1860 vor Endspiel in Ingolstadt: "Am Samstag wird es brennen"

Endspielzeit für 1860 München. Beim FC Ingolstadt wollen die Löwen am Samstag in die Relegation einziehen. Trainer Michael Köllner sieht sein Team im Vorteil.

"Die Drucksituation liegt ganz klar bei Ingolstadt"

Die Ausgangslage vor dem Duell beim FC Ingolstadt ist eindeutig, nur bei einem Sieg ziehen die Löwen an den Schanzern vorbei. Vor einem Jahr beendete Ingolstadt die Sechziger Träume mit einem 1:0-Sieg. "Wir wollten ein Finale, in dem wir es selber in der Hand haben. Letzte Saison hatten wir das nicht, da musste man mit 46 Variablen in das Spiel reingehen", erinnerte sich auch Trainer Michael Köllner an die damaligen Voraussetzungen. Jetzt folgt das angesprochene Finale, das Sportchef Günther Gorenzel als "absolutes Bonusspiel" einer überzeugenden Saison betitelte.

"Die Drucksituation liegt ganz klar bei Ingolstadt", verwies Gorenzel darauf, dass die Schanzer vor der Saison vom direkten Aufstieg als Zielsetzung sprachen. "Jetzt wollen wir ihnen hier ein Schnippchen schlagen", so der Sport-Geschäftsführer. Bei diesem Unterfangen können die Löwen auch auf Top-Torjäger Sascha Mölders, der nach seinem "Spacko"-Spruch beim Derby gegen Bayern II lediglich eine Geldstrafe zahlen muss und somit spielberechtigt ist. "Eine Sperre wäre nicht darstellbar bei den Aussagen, die im Fußball in den letzten Wochen getroffen wurden", hatte sich Gorenzel zuvor für den Stürmer stark gemacht. Verzichten müssen die Löwen dagegen auf Semi Belkahia, der wegen einer Gelbsperre ausfallen wird. Der zuletzt angeschlagene Marius Willsch kehrt am Freitag ins Training zurück.

"Kampfansagen sind Schmarrn"

Auch Köllner selbst stand zuletzt im Fokus, wurde er doch mit Austria Wien in Verbindung gebracht. Doch er hat nicht vor, die Löwen zu verlassen: "Ich weiß, dass ich hier richtig bin. München ist eine schöne Stadt, in der man es aushalten kann, und der Verein hat eine große Wucht. Für alle Seiten ist die Sache jetzt erledigt!" Von Kampfansagen vor dem Spiel gegen Ingolstadt hält er derweil nichts: "Solche Sachen sind jetzt völliger Schmarrn. Es geht darum: Die wollen gewinnen, wir wollen gewinnen. So werden wir in das Spiel hineingehen", versprach der Cheftrainer. "Am Samstag wird es brennen." Es gehe letztlich darum, wer in der besseren mentalen Verfassung ist. "Da sehe ich die Aktien klar bei meiner Mannschaft. Für mich wäre es die Krönung, wenn wir in Ingolstadt gewinnen!"

Dafür pflegt Köllner nicht nur seinen Bart, sondern auch seine Rituale. "Ich habe mehrere Ticks", erklärte Köllner grinsend. "Meine Hosentaschen müssen die richtigen Utensilien haben, die Socken müssen die richtigen sein. Da bin ich schon ein komischer Typ." In der Vorwoche habe er seinen Glücksgürtel vergessen, sodass Frau Köllner für ihren Mann springen musste. "Zuhause kommt das sonst nicht vor, aber wenn der Trainer ruft, dann nützt es ja nix", schmunzelte der 1860-Coach über die eigene Anekdote, die den Münchnern die nötige Lockerheit für das Endspiel am Samstag geben soll. Und Köllner war sich sicher, dass zumindest der Bart in einer Woche immer noch stehen würde: "Wir gehen davon aus, dass wir das Spiel positiv gestalten werden und die Saison ihre Fortsetzung finden wird." In der Relegation hätten die Löwen am 27. Mai (Donnerstag) zunächst Heimrecht, ehe am 30. Mai (Sonntag) die endgültige Entscheidung im Stadion des Zweitligisten fallen würde – mit Regensburg, Sandhausen, Osnabrück und Braunschweig kommen vier Teams infrage.

   

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