Ziegner legt los: "Können verschworener Haufen werden"

Torsten Ziegner ist da. Kann sich der MSV Duisburg jetzt den Sieg schnappen, der noch zum sicheren Klassenerhalt fehlt? Im Heimspiel gegen den SC Freiburg II (Samstag, 14 Uhr) will der neue Cheftrainer alles mobilisieren, um die Mannschaft auf dem Rasen wieder zu einem Team zu formen. Dafür will er jeden im Verein dabei haben – vom Platzwart bis zum Vorstandsvorsitzenden.

Grünes Licht am Dienstagabend

Nach der 1:3-Niederlage in Mannheim ging es ganz schnell. Die MSV-Verantwortlichen tauschten sich aus, ob ein Trainerwechsel noch Sinn macht. Am Dienstagabend gaben die Gremien dann ihr Einverständnis für die sofortige Verpflichtung eines neuen Fußballlehrers, der am Mittwoch mit Torsten Ziegner gefunden wurde. Am Donnerstag stand der 44-Jährige um 14 Uhr anstelle des zuletzt glücklosen Hagen Schmidt das erste Mal auf dem Trainingsplatz. Es war die erste von zwei Einheiten, um die Mannschaft auf das Duell gegen Freiburg II einzustellen.

"Torsten Ziegner hat sein Konzept vorgestellt, wie er die Sache angehen kann. Das hat uns so überzeugt, dass wir gesagt haben, wir machen das jetzt sofort", erklärte Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Die Verträge wurden ausgehandelt, die Freigabe aus Würzburg geholt. Nun darf Ziegner, der einen für alle Ligen gültigen Vertrag bis 2024 unterschrieben hat und der fünfte MSV-Coach der letzten eineinhalb Jahre ist, sofort loslegen: "Er kann schon jetzt das Feuer entfachen und für die neue Saison eine Mannschaft aufbauen und entwickeln." Doch das kurzfristige Ziel bleibt natürlich der Klassenerhalt – bestenfalls schon in zwei Tagen.

"Kräfte bündeln, da gehören alle dazu"

Dazu muss Ziegner wieder eine Mannschaft formen, denn daran hakte es augenscheinlich zuletzt. Für diese Aufgabe sieht sich der 44-Jährige als geeigneter Kandidat. "Ich finde, dass ich vor allem authentisch und ein sehr fleißiger Arbeiter bin", stellte sich der neue Übungsleiter vor. "Ich glaube, dass ich gut mit Menschen zusammenarbeiten kann und möchte, das war schon als Spieler so. Ich sehe mich als Teamplayer. Das ist auch ein Schwerpunkt für alle, mit denen ich in Zukunft zusammenarbeiten möchte und werde." Das Stichwort für den MSV. Denn auch Ziegner weiß: "Es ist total wichtig, dass wir jetzt alle Kräfte bündeln und da gehören auch alle dazu."

Im Training darf sich entsprechend wieder jeder Spieler anbieten, im Trainerstab wird Ziegner auf die Hilfe aller Beteiligten angewiesen sein. "Ich sehe uns als Team, und ich brauche jeden, damit wir alle gemeinsam zusammenstehen, um diesen Weg zu gehen", schwor Ziegner, der Michael Hiemisch als Co-Trainer mitbringt, bei Amtsantritt ein. "Für mich sind die Themen, die im Vorfeld passiert sind, nicht wichtig. Da gibt es einen Schnitt, mich interessiert das auch gar nicht. Ich möchte heute loslegen und heute alle ins Boot nehmen, alle dabei haben und jedem eine Chance geben." Denn dann könnte sogar – die Fans werden sich gerne überzeugen lassen – ein "verschworener Haufen" aus dem MSV werden.

Voller Fokus auf Freiburg

Im letzten Heimspiel trifft der MSV am Samstag auf den SC Freiburg II. Der Gegner könne befreit aufspielen und habe nicht mehr den absoluten Druck, so Ziegner. Ex-Spieler wie Vincent Vermeij, die noch ein hohes Ansehen in Duisburg genießen, spielen keine Rolle. Zumal bis zum Anstoß nicht sicher sein wird, wer bei den Breisgauern überhaupt im Kader ist. "Wir können ja ins Hotel von Freiburg fahren und uns die Belegungsliste geben lassen", scherzte Ziegner. Und stellte klar: "Sollte Vermeij spielen, dann werden wir ihn ordentlich bewachen. Die Abwehrspieler haben die Aufgabe, Zweikämpfe zu führen, und da ist es egal, wie der Gegenspieler heißt."

Welchen Spielern er das Vertrauen schenkt und in welchem System er die Aufgabe angehen wird, ließ Ziegner zunächst offen. Erst einmal steht das Kennenlernen an. "Ich werde nicht die ganze Nacht mit den Jungs verbringen, aber wir werden uns intensiv kennenlernen müssen", kündigte der 44-Jährige an. Denn auch er will sich ein genaues Bild vom aktuellen Stand im Kader abholen. "Ich glaube, dass die Stärken im Team groß genug sind, um zu gewinnen", zeigte sich Ziegner selbstbewusst. Dann kann auch der Klassenerhalt gelingen – was die wesentliche Aufgabe sein wird. "Ich bin mir der Herausforderung bewusst, aber ich denke positiv", so Ziegner. "Wenn das durch ist, dann können wir gerne nochmal über die Zukunft und die Tradition sprechen."

   

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