2:1 in Wiesbaden: Jahn Regensburg steigt in die 2. Liga auf

Der SSV Jahn Regensburg spielt in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga! Im Relegationsrückspiel gelang den Oberpfälzern ein 2:1-Auswärtssieg gegen den SV Wehen Wiesbaden, was nach dem 2:2 Unentschieden im Hinspiel gleichbedeutend mit dem Aufstieg für den SSV Jahn ist. Wiesbaden wiederum steigt nach nur einem Jahr in der 2. Liga wieder in die 3. Liga ab. 

Kother schlägt kurz vor der Pause eiskalt zu

Im Vergleich zum Hinspiel berief SVWW-Trainer Nils Döring, der nach abgesessener Rotsperre an die Seitenlinie zurückkehrte, Kapitän Sascha Mockenhaupt, Lasse Günther und Hyun-Ju Lee in die Startelf. Dafür mussten Martin Angha, Keanan Bennetts und Nikolas Agrafiotis auf die Bank weichen. Gegenüber Joe Enochs verzichtete dagegen auf Änderungen und vertraue derselben Elf, die im Hinspiel ein 2:2 einfahren konnte.

Beide Kontrahenten lieferten sich vor rund 11.000 Zuschauern in der hessischen Landeshauptstadt von Beginn an eine intensive Partie. Die Teams scheuten zwar keinen Zweikampf, wohl aber das letzte Risiko im Spiel nach vorne. Folglich blieben Torchancen zunächst Fehlanzeige. Die erste gefährliche Szene ereignete sich schließlich in der 15. Spielminute, als die Wiesbadener Defensive einen Ball nicht sauber klären konnte, sodass Viet an die Kugel kam, der Kother bediente. Der Hinspieltorschütze suchte umgehend den Abschluss, verzog jedoch knapp. Fünf Minuten später meldete sich dann auch der SV Wehen in der Partie an. Nach einer flachen Hereingabe von der rechten Seite kam Prtajin im Strafraum zum Abschluss. Sein Schuss rutschte aber knapp am Pfosten vorbei (20.).

Auf der Gegenseite versuchte erneut Kother sein Glück, doch SVWW-Keeper Stritzel war zur Stelle (21.). Wiesbadens nächste Chance wurde durch einen schönen Steckpass initiiert, anschließend setzte Goppel Prtaijn mit einem feinen Hackentrick in Szene, doch der Abschluss des Stürmers geriet zu zentral (30.). Wehen war nun die spielbestimmende Mannschaft, jedoch fehlte den Hessen die entscheidende Durchschlagskraft. Als dann bereits alles auf ein 0:0 zur Pause hindeutete, schlug Regensburg in der zweiten Minute der Nachspielzeit eiskalt zu: Faber setzte sich auf der rechten Seite hervorragend gegen seinen Gegenspieler durch und schlug eine präzise Flanke an den Fünfmeterraum, wo der einlaufende Kother den Ball gekonnt einnickte – 0:1 für Regensburg (45+2.)!

Strittige Szene direkt nach Wiederbeginn

Beide Trainer verzichteten in der Halbzeit auf Wechsel. Dennoch begann die zweite Hälfte direkt mit einem Paukenschlag. Wenige Sekunden nach Wiederbeginn wurde Kovacic im Strafraum von einem Regensburger von hinten umgeschubst – eine höchst strittige Szene. Davon unbeeindruckt setzte der Jahn zum Konter an. Der unwiderstehliche Kother dribbelte auf dem linken Flügel zwei Gegenspieler aus und bediente den mitgelaufenen Faber, der nur noch seinen Fuß hinhalten musste, um das zweite Tor des Tages zu erzielen (47.). Der Treffer hielt zum Entsetzen der Wiesbadener auch der Überprüfung des Videoschiedsrichters Stand.

Die Döring-Elf reagierte mit Wut im Bauch und kam durch Fechner zum Abschluss. Doch SSV-Keeper Gebhardt kratze den platzierten Distanzschuss stark über das rechte Kreuzeck (50.). Der Ansturm der Hessen wurde kurz darauf allerdings unterbrochen, da die SVWW-Fans das Stadion mit Rauchbomben vernebelten. Als der Ball dann wieder rollte, versuchte es Heußer mit einem Freistoß aus aussichtsreicher Position, doch Gebhardt war zur Stelle (61.). Regensburg hatte sich mittlerweile komplett in der Defensive verschanzt, während Wiesbaden mit dem Mute der Verzweiflung anrannte und Flanke um Flanke in die Mitte schlug. Doch weder Kovacevic aus kurzer Distanz (66.) noch Mockenhaupt (74.) vermochten es, den Anschlusstreffer zu erzielen.

In der 81. Minute war es dann aber so weit: Wiesbaden spielte Catic mit einem Doppelpass auf der rechten Seite frei, der Bosnier servierte anschließend eine maßgenaue Flanke, die Prtajin gekonnt ins Tor einnickte – der Anschlusstreffer! Der Kroate war nun heiß gelaufen. Zunächst versuchte er sich an einem Fallrückzieher (84.) und kurz darauf mit einem wuchtigen Schuss, den Ziegele mit dem angelegten Arm zur Ecke abfälschte (85.). Erneut griff der Videoschiedsrichter trotz der Wiesbadener Proteste nicht ein. Dennoch lag der Ausgleich mittlerweile in der Luft, da Regensburg mittlerweile mit den Kräften am Ende war. Die große Chance bot sich schließlich in der fünften Minute der Nachspielzeit: Gebhardt konnte den wuchtigen Abschluss von Agrafiotis nur nach vorne abprallen lassen, wo Heußer und Vukotic freistanden, sich aber gegenseitig beim Abschluss behinderten. Es war die letzte große Chance der Partie. Nach insgesamt acht Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Martin Petersen die Partie ab und besiegelte damit den Aufstieg des SSV Jahn Regensburg. Für den SV Wehen Wiesbaden geht es dagegen nach nur einem Jahr im Unterhaus zurück in die 3. Liga.

   

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