Pokal-Historie: Alemannia Aachen und das Pokalfinale 2004

Am kommenden Wochenende legt die 3. Liga eine Pause ein, denn es steht die erste Runde im DFB-Pokal auf dem Programm. liga3-online.de nimmt dies zum Anlass und blickt zurück auf die Höhepunkte aktueller Drittliga-Mannschaften im DFB-Pokal während der letzten Jahre. Den Auftakt macht die Alemannia aus Aachen. Wir schreiben den 29. Mai 2004. Mit Alemannia Aachen steht ein Zweitligist im Finale des DFB-Pokals. Als Gegner stand den Kaiserstädtern damals Werder Bremen gegenüber. 

Elfmeterschießen und ein Kantersieg

Auch wenn die Aachener das Spiel am Ende mit 3:2 abschenken mussten, war der Einzug in das Pokalfinale ohne Zweifel einer der Höhepunkte in der 111-jährigen Vereinsgeschichte. Dies zeigt sich allein schon auf dem Weg der Alemannia in das Finale. Während in der ersten Runde der Drittligist FC Rot-Weiß Erfurt nur mit Glück im Elfmeterschießen bezwungen worden ist, folgte in der nächsten Runde bereits eine deutlich anspruchsvollere Aufgabe. 1860 München war zu Gast am alten Tivoli. Auch dieses Spiel konnte Aachen im Elfmeterschießen für sich entscheiden und zog verdient in das Achtelfinale ein. Dort wurde Eintracht Braunschweig mit 5:0 abgefertigt und der Weg in das Viertelfinale war frei. Nun traf das Team vom mittlerweile verstorbenen Trainer Jörg Berger im eigenen Stadion auf den FC Bayern München.

Sieg gegen Bayern München – Niederlage im Finale

Mit 20.400 Zuschauern war der alt-ehrwürdige Tivoli natürlich restlos ausverkauft. Auf den Rängen herrschte eine unbeschreibliche Atmosphäre, wie es sie in Deutschland wohl nur ganz selten gibt. Als Stefan Blank in Minute 33 das Führungstor für den Zweitligisten erzielte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Kurz vor der Pause glichen die Bayern durch Ballack zwar aus, doch als Erik Meijer neun Minuten vor Ende der Spielzeit zum 2:1 für Aachen einköpfte, bebte erneut der ganze Tivoli – absolute Gänsehaut! "Da kommt eine Flanke von rechts, der Ball in der Luft wird länger und länger. Ich springe höher als Demichelis, treffe den Ball mit dem Kopf, und er geht rechts unten ins Tor. Kahn hat keine Chance, 2:1. Danach wussten wir, dass wir gewinnen werden", erinnert sich der ehemalige Spieler vor Kurzem in der "11Freunde". Zuvor erarbeiteten sich die Bayern aus München etliche Chancen heraus, doch in die nächste Runde schaffte es die Alemannia. Im Halbfinale wartete nun Borussia Mönchengladbach – eben der Gegner, auf den Aachen auch in dieser Saison in der ersten Runde treffen wird (Samstag, 15.30 Uhr). Erneut war der Tivoli zu diesem Spiel natürlich ausverkauft. Ivica Grlic erzielte in der 42. Minute per direktem Freistoß den einzigen und damit entscheidenden Treffer für die Kaiserstädter. Auch wenn Aachen im Finale dann gegen Werder Bremen den Kürzeren zog, schrieb der Verein Geschichte, denn in der Saison 2005/2006 kickte die Alemannia als Zweitligist im UEFA-Cup. Eine tolle Zeit, an die sich jeder Anhänger der Kaiserstädter gerne zurück erinnert: "Ich war damals gerade 18 Jahre alt, und bin mit dem Fanzug nach Berlin gefahren. Der schönste Tag in meinem Leben", so Aachen-Fan Sebastian Meester auf der Facebook-Seite von liga3-online.de.

FOTO: Friedrich Jeschke

 

   
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