1860 München: Torflaute und Schiedsrichter-Ärger

Durch die zweite 0:1-Niederlage in Folge wird der TSV 1860 München in der Tabelle wieder nach unten durchgereicht, Sorgen vor dem drohenden Absturz müssen sich die Löwen wohl trotzdem nicht machen. Dennoch war Cheftrainer Daniel Bierofka nach dem Spiel gegen Münster wenig amüsiert, was auch – aber nicht nur – an einer Schiedsrichter-Entscheidung lag.

"Schon ganz andere Elfmeter gesehen"

Nach einem Eckball für die Löwen stiegen im Fünfmeterraum des SC Preußen Münster mehrere Spieler beider Teams zum Ball, entscheidend abgeblockt wurde das Spielgerät am Ende durch den ausgestreckten Arm vom heranstürzenden Sandrino Braun. "Da habe ich schon ganz andere Elfmeter gesehen. Da hat der Arm nichts verloren", bewertete Löwen-Coach Daniel Bierofka die Szene am Mikrofon der "Telekom". "Für den Schiedsrichter ist es schwierig, das zu sehen. Aber dafür gibt es einen Assistenten!", schloss sich Stürmer Sascha Mölders dem Urteil an, der damit auch Schiedsrichter Guido Winkmann in Schutz nahm.

Ob es der Unparteiische im Getümmel einfach nicht gesehen hatte oder ob er Brauns Vergehen im Fallen als unabsichtliches Handspiel wertete, war am Ende für Trainer Bierofka nicht entscheidend. Dieser vermisste vor dem Tor grundsätzlich den nötigen Biss: "Wir schaffen es aktuell nicht, die Konsequenz an den Tag zu legen." Dabei sei es ihm "scheißegal, wie der Ball reingeht", die Mannschaft müsse die Kugel "einfach reinhauen". Das gelang den Münchener Löwen zum ersten Mal in zwei aufeinander folgenden Spielen nicht.

Löwen zeigen sich selbstkritisch

"Ich kann die gleiche Platte wie nach dem Spiel in Großaspach auflegen", erklärte Bierofka deshalb auch auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Die letzte Überzeugung, der letzte Wille habe gefehlt: "Wir schießen den Ball immer so auf das Tor und schauen mal, ob der reingeht. Nein, man muss den Ball so schießen, dass er reingeht." Der mögliche Strafstoß hätte die Chancen darauf wohl erhöht, Bierofka übte sich als fairer Sportsmann allerdings lieber in Selbstkritik, als dem Unparteiischen den schwarzen Peter zuzuschieben.

"Das war heute eines der schlechteren Spiele 2019. Wir haben die Fifty-Fifty-Zweikämpfe nicht gewonnen. Es ist aber noch nichts verloren", war auch 1860-Kapitän Felix Weber nicht von der eigenen Leistung überzeugt. Daran werden die Löwen in den kommenden fünf Spielen noch arbeiten müssen, denn der vierte Tabellenplatz ist angesichts eines Rückstands von zwölf Punkte wohl kaum mehr möglich.

   
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