Zwei Abstiege in Folge: Vier Spieler vom Pech verfolgt
Aufgrund der Zulassungsverweigerung für 1860 München gibt es in der gerade abgelaufenen Spielzeit nur zwei Absteiger aus der 3. Liga. Vier der etwa 50 betroffenen Spieler müssen nun mit dem Ruf des Pechbringers leben, denn sie hat es in dieser Spielklasse zum zweiten Mal in Folge erwischt. liga3-online.de zeigt, wer zwei Jahre in Folge aus der 3. Liga abgestiegen ist.
Mounir Bouziane
Der 26-jährige Franzose Mounir Bouziane wechselte im Sommer 2015 vom FSV Mainz 05 II in Richtung Lausitz, er schloss sich Energie Cottbus an. Dort wusste er das Publikum nur selten zu überzeugen, obgleich er in der besten Saisonphase immerhin einige Vorlagen beigesteuert hatte. In der Rückrunde aber wurde er vermehrt nicht einmal mehr für den Kader nominiert – schlussendlich stieg der FCE im Mai 2016 höchst unglücklich in die Regionalliga Nordost ab, kurioserweise durch eine 2:3-Pleite gegen die Mainzer Reserve. Doppelt kurios wurde es spätestens dann, als Bouziane kurz darauf seine Rückkehr an den Bruchweg verkündete. Auch dort erwischte der Stürmer eher eine durchwachsene Saison, das Ende ist bekannt: Trotz eines fulminanten Schlussspurts mit mehreren Erfolgen in Serie schaffte es Mainz nicht mehr, das rettende Ufer zu erreichen, schlussendlich hätte bekanntermaßen sogar der 18. Platz erreicht. Bouzianes Vertrag läuft im Übrigen aus, Interessierte sollten besser nicht abergläubig sein…
Bentley Baxter Bahn
Der Spieler, dessen Name eher Motorsport als Fußball vermuten lässt, teilt das gleiche Schicksal wie Bouziane. Baxter Bahn, der in seiner Heimat Hamburg beim HSV wie dem FC St. Pauli ausgebildet wurde, wechselte 2014 zu den Stuttgarter Kickers – zwei Jahre später stieg er in einem Herzschlag-Finale aufgrund der wenigen erzielten Tore mit den Württembergern ab. Bahn nahm keinen allzu großen Einfluss auf den Endspurt, wurde von Tomislav Stipic nicht mehr berücksichtigt. Ganz anders entwickelte sich der 24-Jährige beim Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt, der eine ganze Mannschaft neu zusammenstellen musste. 36 Spiele, neun Torbeteiligungen: An ihm lag die desaströse Rückrunde eher nicht. Als dann auch noch die Insolvenzmeldung den Verein erschütterte, war für Bahn gewiss: Auch er ist ein zweites Mal aus der 3. Liga abgestiegen. Was nach seinen Leistungen aber nicht bedeuten muss, dass er keinen weiteren Anlauf erhalten wird.
Christopher Schorch
Einst ging er als der Spieler ein, der zu Real Madrid wechselt – Christopher Schorch durfte letztendlich aber „nur“ in der Reserve der Königlichen ran, eine seiner zahlreichen Karrierestationen. Seine Statistik liest sich unfreiwillig beeindruckend: 2014 wurde seine Mannschaft, der VfL Bochum II, nach der Saison in der Regionalliga West aus Sparzwängen aufgelöst. 2015 stieg er mit dem MSV Duisburg in die 2. Bundesliga auf, sein Vertrag wurde jedoch nicht verlängert. Im Herbst des gleichen Jahres verpflichtete ihn Energie Cottbus, wo er als Leistungsträger den Abstieg nicht zu verhindern wusste. Sein Wechsel zum FSV Frankfurt entwickelte sich zum Totalflop: In 20 Einsätzen, die über die Jokerrolle hinausgingen, holten die Bornheimer genau neun Punkte – und stiegen wie Schorch selbst ein zweites Mal in Folge ab. Den Innenverteidiger zieht es nun zum Regionalliga-Neuling KFC Uerdingen.
Petar Sliskovic
Fast unter geht Petar Sliskovic, da dieser zwischen seinen Stationen Stuttgarter Kickers und Mainz 05 II ein halbes (erfolgloses) Jahr beim Halleschen FC verbrachte. Während er in Stuttgart 2015/16 nur wenige Einsätze erhielt und nicht ein einziges Tor beisteuerte, erwischte er in der Rückrunde 2017 am Mainzer Bruchweg immerhin einige auffällige Partien, sechs Treffer in 15 Spielen spiegeln das in der Statistik wider. Vor allem in den letzten Saisonspielen, als Mainz wie aus dem Nichts 13 Zähler aus fünf Spielen ergatterte, lief auch Sliskovic zur Höchstform auf – die Regionalliga konnte er nicht verhindern. Sliskovic schafft damit das zweifelhafte Kunststück, sogar drei Abstiege aneinanderzureihen: 2015 stieg er bereits mit dem FC Aarau aus der höchsten schweizerischen Liga in die Challenge League ab.
Info: Sportlich hätte es im Übrigen auch Sven Michel erwischt, der nach dem Abstieg mit Energie Cottbus im Frühjahr 2016 sein Glück beim SC Paderborn suchte – und sich mit diesem bekanntermaßen nach einem 0:0 beim VfL Osnabrück bereits in der Regionalliga wähnte. Dann folgte der Abstieg von 1860 München, die Verweigerung von Investor Hasan Ismaik, eine erforderte Liquiditätssumme zu hinterlegen – plötzlich ist Paderborn wieder drittklassig. Vorausgesetzt, der DFB segnet die Unterlagen der Nachlizenzierung erfolgreich ab.