Zwei Siege in Folge: Preußen Münster vollbringt die Wende

Allmählich glauben die Preußen wieder an sich: Nach dem 4:0-Erfolg über Rot-Weiß Erfurt hat Preußen Münster den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt. Sportlich scheint damit die Trendwende vorläufig besiegelt, auch wenn schon am kommenden Wochenende ein enorm wichtiges Sechs-Punkte-Spiel in Zwickau ansteht. Federführend für den Aufschwung im Münsterland ist die solide Defensive.

Große Effizienz in den ersten 45 Minuten

Das war ein rundum gelungener Freitagabend für Preußen Münster. Das blanke Ergebnis mag dabei noch mehr nach einer Glanzleistung klingen, als es der Auftritt tatsächlich war: Vielmehr ackerten sich die Westfalen über einen soliden Defensivauftritt in die Begegnung und zogen der schwächsten Offensive der Liga damit schnell den Zahn. Weil die wenigen Angriffe in der ersten Spielhälfte allesamt ins Ziel trafen – Michele Rizzi (15.), Mario Erb per Eigentor (33.) sowie Tobias Warschewski (41.) sorgten für die deutliche Führung – konnte der SCP erstmalig in dieser Saison schon zur Pause ruhigen Gewissens einem Sieg entgegensehen. Spätestens nach dem 4:0 durch Amaury Bischoff, der einen zweifelhaften Strafstoß verwertete (59.), trudelte die Partie aus. Die Preußen holten sich nicht nur drei Punkte, sondern auch mächtig Selbstvertrauen.

Mannschaft befolgt Ratschläge des Trainers

Endlich hatten sie auf einen Sieg, das knappe 1:0 bei Fortuna Köln, einen weiteren draufpacken können – bisher hatte es in der Spielzeit stets eine Niederlage als Antwort gesetzt. "Es war ein schönes Gefühl, mit den Fans gemeinsam feiern zu können", äußerte ein sichtlich erleichterter Michele Rizzi, der für den Sportclub mehr und mehr an Stellenwert zu gewinnen scheint. Auch Trainer Benno Möhlmann konnte rundum zufrieden mit der Leistung seiner Spieler sein: Sowohl in puncto Zielstrebigkeit als auch in puncto Fitness hatten die Adlerträger zugelegt – wenngleich sich frühzeitig aufgebende Erfurter den Schwarz-Weiß-Grünen zum Ende hin nicht mehr alles abverlangten. Fortschritte sind sichtbar, das realisieren auch die Fans, die erstmals seit langer Zeit wieder in zarten Optimismus übergehen. Ein Rückschlag bot der plötzliche Rückzieher vom Sechs-Wochen-Aufsichtsratschef Fabian Roberg, der am Sonntagabend ankündigte, vom Amt wieder zurückzutreten. Gründe waren unterschiedliche Aufsichten über Ziele und Perspektiven des Vereins mit Vorstandsmitglied Walther Seinsch.

Mit Optimismus zum Auswärtsspiel nach Zwickau

Zurück zum Sportlichen: In der Gesamtbetrachtung bleibt das Jahr 2016 wohl ein Seuchenjahr für Preußen Münster – acht Siege aus 32 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Noch aber besitzen zumindest die Monate November und Dezember Potenzial und zwölf zu vergebende Zähler. Schafft es der SCP gar, sich noch vor dem Jahreswechsel in sichere tabellarische Gefilde zu befördern? Zwingend notwendig wäre dafür ein Auswärtssieg beim ebenso kriselnden Aufsteiger FSV Zwickau am kommenden Sonntag. Ein Sechs-Punkte-Spiel, denn ein Sieg der Sachsen würde die Möhlmann-Elf zurück auf den 19. Platz befördern. "Wir wollen an unsere Leistungen anschließen und die Serie dort fortsetzen", stellte Torhüter Max Schulze Niehues indes klar. Das neue Selbstbewusstsein von Preußen Münster – es ist aktuell in jeder Faser zu spüren. Ein Abstiegskandidat, so viel lässt sich aktuell feststellen, sieht anders aus.

 

 

   

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