Von Rang 6 auf 15 in acht Tagen: Rot-Weiß Erfurt im freien Fall

Rot-Weiß Erfurt hat eine Englische Woche zum Vergessen erlebt: Drei Niederlagen hagelte es in Folge, davon auch noch zwei im heimischen Stadion. 1:3 gegen Paderborn, 0:3 in Osnabrück, 0:1 gegen den MSV Duisburg – die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. RWE ist vom Team der Stunde in den freien Fall abgerutscht und muss sich urplötzlich nach unten orientieren.

Kein schönes Spiel am Sonntagnachmittag

Geht es denn nicht auch einmal ohne diese elenden Schwankungen? Das werden sich viele leidgeprüfte Anhänger in Erfurt mittlerweile fragen. Die Saison begann gegen Halle furchtbar, dann aber berappelte sich die Elf von Trainer Stefan Krämer prompt und lieferte teils richtig sehenswerte Vorstellungen ab, die einhergingen mit dem zwischenzeitlichen sechsten Tabellenrang. Euphorie keimte dadurch sicherlich noch nicht auf, aber immerhin stellte sich ein wohlwollendes Gefühl der Zufriedenheit ein. Nun aber zeigt sich die andere Seite, das andere Gesicht der Steigerwälder mit aller Macht: Sicherlich ging der MSV Duisburg etwa am Sonntagnachmittag leicht favorisiert in das Duell mit Erfurt, allein aufgrund des deutlich höheren Personaletats und der jüngeren Vergangenheit in der 2. Bundesliga. Ein schönes Spiel entwickelte sich nicht, es hatte viele Längen und bot nur wenige Chancen. Ansehnlich war das kaum.

„Uns läuft das Glück nicht hinterher“

Anders nach dem Seitenwechsel, als ausgerechnet Ex-Erfurter Simon Brandstetter, bei den Duisburgern bereits als Chancentod verschrien, kurz nach Wiederanpfiff die Führung für Duisburg erzielte (51.). Nur Carsten Kammlott aber besaß eine große Chance zu egalisieren, sein artistischer Fallrückzieher prallte an den linken Innenpfosten (60.). Unter dem Strich war das einfach zu wenig – auch weil speziell in der Schlussphase Erfurt zu wenig Druck auf die Zebras ausüben konnte, die daher nur geringe Probleme mit der Verwaltung des Spielstandes besaßen. Es war ein dreckiger Arbeitssieg für die Einen, für die Anderen aber möglicherweise der Beginn einer handfesten Krise: Drei Niederlagen in Serie lassen sich nun einmal nur schwer schönreden. „Der Gegner schießt einmal auf das Tor und das reicht momentan zum Gewinnen, weil uns das Glück nicht hinterherläuft“, resümierte Trainer Krämer gegenüber dem "MDR".

Neuerliche Geduldsprobe für die Fans

Es ist die neuerliche Geduldsprobe, vor der die Fans von Rot-Weiß Erfurt aktuell stehen. Null Punkte aus der Englischen Woche sind die bittere Konsequenz aus viel zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive, die sich gegen Duisburg abseits des genialen Kammlott-Momentes wieder einmal kaum Möglichkeit erarbeitete – und natürlich aus einem neuerlichen Fehler der Abwehr, Brandstetter hatte vor seinem Führungstor Mario Erb mit einer einfachen Täuschung alt aussehen lassen. Die Konsequenz: Der schöne Platz in der oberen Tabellenhälfte ist erst einmal futsch, stattdessen droht am kommenden Samstag auswärts beim FSV Mainz 05 II im Falle einer neuerlichen Niederlage sogar endgültig das Kippen der bisher ruhigen Stimmung rund um das Steigerwaldstadion. Weit entfernt sind die Plätze unter dem Strich als Tabellenfünfzehnter mittlerweile schließlich nicht mehr – und genau diese wollten die Rot-Weißen doch in dieser Saison tunlichst nicht mehr als Beteiligte erleben.

 

 

   
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