Manipulationsverdacht: Ermittlungen auch gegen Willers

Nachdem mit Marc Heider und Addy Waku Menga bereits zwei Profis des VfL Osnabrück eine Verwicklung in den Manipulationsverdacht im Zuge des letzten Drittliga-Spieltages gestanden hatten, ist mit Tobias Willers nun auch der dritte Spieler bekannt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Osnabrück auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Kontakte auch nach Erfurt?

Demnach seien in der vergangenen Woche bei allen drei in den Fall verwickelten Profis des VfL Durchsuchungen vorgenommen worden. Dabei soll Beweismaterial sichergestellt worden sein, dass nun ausgewertet werde. "Die Beteiligten waren sehr kooperativ, es ging alles problemlos über die Bühne", wird Staatsanwalt Christian Bagung in der Zeitung zitiert. Allerdings wird sich das Verfahren wohl noch etwas hinziehen, zumal noch weitere Zeugen befragt werden sollen. Unterdessen will die Zeitung erfahren haben, dass Tobias Willers vor dem Spiel gegen den SC Paderborn am 20. Mai auch Kontakt zu Spielern von Rot-Weiß Erfurt gesucht haben soll.

Was bisher geschah

Der Hintergrund: Am 18. Mai, zwei Tage vor dem letzten Drittliga-Spieltag dieser Saison, erhielt der Ombudsmann des DFB für Spielmanipulation und Schiedsrichterwesen, Dr. Carsten Thiel von Herff, von Verantwortlichen des SV Werder Bremen einen Hinweis, dass drei Spieler des VfL Osnabrück versucht haben sollen, Geld dafür einzufordern, sich im Spiel gegen den abstiegsbedrohten SC Paderborn um einen Sieg zu bemühen, damit Bremen II den Klassenerhalt schaffen kann. Daraufhin informierte der Ombudsmann den DFB-Vizepräsidenten Dr. Rainer Koch, der den Kontrollausschuss einschaltete und Ermittlungen veranlasste.

Noch am Freitag vor dem Spiel wurden DFB-Vertreter beim VfL Osnabrück vorstellig und gaben die klare Empfehlung, die drei im Verdacht stehenden Spieler für die Partie gegen Paderborn aus dem Kader zu streichen. Dies wurde von Vereinsseite zugesagt, sodass der Kontrollausschuss davon abgesehen hatte, eine vorläufige Sperre zu beantragen. Unmittelbar nach dem Spiel machte der DFB die Ermittlungen öffentlich, zwei Tage später gestanden Marc Heider und Addy Waku Menga ihre Verwicklung in den Fall, behaupteten aber, von einer dritte, zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Person, angestiftet worden zu sein. Jetzt ist klar: Es handelte es sich um Tobias Willers.

Lange Sperre droht

Ob das Trio eine Zukunft beim VfL Osnabrück hat, ist mehr als fraglich. Die Arbeitspapiere von Menga und Willers laufen ohnehin am Saisonende aus, Heider (derzeit verletzt) steht jedoch noch bis 2018 unter Vertrag. Der DFB wird alle drei Spieler wohl sperren, im schlimmsten Fall könnte ihnen sogar eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren drohen.

   
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