Ziegner nach Remis: "Nicht mehr als einen Punkt verdient"
Der Hallesche FC kam in Großaspach am Freitagabend nicht über ein 1:1-Unterschied hinaus. HFC-Coach Torsten Ziegner blieb nach der Partie besonnen, sprach sogar von "mindestens einem Elfmeter" für die Gäste und vermutete, dass die erste Halbzeit seinen Jungs möglicherweise zu einfach vorkam.
HFC im Schiedsrichter-Glück
Das 1:1-Unentschieden am Freitagabend erhitzte besonders die Gemüter der SG Sonnenhof Großaspach – in zwei strittigen Situationen entschied Schiedsrichter Arne Aarnik gegen die Heimmannschaft. "Ich finde, wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir mindestens einen Elfmeter gegen uns bekommen hätten. Mit dem Videoassistenten hätte der Schiedsrichter mindestens einen gegeben", schätzte Ziegner die Situation am Mikrofon der "Telekom" nach Spielende ein. Für den Halleschen FC hätte eine solche Entscheidung möglicherweise eine Niederlage zur Folge gehabt, der dritte Tabellenplatz ist schon mit dem Unentschieden nach dem Spieltag nicht mehr sicher.
Dabei wirkte der HFC in der ersten Hälfte noch überlegen, führte zur Pause durch ein Tor von Sebastian Mai auch – aber nur mit einem Treffer. "Ich glaube, wir haben in der ersten Hälfte gar nichts zugelassen und trotzdem hat mir in der Zeit schon die Zielstrebigkeit gefehlt. Da wäre mehr drin gewesen, als dieses erste Tor", fasste Ziegner das Geschehen vor dem Seitenwechsel zusammen. Kurz danach kassierten die Saalestädter durch einen Patzer von Keeper Kai Eisele den Ausgleich, Großaspach war am Drücker. "Nach dem 1:1 haben wir uns zumindest wieder gewehrt. Es war ein offener Schlagabtausch", stellte der HFC-Coach heraus, dass davor etwas in seiner Mannschaft nicht funktionierte.
Halle gibt Spiel aus der Hand
"Möglicherweise ist es in der ersten Hälfte zu einfach gewesen. Vielleicht hat uns das Spiel das Gefühl gegeben, dass hier nichts mehr anbrennen könne", lautete das Urteil des 41-Jährigen, der diese Analyse aber nur als Vermutung verstanden haben wollte. Unabhängig von Großaspachs Leistung, denen Ziegner im zweiten Abschnitt ein "echt gutes Spiel" attestierte, fand der Gäste-Trainer das Auftreten seiner Mannschaft nicht eines Tabellendritten würdig: "Da muss man ganz ehrlich sein, da haben wir heute nicht mehr als den einen Punkt verdient. Damit müssen wir jetzt leben."
Auch Torschütze Sebastian Mai sah in der zweiten Hälfte einen Leistungsabfall, beschrieb den nachlassenden Biss in den Zweikämpfen als Grund: "So gibst du ein Spiel ein bisschen aus der Hand." Dennoch konnte sich der ehemalige Abwehrspieler über einen weiteren Treffer auf seinem Konto freuen, das Rezept für die nächsten drei Spiele kannte der 25-Jährige auch schon: "Wir müssen immer hundert Prozent geben. Wenn wir das nicht machen, kriegen wir auf den Sack. Wenn wir es machen, gewinnen wir." Schon in den nächsten beiden Partien gegen Münster und Braunschweig muss der HFC das auf den Platz bringen, um vor dem letzten Saisonspiel in Karlsruhe die Chancen zu wahren. Trainer Torsten Ziegner fiebert jedenfalls schon darauf hin: "Wir wollen das Endspiel in Karlsruhe, es sollte da noch um etwas gehen. Wenn wir das schaffen, war die Saison großartig."