"Dürfen uns vor der Kulisse nicht in die Hosen machen"
Nach einer ungewollten Woche Pause reist der FC Carl Zeiss Jena am Samstag (14 Uhr) nach Rostock. Beide Mannschaften stehen sich zum 75. Mal gegenüber. Für die Thüringer ist es der Auftakt in zwei englische Wochen in Folge, die mit einem Sieg bei Hansa eröffnet werden sollen.
Zimmermann: "Form bei Hansa nicht so prickelnd"
Mit zwei Spielen weniger und sieben Punkten Vorsprung kann der FCC aktuell ruhigen Gewissens auf die Tabelle schauen. Dennoch soll mit dem ersten Auswärtssieg seit dem 1. August 2017 der nächste Schritt Richtung Klassenerhalt getan werden. "Ich war beim Spiel gegen Magdeburg. Uns wird schon einiges erwarten, auch wenn die aktuelle Form bei Rostock nicht so prickelnd ist, sie sich aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet haben", weiß Jena-Trainer Mark Zimmermann.
Doch der 44-Jährige warnt, der Gegner habe dennoch "eine Mannschaft, die einen sehr guten Ball spielt, unglaublich viele Spieler hat, die den Ball haben, sich von hinten nach vorne durchkombinieren wollen. Sie haben dennoch die viertbeste Defensive der Liga." Doch auch wenn beide Teams 15 Punkte voneinander treffen, so "haben sie auch so viele Spiele wie wir verloren. Deshalb rechnen wir uns schon etwas aus. Es wird aber ein sehr schwerer Gang, wir müssen sehr viel investieren. Wir dürfen uns vor der Kulisse nicht in die Hosen machen, die uns dort erwarten wird. Für ein Drittliga-Spiel ist es ein super Rahmen, den wir uns vor einem Jahr gewünscht haben", so der Ex-Profi.
Fehlen zwei Ex-Rostocker?
Nach nur drei Punkten aus fünf Spielen ohne Sieg könnte bei den Gastgebern die Luft etwas raus sein. Einen Vorteil will Zimmermann deshalb jedoch nicht unbedingt sehen: "Das wird sich am Samstag zeigen. Es wird auch ein bisschen an uns liegen, wie wir die Atmosphäre aufsaugen, wie wir Rostock begegnen. Magdeburg hat sich in der ersten Halbzeit sehr passiv verhalten, das hat Rostock ausgenutzt. Im Hinspiel haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht uns mit drei Punkten belohnt. Das ist auch das Ziel in Rostock, das an den Tag zu legen."
Während Torwart Raphael Koczor wegen einer Zwei-Spiele-Sperre des DFB zuschauen muss, stehen mit Manfred Starke und Kevin Pannewitz zwei Ex-Rostocker im Fokus. Allerdings droht beiden ein Tribünen-Platz, wie Zimmermann erklärt: "Es kann sein, dass für Kevin Pannewitz das Spiel leider zu früh kommt. Er ist erst am Donnerstag ins Training eingestiegen, aber er ist belastbar. Wir schauen einfach kurzfristig. Manfred Starke konnte die Woche nicht trainieren, weil er einen eingeklemmten Nerv im Hals- und Brustwirbelbereich hat. Er wird jeden Tag behandelt, da müssen wir auch schauen, ob wir kurzfristig mit ihm planen können." Sollte der 26-Jährige nicht im Kader sehen, wäre er enttäuscht, wie er der "Bild" sagte: "Ich habe monatelang auch für dieses Spiel gearbeitet. Die Kraft reicht für 20 Minuten." Auf die Rückkehr freut sich Pannewitz aber so oder so: "Rostock ist meine alte Heimat, war mein Sprungbrett in den Profi-Fußball."
Sicher fehlen wird Niclas Erlbeck wegen eines Infekts, Dominik Bock ist nach Krankheit wieder im Training, "aber es kommt noch zu früh", so Zimmermann. Immerhin ist Stürmer Timmy Thiele wieder dabei. Auch Abwehrspieler Matthias Kühne wird zur Verfügung stehen.