Brand nach Köln-Klatsche: "Wir haben alles falsch gemacht!"

Fünf Minuten reichten am Freitagabend aus, um die Hoffnungen der Rostocker auf einen gelungenen Auftakt in das neue Fußballjahr zu zerstören. Der F.C. Hansa Rostock verlor gegen den Tabellenneunten Fortuna Köln vor 3.289 Zuschauern im Südstadion mit 1:5 (1:3).

"Keine Ausreden dürfte es am Freitag geben“, so lautete die Kampfansage von Innenverteidiger Dennis Erdmann in einem sozialen Netzwerk vor dem Ligaspiel in Köln. Zwar wurde rund um den Verein im Winter jede Menge Optimismus verbreitet, in Köln kam es jedoch mal wieder ganz anders. Cheftrainer Christian Brand setzte auf das neue Spielsystem (3-5-2), mit dem sein Team im Dezember gegen Chemnitz schon erfolgreich war. Viel wurde im zweiwöchigen Trainingslager probiert und einstudiert, sodass sich gegen die Fortuna Marcus Hoffmann, Dennis Erdmann und Marco Kofler in der Dreier-Abwehrkette wiederfanden. Köln entwickelte jedoch von Beginn an einen sehr guten Zugriff auf das Spiel; Hansa hingegen konnte sich kaum aus kritischen Situationen befreien. Und so sorgten drei Tore binnen fünf Minuten für die Gastgeber schon fast für die Vorentscheidung.

Taktische Ausrichtung wird zum Verhängnis

Biada in der 15., und Königs‘ Doppelpack in der 16. und 20. Minute ließen Hansas taktische Ausrichtung zu einem Desaster werden. Die Dreierkette versagte in der ersten Hälfte komplett, Köln tanzte Hansa aus, hob mit wenigen Pässen das Mittelfeld und die Abwehr aus und agierte oft und klug über die Außenbahnen. Gästetrainer Uwe Koschinat, der mit seinem Team das Spielsystem der Hanseaten spiegelte und sie wohl damit auch überraschte, hatte seine Fortuna bestens auf die Rostocker eingestellt: "Ich kann mich nicht erinnern, dass Hansa in den ersten dreißig Minuten auch nur ein einziges Mal vor unserem Tor war.“ Der Anschlusstreffer durch einen direkt verwandelten Freistoß durch Tobias Jänicke kurz vor dem Pausentee ließ nur wenig Hoffnung aufkeimen, denn der FCH dezimierte sich danach selbst. Wegen Meckerns erhielt der äußerst schwach agierende Kofler die Gelb-Rote Karte und durfte für den Rest der Partie zuschauen.

Nach der Pause Umstellung auf Viererkette

Die Einwechslung von Matthias Henn für Baumgarten und die damit verbundene Rückkehr zur altbewährten Viererkette brachte zu Beginn der zweiten Hälfte nur wenig Sicherheit. Nach einer kurzen Drangphase seitens Hansa gewann Fortuna wieder komplett den Zugriff auf die Partie. Spätestens nach dem 4:1 durch Souza in der 72. Minute ahnten die rund 1.000 mitgereisten Hansaanhänger, dass dies ein komplett gebrauchter Tag werden sollte. Das 5:1 in der 83. Minute besiegelte dann die vierte Auswärts- und höchste Niederlage der Kogge in dieser Saison.

Brand: Kannte dieses Gesicht der Mannschaft noch nicht!

Christian Brand, der seit Anfang Dezember Cheftrainer der Hanseaten ist und bis dato einen Sieg und ein Unentschieden holte, zeigte sich nach der Partie richtig angefressen ob der indiskutablen Leistung. "Dieses Gesicht der Mannschaft kannte ich noch nicht. Wir haben so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann“, erklärte der 43-Jährige bedient. "Lieber verliere ich heute einmal richtig, aber dafür weiß nun auch der Allerletzte für die Restsaison, worum es für uns geht“, so Brand. Hansa ist angehalten, sich schnellstens wieder fangen, damit der Start in die restliche Rückrunde nicht völlig in einem Debakel endet. Am kommenden Samstag treffen sie im Ostseestadion auf den VfL Osnabrück. Gerade in der Abwehr wird es dann wieder Umstellungen geben müssen, da Kofler und zudem auch Erdmann (10. Gelbe Karte) gesperrt sind.

 

   
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