Zwischenfazit Holstein Kiel: Starke Defensive, harmloser Sturm

Dreizehn Spieltage, und damit rund ein Drittel der Saison 2014/2015 sind bereits absolviert. Die nun anstehende Länderspielpause nutzt liga3-online.de, um ein erstes Zwischenfazit zu der bisherigen Saison der 20 Drittligisten zu ziehen. In der heutigen Ausgabe werfen wir einen Blick auf Holstein Kiel. Die Norddeutschen stehen mit einer ausgeglichenen Bilanz von vier Siegen sowie Niederlagen und fünf Punkteteilungen mit 17 Punkten auf dem elften Tabellenplatz. Nach zwei Niederlagen in Serie blieben die Störche zuletzt vier Mal unbesiegt und konnten acht Punkte einfahren.

Das lief bisher gut

Die Defensive

Mit nur 13 Gegentoren stellt die Mannschaft von Trainer Karsten Neitzel die drittbeste Abwehr der gesamten Liga. Lediglich der Chemnitzer FC (6) und Energie Cottbus (11) mussten weniger Tore hinnehmen. KSV-Keeper Kenneth Kronholm musste somit seltener hinter sich greifen, als seine Kollegen vom Spitzentrio der Liga. Wie bereits in der abgelaufenen Saison (38 Gegentore), stellt die Defensive das Prunkstück des Teams dar. Nur beim Gastspiel in Erfurt kassierte der Aufsteiger von 2013 mehr als zwei Tore (2:3), vier Mal blieb man ohne Gegentreffer.

Das lief bisher nicht gut

Die Konstanz

Noch ist es den Spielern nicht möglich, gute Leistungen zu konservieren und in darauffolgenden Spielen abzurufen oder sich für gute Leistungen letztlich zu belohnen – es fehlt die Qualität und auch das Glück, einen "dreckigen" Sieg einzufahren. Die Saison gleich in Hinsicht auf Ergebnisse einer Berg- und Talfahrt. Einem Sieg gegen Rivalen Hansa Rostock (2:0) folgten zwei 0:1-Niederlagen gegen den VfB Stuttgart II und Energie Cottbus. Nach einem überraschenden 2:1-Auswäertserfolg bei Dynamo Dresden gewann die Mannschaft drei Mal in Folge nicht (1:1 gegen Münster, 2:3 in Erfurt, 1:2 in Osnabrück). Auch die Offensive lässt phasenweise die benötigte Durchschlagskraft vermissen. 16 Tore stehen zu Buche, nur sieben Mannschaften haben seltener getroffen. Relativierend muss jedoch gesagt werden, dass die Störche immer mal wieder von Verletzungen einzelner Spieler betroffen waren, sodass keine kontinuierliche Weiterentwicklung möglich war.

Der stärkste Spieler

Angreifer Marc Heider ist mit fünf Toren und zwei Vorlagen der beste Torschütze des Teams. Der 28-Jährige ist zudem ein Vorbild an Einsatz und Kampfeswillen und somit eine feste Größe im Kader der KSV. Auch Mikkel Vendelbo wusste bislang zu überzeugen. Der 27-jährige Däne, der durchaus auch Potential für die 2. Bundesliga besitzt, präsentierte sich als Konstante im defensiven Mittelfeld und besticht durch seine zweikampfstärke. Er ist jedoch nicht aus der Mannschaft wegzudenken.

Der schwächste Spieler

Viel mehr als das bisher Gezeigte hatten sich Verantwortliche und Fans von Neuzugang Patrick Kohlmann vom Zweitligisten Union Berlin erhofft. Der erfahrene gebürtige Ire leistete sich viele einfache Fehler und wurde nach sechs Spieltagen auf die Bank gesetzt. Seitdem bestritt der 142-malige Zweitligaspieler nur noch ein Spiel über die volle Distanz, wurde ansonsten nur noch eingewechselt. Auch Mittelfeldspieler Maik Kegel (zehn Spiele, keine Torbeteiligung) und Stürmer Saliou Sané (zehn Spiele, ein Tor, eine Vorlage) haben noch nicht ihr volles Leistungsvermögen dargeboten, wenngleich sie zwischenzeitlich durch kleinere Verletzungen zurückgeworfen wurden.

Fazit

Mit dem Tabellenplatz können Spieler und Trainer im Moment zufrieden sei. Sieben Punkte beträgt der Abstand zum ersten Abstiegsrang, die Defensive ist die drittbeste aller 20 Mannschaften. Jedoch fehlt noch die Durchschlagskraft im Sturm und als Leitungs- sowie Hoffnungsträger geholte Spieler rufen nicht ihr komplettes Potential ab. Seit vier Spielen sind die Kieler aktuell ungeschlagen – eine Serie, die Mut machen dürfte. Vielleicht wurde der Schlüssel zur Konstanz gefunden.

Prognose

Nach 13 Spieltagen sieht es nicht unbedingt danach aus, als würde sich Holstein Kiel auf einen harten Abstiegskampf gefasst machen müssen. Der erhoffte Platz im Mittelfeld scheint mit dem Kader im Bereich des Möglich, auch wenn noch viel Arbeit nötig ist.

Mitarbeit: Tim Jeschkeit

FOTO: Flohre Fotografie

   

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