Zwei aus drei: Rot-Weiß Erfurt und die einfache Rechnung

Drei Punkte Vorsprung, drei verbleibende Spiele – die Rechnung für Rot-Weiß Erfurt, die allen Eventualitäten vorbeugt, ist recht einfach: Zwei Siege sollten es sein, um sich dank des besseren Torverhältnisses in jedem Fall vor dem SC Paderborn und/oder Werder Bremen II ins Ziel zu retten. Die Mission startet schon am Freitagabend, wenn mit Jahn Regensburg ein attraktiver Gegner wartet…

RWE wird zum Remis-König des Frühlings

Lange Zeit waren Unentschieden überhaupt nicht die Stärke von Erfurt, nach der Hinrunde hatten die Thüringer erst vier Punkteteilungen für sich verbuchen können. Mittlerweile wird das Remis aber zum Standardergebnis – fünfmal (!) gab es bei Beteiligung der Steigerwälder zuletzt keinen Sieger mehr. Das war in manchen Fällen ärgerlich (1:1 gegen Werder Bremen II, 1:1 gegen Holstein Kiel), in manchen Fällen ein wenig schmeichelhaft (1:1 beim Chemnitzer FC) und in manchen Fällen hatte einfach nur kein Team den Sieg verdient (0:0 beim SV Wehen Wiesbaden, 0:0 gegen Preußen Münster). Unter dem Strich stehen fünf Zähler aus diesen Wochen, die Erfurt nicht vorwärtsgebracht haben. Stattdessen schrumpfte das Polster auf die bekannten drei Punkte – fraglich, ob weitere Remis den Klassenerhalt bedeuten würden. "Grundidee bleibt, Spiele zu gewinnen“, so Krämer.

Bis auf Vocaj alle dabei  

Dabei kann Trainer Stefan Krämer bis auf Liridon Vocaj auf alle Akteure zurückgreifen. "Er hat eine Verhärtung im Adduktorenbereich aus Chemnitz mitgebracht, mein Gefühl sagt mir, dass ein Einsatz eher unwahrscheinlich ist“, so der 50-Jährige, der dem Mittelfeldmann etwas hinterhertrauert: "Das ist sehr schade, Liridon ist einer unserer besten Balleroberer. Er kann unglaublich viele Lücken zulaufen.“ Stattdessen kommt Jannis Nikolaou zurück und wird Vocaj positionsgetreu ersetzen. Und der kommende Gegner? Der wird, wie es sich gehört, erst einmal gelobt. "Jahn Regensburg spielt viel über die Erde, verfügt darüber hinaus über ein sehr gutes Umschaltspiel“, so Krämer, der warnt: "Es wird ein schweres Spiel. Aber ich bin optimistisch, weil uns Mannschaften, die nach vorne spielen, zuletzt gut verkauft haben. Wir wollen einen großen Schritt gehen.“

Krämer: "Kammlott verkrampft vielleicht etwas“

Ob Erfurt am Freitagabend auch wieder auf Carsten Kammlott setzen wird, ist derweil noch offen. Der Stürmer, der nicht selten als Lebensversicherung der Rot-Weißen bezeichnet wird, blieb in der Rückrunde bislang hinter den Erwartungen zurück und erzielte zudem in den letzten acht Partien kein Tor mehr. "Er ist jemand, der extreme Verantwortung übernimmt und sich zeitgleich sehr unter Druck setzt, wenn er nicht trifft. Vielleicht verkrampft er auch etwas“, so Krämer, der sich aber für das Regensburg-Spiel noch nicht abschließend in die Karten blicken ließ. Kammlott selbst würde immerhin mit guten Gedanken an das Hinspiel auflaufen können: Damals siegte Erfurt durch ein Traumtor des 27-Jährigen mit 1:0, schob sich bis auf den 13. Tabellenplatz. Zeitgleich zum Heimspiel der Krämer-Elf läuft im Übrigen Werder Bremen II gegen den Halleschen FC auf – zwischen Punktgleichheit mit der Werder-Reserve und dem quasi sicheren Klassenerhalt ist am Abend jedes Szenario möglich.

   
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