Özbek rastet nach Platzverweis aus – Lange Sperre droht

Es war der unrühmliche Höhepunkt des Spitzenspiels zwischen Lotte und Duisburg: Als MSV-Spieler Baris Özbek nach einer Tätlichkeit die rote Karte sah, rastete der 30-Jährige völlig aus und teilte beim Verlassen des Feldes gegen mehrere Spieler aus (Video unten). Dem Mittelfeldspieler droht nun eine lange Strafe seitens des DFB und eine Geldstrafe des MSV Duisburg.

[box type="info"]Kommentar: Unnötig – von beiden Seiten[/box]

Ellenbogenschlag gegen zwei Spieler

Was war passiert? Nach einem taktischen Foul von Zlatko Janjic an Kevin Pires-Rodrigues sah der Duisburger in der 25. Minute die gelbe Karte. Özbek, der genau neben Schiedsrichter Robert Schröder stand, lieferte sich erst einen verbalen Schlagabtausch mit Nico Neidhart, stieß diesen dann leicht zur Seite und fasste den herangeeilten Pires-Rodrigues dann ins Gesicht. Der Lotte-Spieler ging zu Boden, Özbek sah Rot. Danach rastete der 30-Jährige richtig aus. Erst trat er den am Boden liegenden Pires-Rodrigues, dem er zuvor erneut ins Gesicht gefasst hatte, mit dem Fuß auf die Fersen, dann teilte er mit beiden Ellenbogen gleichzeitig gegen Nico Granatowski und Alexander Langlitz aus, Letzterer bekam Sekunden später einen weiteren Schlag ab und sank – wenn auch etwas theatralisch – zu Boden.

"Unnötig und kein professionelles Verhalten"

Die Folge war eine heftige Rudelbildung, Özbek musste von mehreren Spielern und Betreuern zurückgehalten und vom Platz gezerrt werden, setzte dabei aber noch zur Kopfnuss gegen André Dej an. Letztlich war es Simon Brandstetter, der den 30-Jährigen vom Platz führte. Auf diesen wird Özbek, der mit Galatasaray Istanbul schon türkischer Meister wurde, vorerst auch nicht zurückkehren, denn das DFB-Sportgericht dürfte eine lange Sperre aussprechen. Nico Klotz nahm seinen Mitspieler gegenüber der "WAZ" zwar ein Stück weit in Schutz: "Es war eine klare Rote Karte, aber er wurde auch provoziert", doch für Präsident Ingo Wald ist die Sache klar: "Das war völlig unnötig und kein professionelles Verhalten". Auch intern muss Özbek mit einer Strafe rechnen. "Wir werden das bewerten und unsere Konsequenzen ziehen", kündigt Manager Ivica Grlic an. Immerhin: Auf das Endergebnis hatte der Ausraster keinen Einfluss, Duisburg gewann trotz 65-minütiger Unterzahl mit 2:0 und hat damit wieder die Tabellenführung übernommen.

Die Szene im Video:

   
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