0:1! Dresden unterliegt bei Türkgücü München

Nach sieben Siegen aus den letzten acht Spielen musste Tabellenführer Dynamo Dresden am Montagabend mal wieder eine Niederlage hinnehmen. 0:1 hieß es gegen Aufsteiger Türkgücü München. Die Gäste erwischten zwar den besseren Start, konnten ihre Überlegenheit jedoch nicht in Zählbares ummünzen. Münchens Sararer machte es noch vor der Pause besser und verwertete eine der wenigen Möglichkeiten. Dynamo mühte sich im zweiten Durchgang vergeblich.

Sararer schockt überlegene Dresdner

Zum Abschluss des 18. Spieltags griff auch Spitzenreiter Dynamo Dresden wieder in das Ligageschehen ein. Die Sachsen hatten vor Weihnachten fulminant aufgespielt und zuletzt 22 von 24 möglichen Punkten gesammelt. Doch zu unterschätzen war auch der Gastgeber auf Tabellenplatz neun nicht, der sich durch zwei aufeinanderfolgende Siege ebenfalls das Prädikat "formstark" erarbeitete. Allerdings hatte Türkgücü in der kurzen Winterpause vor allem Abseits des Platzes für Schlagzeilen gesorgt. Es stand zu befürchten, dass sich der Wirbel um Präsident und Mäzen Hasan Kivran auch auf die Mannschaft auswirken könnte.

Davon war in den Anfangsminuten wenig zu sehen. Die Münchner zogen sich zwar umgehend in die eigene Hälfte zurück, leisteten dort aber konzentrierte Abwehrarbeit. Dynamo erspielte sich schnell deutliche Ballbesitzvorteile. Die Kauczinski-Elf ließ das Leder gut laufen, Torchancen sprangen jedoch erst einmal nicht heraus. Es dauerte bis zur 11. Spielminute, ehe Sohm einmal vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchte und die Kugel per Kopf über die Querlatte bugsierte. Den nächsten Annäherungsversuch fabrizierten Hosiner und Stefaniak, letzterer zielte aus spitzem Winkel am Tor vorbei (17.).

München sah sich weiter in der Defensive gebunden und kam vorerst nur zu einem Abschluss von Sararer, dem es aber ebenfalls an Zielgenauigkeit fehlte (26.). Die Dresdner waren damit vorgewarnt, behielten die Zügel allerdings in den Händen – Kade probierte sich mit einem Volleyschuss vergeblich (31.). Was im direkten Anschluss folgte, überraschte daher durchaus: SDG-Verteidiger Becker spielte einen Fehlpass, woraufhin Kircicek an den Ball gelangte. Der Offensivmann steckte durch auf Sararer, welcher über links Tempo aufnahm und überlegt ins lange Eck vollendete (32.). Die Sportgemeinschaft versuchte umgehend zu antworten, außer eines Knipping-Abschlusses, den sich Schlussmann Vollath griff, ging bis zur Pause jedoch nicht mehr sonderlich viel zusammen (39).

Türkgücü-Abwehr hält bis zum Ende stand

Die Gäste kamen äußerst motiviert aus der Kabine. Kaum lief das Spiel wieder, versuchte sich Hosiner an einem Traumtor: Rund acht Meter vor dem Gehäuse setzte der Angreifer zum Fallrückzieher an, Vollath konnte den druckvollen, aber zentralen Schuss parieren (48.). Es folgte eine Aktion der unschönen Sorte – Dresdens Kade sah nach einem rabiaten Einsteigen gegen Berzel die gelbe Karte (51.). Ansonsten spielten die Schwarz-Gelben durchaus ansehnlich nach vorne, lediglich die letzte Konsequenz fehlte. Doch auch Türkgücü war weiterhin aufmerksam und lauerte auf neuerliche Fehler der Dynamo-Abwehr.

Einen solchen nutzte Sararer in Minute 53 beinahe zum zweiten Mal, sein abgefälschter Schuss ging jedoch über das Tor. Auf der Gegenseite steuerte Königsdörffer um ein Haar die vermisste Konsequenz bei und zirkelte die Kugel nach Kade-Vorlage aus 15 Metern nur knapp am rechten Pfosten vorbei (56.). Nach etwas Leerlauf zeigten sich wieder die Hausherren in der Offensive. Sliskovic startete im Konterspiel durch – und brachte aus knapp 20 Metern Torentfernung nur ein klägliches Schüsschen zustande (69.). Trotzdem lief es für Türkgücü nach Plan, zumal Dynamo weiterhin keine zündenden Ideen parat hatte. So brach die Schlussviertelstunde an, ohne dass die Elbstädter dem Ausgleichstreffer noch einmal wirklich nahe gekommen wären.

Als Sinnbild konnten Abschlüsse von Hosiner (74.) und Kade (76.) herhalten, die sich in das Nirgendwo verabschiedeten. Etwas besser machte es der für Sohm eingewechselte Daferner, doch Vollath packte problemlos zu (79). Da Türkgücü keinerlei Nerven zeigte, hatte es Dresden auch in den letzten Minuten der Partie schwer und kam kaum noch vor das Tor. Einen abschließenden Versuch Hosiners aus der Nahdistanz nahm Vollath locker auf (88.). Der Sieg beförderte Türkgücü bis auf Tabellenrang sechs. Dynamo hingegen verlor erstmals seit Anfang November wieder ein Drittliga-Spiel, bleibt aber unangefochtener Tabellenführer. Für die Sachsen geht es am kommenden Samstag mit dem Heimspiel gegen Wiesbaden weiter, Türkgücü tritt bereits am Freitagabend bei Viktoria Köln an.

   
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