1860 bittet zum Stadtduell: "Wir wissen, was wir können"
Mit vier Punkten aus zwei Spielen und jeweils einem Weiterkommen im Landes- und DFB-Pokal gestaltete 1860 München den Saisonauftakt äußerst erfolgreich. Nun folgt das innerstädtische Duell mit Türkgücü München. Cheftrainer Michael Köllner wird auf die Kontinuität der Sechziger setzen – aber die gestandenen Spieler auf gegnerischer Seite nicht unterschätzen.
Keine neuen Ausfälle
Am Samstag (14 Uhr) dürfen sich 4.225 Zuschauer im Grünwalder Stadion auf das Duell zwischen 1860 und Türkgücü freuen. Die Bilanz zwischen beiden Klubs (ein Sieg, ein Remis, eine Niederlage) ist kurz und ausgeglichen, doch vergangene Ergebnisse werden für den Löwen-Coach keine Rolle spielen. "Es sind nur noch wenige Spieler von letztem Jahr da, es gibt viele neue Gesichter. Es wird darauf ankommen, wie schnell die Rädchen ineinandergreifen", kommentierte Köllner in der Pressekonferenz vor dem Match die hohe Fluktuation im Kader des kommenden Gegner, die einen direkten Vergleich zum Vorjahr ausschließt. Der Oberpfälzer, der sich zu Wochenbeginn die Augen lasern ließ und nun keine Brille mehr benötigt. zeigte sich überzeugt, dass "Kontinuität im Fußball ein wichtiger Faktor ist, genauso wie Identifikation und Identität."
Diese Argumentation spiegelt sich natürlich auch in den aktuellen Auftritten der Löwen wider. Abgesehen von Marius Willsch (Schambeinentzündung), Daniel Wein (Aufbautraining) und Semi Belkahia (Sprunggelenksverletzung) stehen dem Coach nämlich sämtliche Spieler zur Verfügung. Daraus resultierte wiederum ein guter Saisonstart, der sich nicht nur auf die Liga beschränkt. "Wir wissen, was wir können", bestärkte Köllner das Selbstvertrauen seiner Mannschaft, die in der Liga noch keinen Gegentreffer hinnehmen mussten. Gegen Türkgücü fordert der 51-Jährige aber auch, dass sie Löwen auf der Hut sein sollen.
Köllner warnt vor individueller Klasse
"Wir wissen, dass wir eine starke Leistung brauchen, variabel spielen müssen. Am Ende ist entscheidend, dass wir unser Spiel auf den Platz bringen und unsere Aufgaben erledigen", bediente sich der Cheftrainer einer mittlerweile gängigen Phrase, die zutreffender aber nicht sein könnte. Gleichzeitig warnte er davor, dass Türkgücü "starke Spieler an Bord" habe, "wie Mergim Mavraj als Kapitän, der eine beeindruckende Karriere hat und bei Türkgücü ein weiteres Kapitel hinzufügen möchte". Dass die konkurrierenden Münchner dabei schon im Vorjahr durch individuelle Klasse auffielen, liegt auf der Hand.
Veränderungen in der Startelf behielt sich Köllner derweil offen. Begeistert zeigte er sich von Merveille Biankadi, der "wesentlich öfters in die torgefährlichen Räume" komme oder Stefan Lex, dessen Tiefenläufe Köllner erfreuten: "Wir werden ihn auch gegen Türkgücü brauchen." Dazu kann auch Richard Neudecker wieder eine Option sein, denn für die Startelf sei er "immer tauglich". Aber Köllner schürt den Konkurrenzkampf: "Es geht lediglich darum, ob ein anderer Spieler im Kader vielleicht aktuell besser ist." Spätestens im Grünwalder Stadion werden die Zuschauer sehen, wer es in die Elf geschafft hat.