Zieht Duisburg an 1860 vorbei? Die Löwen werden zum Gradmesser

Der MSV Duisburg will diese Saison in der oberen Tabellenhälfte abschließen. Dazu benötigen die Zebras noch einige Siege. Im Heimspiel gegen den TSV 1860 München (Samstag, 14 Uhr) könnte Torsten Ziegner mit seiner Mannschaft einen weiteren Schritt machen – und plötzlich sogar an den Löwen vorbeiziehen. Der Einsatz von Moritz Stoppelkamp bleibt fraglich.

"Können beweisen, dass wir in der Lage sind"

Am Donnerstag wird der MSV-Kapitän noch nicht ins Mannschaftstraining zurückkehren, so viel verriet Torsten Ziegner schon in der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Spiel gegen die Münchner Löwen. Auch Leroy Kwadwo (muskuläre Probleme) wird für die Partie wohl noch keine Option sein, dazu fallen Rolf Feltscher (Bänderverletzung), Caspar Jander (Gelbsperre), Marvin Knoll (Oberschenkelverletzung) und Sebastian Mai (Wadenverletzung) aus. Angesichts der anstehenden Englischen Woche will der MSV-Coach aber auch kein Schonprogramm mit Rotation fahren: "Wir können die Spiele nicht als Paket werten. Wir müssen von Spiel zu Spiel gucken." Vor 12.000 Zuschauern soll der MSV "maximal gut" auf 1860 München vorbereitet sein.

Mit einem Sieg könnten die Zebras an den Löwen vorbeiziehen, was über weite Strecken der bisherigen Saison eher unwahrscheinlich wirkte. "Wir werden am Wochenende sehen, was wir wirklich letzten Spieltag getan haben. Wir haben zwar gewonnen, aber die Situation hat sich gar nicht verändert. Jetzt am Samstag ist es wieder das Spiel, das zu diesem Spiel werden kann", erklärte der MSV-Coach ausführlich – und meinte damit, dass die obere Tabellenhälfte für die Duisburger wieder greifbar ist. Und das ist das erklärte Ziel in Meiderich: "Wir können beweisen, dass wir in der Lage sind, diesen Schritt zu machen." Die Münchner Löwen werden somit zum Gradmesser.

Erntet der MSV jetzt die Früchte?

"Wenn man nominell auf diese Mannschaft guckt, dann gehört sie immer noch zu den bestbesetztesten Mannschaften der Liga. Trotzdem funktioniert etwas nicht", zeigte Ziegner auf, dass die Situation bei den Sechzgern zerfahren ist. Wohlwissend, dass auch die Löwen den Bock aus ihrer Sicht in Duisburg umstoßen wollen. "Wir wollen die Gunst der Stunde nutzen und genau diese Situation, in der total viel Unruhe im Verein und in der Mannschaft ist, ausnutzen", legte sich Ziegner dennoch fest. Denn: "Grundsätzlich liegt es an uns, dass wir erst jetzt die Chance haben, an ihnen vorbeizuziehen." Das heißt, dass der MSV mit besseren Ergebnissen durchaus eine andere Rolle spielen könnte.

Was den Fans und dem Verein zurzeit viel Mut macht, ist selbstverständlich auch die junge Mannschaft. "Wir wären nicht klug, wenn wir diese gut ausgebildeten Jungs, die unser NLZ permanent hervorbringt, keine Chance geben würden. Sie würden nicht spielen, wenn sie nicht das Zeug dazu hätten", verwies Ziegner auf Eigengewächse wie Julian Hettwer, Caspar Jander und Baran Mogultay. Aber der MSV-Coach zählte auch auf, dass insgesamt 13 Spieler im Kader unter die U23-Regel fallen. "Es ist schön, dass wir eine Mannschaft haben, die entwicklungsfähig ist." Und so kann Ziegner auch leichter verschmerzen, dass mit Kapitän Stoppelkamp der absolute Top-Scorer auszufallen droht. Gerade nach Oldenburg. "Ich bin froh, dass es für die Spieler ein cooles Zeichen war, dass nicht alles an Stoppel festgemacht wird. Wir können auch ohne ihn gewinnen. Trotzdem wird er immer wichtig sein."

   

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