1860-Remis mit Hindernissen: Köllner "kann nicht glücklich sein“

1860 München tritt im Rennen um die Aufstiegsplätze auf der Stelle. Das 1:1-Remis beim Aufsteiger SC Verl hat den Löwen bei der Jagd auf Tabellenführer 1. FC Saarbrücken nicht wirklich weitergeholfen und lässt zudem ihren Platz in der Spitzengruppe wackeln.
"Fühlt sich nach zwei liegen gelassenen Punkten an“
Für Trainer Michael Köllner fühlte sich das zweite Remis seiner Elf in Folge denn auch trotz der außergewöhnlichen Hindernisse bei der Anreise – der Abflug nach Paderborn hatte sich wegen technischer Probleme am Charterflugzeug verzögert und eine Verschiebung des Anstoßes um 30 Minuten notwendig gemacht – eher wie eine Niederlage an. "Wieso soll ich glücklich sein? Ich will jedes Spiel gewinnen, und wenn wir 1:1 spielen, kann ich nicht glücklich sein. Wir haben den Punkt nicht glücklich geholt – und dann ärgert es mich“, grantelte der 50-Jährige im "MagentaSport"-Interview.
Sein Missmut war angesichts der verspielten Führung nach dem dritten Saisontor von Stefan Lex (20.) und besonders eines Lattentreffers von Dennis Erdmann in der Schlussphase durchaus nachvollziehbar. Noch ärgerlicher machte das Remis Saarbrückens gleichzeitiges Unentschieden bei Türkgücü München, durch das 1860 durch einen Erfolg wieder bis auf drei Zähler und damit eben in Schlagdistanz an den Überraschungs-Aufsteiger herangerückt wäre. "Es fühlt sich mehr nach zwei liegen gelassenen Punkten als einem gewonnen Punkt an“, fasste Köllner seine Gemütsverfassung auf der Pressekonferenz zusammen.
Dabei hatte der Coach nach dem insgesamt dritten Spiel seines Teams nacheinander ohne Sieg nur wenig zu monieren. "Durch die Führung haben wir uns für unser gutes Spiel in der Anfangsphase belohnt. Danach haben wir es leider nicht geschafft, den Vorsprung in die Halbzeit zu bekommen. In der Schlussphase waren wir aber wieder gut unterwegs und hätten noch ein Tor machen können. Läuferisch und kämpferisch haben wir auch eine gute Leistung gebracht“, resümierte Köllner.
In acht Runden acht Punkte auf Saarbrücken verloren
Zur Wahrung seiner weiterhin zumindest günstigen Ausgangsposition im Aufstiegskampf muss 1860 München jedoch möglichst zeitnah wieder einmal einen Sieg landen. Als Tabellenführer hatte 1860 nach vier Runden immerhin noch drei Zähler Vorsprung auf Saarbrücken, inzwischen beträgt der Rückstand der Löwen auf den Drittliga-Rückkehrer schon fünf Zähler. Besonders auch deshalb gab Köllner noch in Verl für das Stadtduell am Samstag mit Neuling Türkgücü München auf die Frage nach notwendigen Verbesserungen auch nur eine ganz simple Parole aus: "Wir müssen einfach nur ein Tor mehr als der Gegner machen. "Wir wollen die Woche mit einem Dreier abschließen und in den drei Spielen ungeschlagen bleiben."