Ziegner trotz Schiedsrichter-Kritik: "Wir waren nicht gut genug"

Ein einziger Torschuss vom Punkt genügte Dynamo Dresden, um den MSV Duisburg in die Knie zu zwingen. Den fälligen Strafstoß verursachte ausgerechnet Sebastian Mai, während es auf der anderen Seite in einer ähnlichen Szenen keinen Elfmeter gab. Trainer Torsten Ziegner übte deswegen deutliche Kritik, wollte den verwehrten Strafstoß aber nicht als Begründung für die Niederlage heranziehen.

"Echtes Problem in der

Es war ein Klärungsversuch, der das Spiel zwischen Duisburg und Dresden an diesem Sonntag entschied. Sebastian Mai wollte einen hohen Ball aus der Gefahrenzone schießen, doch in seinem Rücken übersah er den Gegenspieler. "Ich hatte schon im Spiel das Gefühl, dass ich irgendetwas von ihm getroffen habe. Ich sehe ihn nicht, daher war es sehr unglücklich. Es war auch keine Absicht, aber es ist ein Elfmeter", zeigte sich der Unglücksrabe am Mikrofon von "MagentaSport" einsichtig. Der Fuß des Abwehrspielers war zu hoch, der Elfmeter berechtigt.

Auf der Gegenseite war die Aufregung groß, als in einer kniffligeren Situation gegen den MSV entschieden wurde. In der 12. Spielminute wurde Chinedu Ekene im gegnerischen Strafraum von Claudio Kammerknecht gelegt, doch der Pfiff blieb trotz großer Proteste aus. Ziegner sah dabei vor allem die Herangehensweise der Unparteiischen kritisch: "Es ist ein echtes Problem in der Schiedsrichtergilde. Die haben eben gesagt, es war kein Elfmeter. Jeder andere sagt, es war einer. Das einzige Argument, was sie dann haben, ist, Karten an uns Trainer und die Spieler zu zeigen."

Der MSV-Coach ärgerte sich aber weniger über die vermeintliche Fehlentscheidung, sondern viel mehr über die fehlende Einsicht in offensichtlichen Fällen. "Man kann sich nicht einfach mal an den Tisch setzen und ernsthaft sagen: 'Entschuldigung, das war ein Fehler'." Ein Aufreger war die Entscheidung auch deshalb, weil der MSV Duisburg in den letzten Wochen bereits mehrfach in solche Situationen geraten war. Laut liga3-online.de-Experte Babak Rafati gleichen sich Glück und Pech beim MSV derzeit noch aus: Zweimal wurden die Zebras benachteiligt, zweimal profitierten sie. Die Einschätzungen aus dem Dresden-Spiel stehen noch aus.

Selbstkritische Stimmen zur Offensive

Die Niederlage allein auf den verwehrten Elfmeter zu schieben, war Ziegner jedoch zu einfach: "Das ist nicht das Thema, warum wir verloren haben. Wir waren einfach nicht gut genug", fand er selbstkritische Worte. Weil aber auch Dynamo nur einen Torschuss hatte, sprach er gleichzeitig von einer "total unverdienten Niederlage". Nach der 1:4-Pleite in München war die Sorge vor einem Rückfall in alte Zeiten beim Publikum groß. Doch vor 13.500 Zuschauern lieferten die Zebras eine "sehr, sehr gute Defensivleistung" ab, wie Mai im "MDR" befand.

"Offensiv hätten wir mehr Akzente setzen müssen, das liegt auch an uns hinten. Wir machen das Aufbauspiel. Das heißt nicht, dass die Stürmer kacke waren", fasste der Abwehrchef auf. Und auch Ziegner stieß in dieses Horn: "Mir fehlte bei unseren Offensivkräften – mit Ausnahme von Moritz Stoppelkamp – die Gier, um unbedingt Tore erzielen zu wollen. Keine Mannschaft wird uns den roten Teppich ausrollen." Lösungen will der Cheftrainer unbedingt noch vor dem Spiel gegen Verl (Sonntag, 14 Uhr) finden. Offen ist, ob Joshua Bitter einsatzfähig sein wird. Der Rechtsverteidiger wurde in der Schlussphase der Partie verletzungsbedingt ausgewechselt, bislang machte der Verein dazu keine Angaben. Sicher fehlen wird Mai, der bereits seine fünfte gelbe Karte gesehen hat.

   

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