich kein Spiel gewinnen, ist ja logisch", haderte Janßen mit den unglücklichen Umständen, die der Viktoria an diesem Tag eine deutliche Niederlage bescherten. Unabhängig vom Personal hielt der Cheftrainer nach Spielschluss fest: "All das, was die fünf Gegentore betrifft, war erwachsener Fußball gegen Kinderfußball." Davon dürfe sich die Viktoria in der aktuellen Phase – trotz aller Verletzungen – nicht allzu viel erlauben.
Mit 32 Punkten steht Köln auf Platz 14 in der Tabelle, hat noch acht Zähler Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz. Drei Niederlagen in Folge lassen die Alarmglocken langsam schrillen, die Blicke gehen nach unten. "Die Tabelle spielt eine völlig untergeordnete Rolle, aber wir werden noch mindestens zehn Punkte brauchen. Das ist die Realität", machte sich Janßen nicht vor, dass die aktuelle Ausbeute für den Klassenerhalt ausreichen wird. Deswegen schöpfte er Hoffnung aus dem, was die 2:5-Niederlage gegen Saarbrücken ihm bot: "Wir sind nicht auseinander gebrochen. Wichtig ist, dass wir solche Ergebnisse akzeptieren, dass sie nichts mit uns machen." Schon am Samstag (14 Uhr) geht es mit kühlem Kopf gegen den SV Sandhausen weiter.