Zehn Jahre Relegation: Drittliga-Teams dominieren
Wenn der Karlsruher SC am Freitagabend (18:15 Uhr, live im ZDF) im Hinspiel der Relegation zur zweiten Liga gegen den FC Erzgebirge Aue antritt, steht ein kleines Jubiläum an: Die Relegationsspiele werden zum nunmehr zehnten Mal seit der Wiedereinführung zur Saison 2008/09 ausgetragen. liga3-online.de wirft einen Blick zurück.
Drittliga-Teams dominieren
Der Kontrast ist auffällig: Während die Statistik der Relegationsspiele zur Bundesliga klar für die Erstligisten spricht, ist beim Blick auf die Zweitliga-Relegation genau das Gegenteil der Fall. In sieben Duellen behielten Vereine aus der Dritten Liga die Oberhand, nur zwei Vergleiche konnten die Zweitligisten für sich entscheiden. Und genau das ist es wohl, was die Spannung der Partien ausmacht. So kann man von den Relegationspartien halten, was man möchte – offen waren sie fast immer.
Die ersten Entscheidungsspiele trugen im Jahr 2009 der SC Paderborn und der VfL Osnabrück aus. Ein Duell mit Derby-Charakter, in dem sich der damalige Drittligist Paderborn in beiden Begegnungen mit 1:0 durchsetzte. Auch in den Jahren darauf kam es stets zum Liga-Wechsel. Ingolstadt setzte sich gegen Rostock durch, Dresden schlug Osnabrück und Regensburg stieg 2012 mithilfe der Auswärtstorregel in Karlsruhe auf. Erst im Jahr darauf setzte sich mit Dynamo Dresden erstmals der Zweitligist durch, erneut hieß der Gegner Osnabrück. Nach einem 0:1 im Hinspiel siegten die Sachsen vor heimischem Publikum mit 2:0.
Unglaubliches in der Saison 2013/14
Rückspiel auf der Bielefelder Alm, Drittligist Darmstadt scheint nach der 1:3 Hinspiel-Niederlage chancenlos – dann geschieht das, was wohl kein Lilien-Anhänger jemals vergessen wird. Darmstadt gleicht die Serie aus, es geht in die Verlängerung. Auch hier sieht die Arminia wie der sichere Sieger aus. Bis zur 120. Spielminute. Elton da Costa trifft, Darmstadt steht Kopf. 5:5 nach zwei denkwürdigen Partien, die Auswärtstore bescheren dem SVD den Aufstieg.
Derart dramatisch wurde es danach nicht mehr, spannend blieb es jederzeit. Zweitligist 1860 München setzte sich 2015 kurz vor Schluss gegen Kiel durch, um zwei Jahre später gegen Regensburg den Kürzeren zu ziehen. Ausschreitungen und der Absturz in die vierte Liga folgten. Dazwischen machten es die Würzburger Kickers recht deutlich. 4:1 hieß es in der Endabrechnung gegen Duisburg. Die reine Statistik spricht heute also für den KSC. Gegen ein zuletzt von Schiedsrichterentscheidungen benachteiligtes und nun wütendes Aue sollten sich die Badener jedoch auf zwei enge Spiele, vielleicht sogar auf Dramatisches gefasst machen.