1860 München: "Dicke Herausforderung" und Trainingszoff

Am Samstag empfängt der TSV 1860 München den VfL Osnabrück zum Verfolgerduell im Aufstiegsrennen. Trainer Michael Köllner spricht von einer "dicken Herausforderung" – und muss die Partie von der Tribüne verfolgen. Derweil kam es zu einem Zoff im Training, den der 1860-Coach aber als positiv bewertete.

"Erkläre Euch mal, wie wirklich Fußball funktioniert"

Weil Köllner am Sonntag beim Spiel in Freiburg seine vierte gelbe Karte gesehen hatte, darf er gegen Osnabrück in einem Zweitraum von 30 Minuten vor bis 30 Minuten nach dem Spiel nicht in den Innenraum und in dieser Zeit auch keinen Kontakt mit der Mannschaft aufnehmen. Dass es einen Einfluss auf die Spieler haben könnte, glaubt Köllner nicht. Die Automatismen würden gut genug greifen, dass es egal sei, ob er an der Seitenlinie stehe. Die Medientermin werde Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel wahrnehmen, das Coaching übernimmt Co-Trainer Günter Brandl.

Eine Idee, wie er die Zeit auf der Tribüne verbringen könnte, hatte Köllner auf der Pressekonferenz am Mittwoch schon: "Ich setze mich zu Euch Journalisten hoch und erkläre Euch mal, wie wirklich Fußball funktioniert", stichelte der 52-Jährige gegen die Reporter vor Ort und fügte schelmisch grinsend an: "Dann werden die Berichte anschließend besser."

Appell an die Fans

Und auch ohne Köllner soll die zuletzt gute Phase beibehalten werden. Fünf der vergangenen sieben Partien wurden gewonnen, nur eine (0:3 gegen Mannheim) ging verloren. Aus den vergangenen 14 Partien wurden im Schnitt 2,14 Punkte geholt. "Das ist top, top, top", lobte Köllner sein Team. Unter anderem deshalb stehen die Löwen auf Platz vier, liegen bei einem Spiel weniger allerdings sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz. "Wir wollen unsere Ziele erreichen. Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, können wir jede Mannschaft schlagen." Und so das Ziel Aufstieg angehen.

Dafür muss aber auch der VfL – nur einen Punkt hinter dem TSV – geschlagen werden. "Das wird eine dicke Herausforderung", weiß Köllner. "Osnabrück ist in vielen Dingen richtig gut unterwegs. Sie haben alle Möglichkeiten, um in der Saison noch um den Aufstieg mitzureden." Für sein Team komme es auf auf mehrere Sachen an, um letztlich die drei Punkte einzufahren: "Wir brauchen ein frenetisches Stadion, jeder muss maximale Power und Leistung bringen", forderte der Coach von den Fans. Man bräuchte ein "Tollhaus", jeder Zuschauer müsse sagen, "dass die Magie des Stadions eine Rolle gespielt hat".

Zoff im Training

Zudem brauche auch sein Team "einen Bombentag. Wir wissen, was auf uns zukommt. Aber wenn wir unseren Druck entwickeln, können wir viel Stärke vom Gegner wegnehmen". Zudem sei es wichtig, emotional und leidenschaftlich aufzutreten. Mit Blick auf das Duell gegen Freiburg, als sein Team nur eine Halbzeit gut spielte, betonte Köllner, es brauche "95, 96 stabile Minuten" gegen die Niedersachsen. "Ich traue das der Mannschaft zu. Aber das kann auch der Gegner. Und wenn das so ist, dann wird es eine enge Kiste. Die werden immer von eins, zwei Situationen entschieden."

Dass es am Samstag nicht an Emotionen mangeln wird, zeichnete sich schon am Mittwoch im Training ab. Tim Linsbichler und Stefan Salger waren aneinander geraten und mussten voneinander getrennt werden. "Es ist immer gut, wenn Feuer in der Mannschaft ist", sah Köllner den Vorfall aber positiv. "Man sieht, dass wir in der entscheidenden Saisonphase sind. Das merkt man den Spielern an – wir können viel gewinnen. Wir haben ein sehr leistungsförderndes Klima im Training. Dazu gehören Reibungen."

   

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