"Zigeuner"-Gesänge: Geldstrafe für Cottbus, Verein wehrt sich
Die "Zigeuner"-Gesänge beim Heimspiel des FC Energie Cottbus gegen den Halleschen FC am 10. Oktober und seine Folgen: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat die Lausitzer mit einer Geldstrafe in Höhe von 3.000 Euro belegt, wogegen der Aufsteiger jedoch umgehend Einspruch einlegte.
"Halle, ihr Zigeuner"
Es lief bereits die Nachspielzeit, als der Cottbuser Innenverteidiger José-Junior Matuwila nach einem vermeintlichen Foul an Sebastian Mai mit einer umstrittenen roten Karte vom Platz gestellt wurde. Einige Anhänger des FC Energie Cottbus stimmten daraufhin in einer hitzigen und emotionalen Atmosphäre "Halle, ihr Zigeuner"-Gesänge an, die in einem Video des MDR sehr gut zu hören sind. Auch wenn die Schmährufe vermutlich nicht antiziganistisch, also gegen Sinti und Roma gerichtet, gemeint waren, nahm der DFB umgehend Ermittlungen auf und verhängte nun eine Geldstrafe.
Energie Cottbus akzeptiert diese jedoch nicht und hat bereits Einspruch gegen das Urteil eingelegt. Somit kommt es in Kürze zu einer mündlichen Verhandlung beim DFB-Sportgericht. Bleibt es bei dem Strafmaß, rückt der Aufsteiger in der Strafentabelle mit einer Gesamtsumme von 9.050 Euro in dieser Saison auf den siebten Platz vor.
Ähnliche Situation bereits im Mai
Die Zigeuner-Rufe in Cottbus haben dabei auch eine Vorgeschichte. Bereits im Mai, nach den erfolgreichen Aufstiegsspielen gegen Flensburg, hatte die siegreiche Mannschaft ihren Coach Claus-Dieter Wollitz im Spaß als "Zigeuner" bezeichnet, woraufhin der Trainer mit einem "Spieler, ihr Zigeuner" antwortete. Der Vorfall sorgte damals bundesweit für Aufsehen, Wollitz sah sich anschließend genötigt, sich auch öffentlich für seinen Gesang zu entschuldigen: "Wir wollten damit niemand beleidigen oder diskriminieren", betonte er gegenüber der "Lausitzer Rundschau" und ergänzte: "Wir haben uns damit gegenseitig auf den Arm genommen." Damals blieb die Aktion unbestraft.