1860-Traum geplatzt: "Man sieht, was der Kopf ausmacht"
Die Chancen waren schon im Vorhinein eher theoretischer Natur, doch seit Samstagnachmittag steht endgültig fest: Der TSV 1860 München ist nach der 0:4-Niederlage bei Meister 1. FC Magdeburg raus aus dem Aufstiegsrennen. Nun muss sich das Team auf das Erreichen des vierten Rangs konzentrieren.
Platz vier in der eigenen Hand
Und zumindest in dieser Hinsicht haben die Löwen noch alles in eigener Hand. Vor dem letzten Saisonspiel zu Hause gegen Borussia Dortmund II am kommenden Samstag liegt 1860 bereits auf dem begehrten Platz, der zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt. Durch das Aus im Landespokal ist es die einzig verbliebene Chance für die Mannschaft in der kommenden Saison an diesem Wettbewerb teilnehmen zu können. Jedoch ist Platz vier aktuell nur aufgrund des um zwei Treffer besseren Torverhältnisses sicher. Der punktgleiche VfL Osnabrück lauert auf einen Ausrutscher. Auch der SV Waldhof Mannheim hat nur einen Punkt Rückstand auf die Münchner.
Mit einem Sieg am Samstag wäre der TSV aufgrund der Braunschweiger Niederlage (2:3 in Meppen) sogar noch im Aufstiegsrennen dabei gewesen, selbst wenn der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag in Köln gewonnen hätte. Bis zur Pause sah es sogar noch ganz gut aus, es stand 0:0. "In der ersten Halbzeit haben wir versucht, die Qualität von Magdeburg zu unterbinden und unsere schnellen Spitzen ins Spiel zu kriegen. Aber im Umschaltspiel haben wir keinen guten Job gemacht", sagte Trainer Michael Köllner nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. Eine erste gute Chance gab es bereits nach zwei Minuten, als Merveille Biankadi an FCM-Keeper Dominik Reimann scheiterte. Ein Sieg der Münchener schien nicht unrealistisch, auch wenn die Elbestädter im Laufe des Spiels immer besser wurden.
"Das fühlt sich nicht besonders gut an"
Und im zweiten Durchgang drehten die Hausherren endgültig auf, fügten den Sechzgern durch Amara Condé (51.), Tatsuya Ito (75.), Baris Atik (90.+1) und Moritz Kwarteng (90.+3) eine bittere Pleite zu. "Das fühlt sich nicht besonders gut an", so Köllner bei "MagentaSport". Man habe gesehen, "was der Kopf ausmacht, wenn du 0:1 hinten liegst beziehungsweise führst. Für den Gegner ging es um nichts mehr, er konnte befreit aufspielen. Dann sieht man, welche Qualitäten Magdeburg am Ende hat. Sie haben die Überzahlsituationen sehr gut genutzt". Nach der FCM-Führung sei "alles auf uns niedergeprasselt. Am Ende wurde es sehr, sehr deutlich", war Köllner, der nach der Pokal-Übergabe an die Meistermannschaft Spalier gestanden hatte, niedergeschlagen. "Es ist schwer, in Magdeburg zu gewinnen, das hat sich heute bewahrheitet. Man muss die Qualität des Gegners anerkennen."
Dass die Löwen die nötige Qualität für das Aufstiegsrennen haben, zeigten sie in den vergangenen Wochen phasenweise, holten zwischenzeitlich vier Siege in Folge und kämpften sich so noch einmal an die Top-Plätze heran. Doch Niederlagen gegen Mannheim (0:3) oder auch Osnabrück (2:3) kosteten am Ende die entscheidenden Punkte. Immerhin das Erreichen des vierten Platzes und damit der DFB-Pokal würde die Saison ein wenig retten.