12 Transferfakten: Vom Star bis zum Weltenbummler
Seit dem späten Mittwochabend ist das Transferfenster geschlossen: Bis auf vereinslose Akteure können die Drittligisten keine Spieler mehr verpflichten. Zeit, ein Transferfazit zu ziehen. Wer war am Fleißigsten, wo war der Umbruch am geringsten?
Zugänge insgesamt
Insgesamt haben die Drittligisten inklusive der aus den Jugendmannschaften in den Profibereich beförderten Spieler genau 226 Transfers getätigt.
Abgänge insgesamt
Den 226 Zugängen stehen 235 Abgänge gegenüber. Das bedeutet: Im Durchschnitt haben die Vereine etwa elf neue Akteure im Kader stehen und dafür zwölf Spieler weiterziehen lassen.
Wechsel innerhalb der Liga
Innerhalb der 3. Liga wechselten insgesamt 34 Akteure den Verein, darunter etwa Spieler wie Dominick Drexler, Michele Rizzi, Johannes Brinkies oder Maik Kegel.
Wechsel aus der 2. Bundesliga
Aus der 2. Bundesliga steuerten insgesamt 32 Akteure den Weg in die 3. Liga an, darunter Rückkehrer wie Royal-Dominique Fennell, Dennis Mast oder Marcus Piossek, aber auch Spieler wie Zlatko Dedic oder Björn Jopek.
Der Transferkönig
Den Status des Transferkönigs hat mit schlussendlich 18 Neuverpflichtungen der FSV Frankfurt inne. Zwischen Bundesliga und Regionalliga, zwischen Kanada und Luxemburg verpflichteten die Bornheimer zahlreiche Akteure, die aber bisher noch keinen Erfolg versprachen: Nach fünf Spielen ist der FSV noch sieglos und belegt einen Abstiegsplatz.
Die Zurückhaltendsten
Noch Anfang Juli waren die Sportfreunde Lotte ziemlich zurückhaltend, hatten noch keinen einzigen Spieler verpflichtet. Diesen „Titel“ haben die Westfalen nun aber an den F.C. Hansa Rostock abgegeben: Diese holten lediglich sechs neue Spieler, davon zwei Ersatztorhüter. Lotte kommt wie Mitaufsteiger Jahn Regensburg und Rot-Weiß Erfurt nunmehr auf sieben neue Spieler im Kader.
Der teuerste Neuzugang
Am allerletzten Tag der Transferphase schlug der Hallesche FC nochmals zu und schnappte sich Defensivallrounder Royal-Dominique Fennell, der überraschend bei den Würzburger Kickers keine Rolle mehr spielte. Auch durch das Weiterkommen im DFB-Pokal konnte der HFC eine Ablösesumme von rund 70.000 Euro auf den Tisch legen und damit Konkurrent Rot-Weiß Erfurt ausstechen. Fennell ist damit der teuerste Neuzugang in diesem Sommer.
Der teuerste Abgang
Für keinen Spieler wurde mehr gezahlt als für Marco Königs. Der Stürmer von Fortuna Köln erwies sich nicht nur für die Domstädter als Geldsegen, sondern ist zugleich derteuerste Abgang der 3. Liga: Für seinen Wechsel zu den Würzburger Kickers legten diese angeblich 200.000 Euro auf den Tisch. Auch beim VfL Osnabrück schlug der FWK zu und eiste kürzlich David Pisot von den Lila-Weißen los – auch dies dürfte die Unterfranken eine sechsstellige Summe gekostet haben. Auch er siedelt sich damit in der Liste der teuersten Abgänge weit oben an.
Last-Minute-Transfers
Auf den letzten Drücker wurde der SC Paderborn nochmal aktiv und schnappte sich mit Marcus Piossek und Zlatko Dedic zwei Akteure für die Offensive. Royal Fennell soll dagegen die Defensive beim Halleschen FC stabilisieren. Und auch der MSV Duisburg schnappte sich mit US-Talent Mael Corboz einen Spieler in buchstäblich letzter Sekunde.
Die meisten Abgänge
Wer die meisten Zugänge verzeichnet, der hat auch viele Abgänge zu verkraften: Diese Logik greift nicht immer, aber in dieser Saison schon. Denn der FSV Frankfurt musste insgesamt 26 Spieler, also quasi seine gesamte Abstiegs-Elf, gehen lassen, darunter sämtliche Prominenz wie Edmond Kapllani, Ehsan Haji Safi, Fanol Perdedaj oder Torhüter André Weis. Die weiteren Zweitliga-Absteiger SC Paderborn (21 Akteure) und der MSV Duisburg (18 Spieler) folgen auf den Plätzen 2 und 3. Von den etablierten Drittligisten ließ der Hallesche FC mit stolzen 15 Akteure einen Großteil seines Kaders ziehen – darunter mit Osayamen Osawe, Sören Bertram und Maximilian Jansen gleich drei Spieler zu Zweitligisten.
Der Weltenbummler
Es finden sich gleich mehrere interessante Akteure, die bereits viel von der Welt gesehen haben: Der FSV Frankfurt stellte etwa La’Vere Corbin-Ong vor – einen Engländer mit kanadischen Wurzeln, der bereits für die Vancouver Whitecaps auflief. Der VfL Osnabrück verpflichtete dagegen jüngst mit Robert Kristo einen Stürmer aus der dritten italienischen Liga, der zuvor für ein US-College kickte. Der SC Paderborn holte sich dagegen Zlatko Dedic, der durch diverse Leihgeschäfte auf italienischem Boden in Ostwestfalen bereits seine insgesamt zehnte Station antritt. Unter dem Strich dürfte der slowenische Nationalspieler damit den Weltenbummler-Titel für sich beanspruchen.
Der Prominenteste
Nochmals hat es der FSV Frankfurt in die Bestenliste geschafft – auch diesen Titel haben sich die Bornheimer aber redlich verdient: Mit Patrick Ochs wechselte schließlich ein Defensiv-Allrounder mit der Erfahrung von über 200 (!) Bundesliga-Spielen in die hessische Metropole. Seine letzten Pflichtspiele auf diesem Niveau liegen jedoch bereits über zwei Jahre zurück. Es ist nicht im Übrigen nicht der einzige FSV-Transfer mit Promi-Niveau, denn auch Sebastian Schachten oder der Ex-Kölner Adil Chihi dürften Fußball-Kennern noch bestens bekannt sein. Auch der SC Paderborn schlug mit Marcus Piossek (1. FC Kaiserslautern) und Zlatko Dedic (FSV Frankfurt) bei zwei ehemaligen Zweit- oder im Fall Dedic sogar Erstliga-Spielern zu. Nicht zu vergessen bleibt zudem Timo Gebhart, der mit 100 Bundesligaspielen Erfahrung bei Hansa Rostock für ein Jahr unterschrieb.