Ziegner nach spätem Gegentreffer: "Wird uns eher helfen"
Ein früher Führungstreffer in Rostock bescherte dem Halleschen FC am Montagabend zwischenzeitlich den dritten Tabellenplatz, ein spätes Ausgleichstor nahm ihn den Saalestädtern wieder weg. Trainer Torsten Ziegner verblüffte nach Spielende mit einer kuriosen Aussage.
Späte Gegentore sieht Ziegner positiv
Sechs Tore fehlen dem Halleschen FC am Montagabend, um bei punktgleicher Ausbeute am SV Wehen Wiesbaden vorbeizuziehen. Das 1:1-Unentschieden beim F.C. Hansa Rostock sorgte dafür, dass der HFC auf insgesamt 49 Zähler nach 29 Partien kommt und damit auf dem vierten Platz steht. Die Enttäuschung war bei den Spielern dementsprechend groß, schließlich führten sie bis zu 84. Minute und hätten damit als "Favorit" in die kommende Partie gegen den SVWW gehen können. "Alles in allem müssen wir den Punkt jetzt mitnehmen, auch wenn es nicht zufriedenstellend ist", sagte Moritz Heyer am Mikrofon der "Telekom".
Der Abwehrspieler hatte sein Team nach nur sechs Minuten in Front gebracht, in der zweiten Halbzeit deutete sich der Ausgleichstreffer allerdings immer weiter an, je länger die Partie lief. "Da standen wir relativ tief und haben auch nicht mehr so gute Entlastung geschafft", zeigte sich Heyer selbstkritisch mit dem finalen Akt des Spiels. Trainer Torsten Ziegner sah den Gegentreffer offensichtlich anders: "Wir haben jetzt das zweite Mal in Folge kurz vor Ende ein Tor kassiert. Gegen Cottbus haben wir verloren, jetzt war es der Ausgleich – das wird uns eher helfen, als schaden."
Mai feiert Comeback in Startelf
Eine Deutung der Aussage fällt nicht leicht, vermutlich meinte der Trainer damit aber Folgendes: Vor dem Aufstiegsgipfel gegen Wiesbaden am kommenden Samstag darf niemand in Halle leichtsinnig werden, die beiden späten Rückschläge müssten die Sinne der HFC-Kicker geschärft haben. "Ich denke, es ist nach 90 Minuten ein gerechtes Unentschieden", konzentrierte sich Ziegner dann wieder auf das sportliche Geschehen auf dem Platz. "Wir hätten mit ein bisschen Cleverness die eine oder andere Situation in der Offensive besser ausspielen können." Die späten Gegentreffer wollte der Coach im Übrigen nicht mit fehlender Kondition entschuldigen, das "wäre ein Alibi", schließlich habe der Gegner genauso oft auf dem Platz gestanden.
Dort war auch Sebastian Mai wieder zu finden, der 25-Jährige feierte sein Comeback nach einem Innenbandriss direkt in der Startelf. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht und ich hätte gerne die drei Punkte mitgenommen", lautete das knappe Fazit des Rückkehrers, der sich dann beim Anschauen des HFC-Führungstreffers mit einem Lächeln an seinen Interview-Partner Heyer wenden konnte: "Gut getreten, gut verlängert, gut eingeschweißt." So sollte es aus Sicht der Saalestädter wohl auch gegen Wiesbaden laufen.