Würzburger Kickers: Warum es auswärts so gut läuft

Aufsteiger Würzburg fuhr am vergangenen Wochenende mit einem 2:1-Auswärtserfolg gegen Holstein Kiel den fünften Saisonsieg ein. Dank der starken Leistungen in fremden Stadien tendieren die Unterfranken mittlerweile in Richtung oberer Tabellenplätze.

Kickers auswärts eine Macht

So allmählich gewöhnt sich der Würzburger Tross an die weiten Strecken in der 3. Liga. Nach dem die Kickers jahrzehntelang nur Pflichtspiele innerhalb Bayerns hatten, geht es mittlerweile nach Rostock und Kiel. Auf dem Feld jedoch ist dem Aufsteiger keinerlei Unerfahrenheit in den Stadien der Republik anzumerken. Bei Holstein Kiel konnte die Mannschaft von Cheftrainer Bernd Hollerbach – trotz Rückstand – den vierten Auswärtssieg der Spielzeit einfahren. Mit 16 Punkten aus neun Auswärtspartien (4 Siege, 4 Unentschieden, 1 Niederlage, 9:3 Tore) sind die Würzburger Kickers nach Spitzenreiter Dynamo Dresden, die beste Auswärtsmannschaft der Liga. Woran liegt das? Das Spiel in der Fremde scheint wie maßgeschneidert für das Konzept von Hollerbach. Die Würzburger spielen stets selbstbewusst, reißen gerne das Spiel an sich, vernachlässigen aber zu keiner Zeit die kompakte Defensivarbeit. Dennoch ist der Aufsteiger auf freie Räume angewiesen, ansonsten stößt man in der Offensive schnell an die Grenzen. All diese Voraussetzungen sind auswärts meist gegeben, gerade bei Gegner wie Holstein Kiel, die selbst unter Zugzwang stehen. Würzburg dagegen behält auswärts stets die Ruhe. So war es nicht verwunderlich, dass der 0:1-Rückstand in Kiel durch Tore von Nejmeddin Daghfous und „Joker“ Adam Jabiri in beeindruckender Manier gedreht werden konnte.

Zweiter Heimsieg gegen Magdeburg?

Im Gegensatz zu den erfolgreichen Auswärtsauftritten, bleiben die Würzburger Kickers in der heimischen Flyeralarm Arena, hinter den Erwartungen (1 Sieg, 5 Unentschieden, 3 Niederlagen, 7:9 Tore). Der letzte und bis dato einzige Heimerfolg datiert vom 29. August (1:0 gegen Erzgebirge Aue). Zuletzt offenbarte der FWK bei seinen Heimspielen gegen VfR Aalen (2:2) und Energie Cottbus (2:2) ungekannte Abwehrschwächen. Von einem „Heimkomplex“ will man in Würzburg freilich nichts wissen. Dennoch war die Unruhe bei den vergangenen Spielen vor den eigenen Fans, deutlich spür- und sichtbar. An der Moral und dem Kampfgeist der Mannschaft liegt es aber definitiv nicht, wie sie in der zweiten Hälfte gegen Cottbus beweisen konnte. Trotz zweimaligen Rückstands, konnten die Kickers zumindest ein Unentschieden einfahren. Gegen Mitaufsteiger Magdeburg am kommenden Samstag ist der langersehnte zweite Heimsieg für die Hollerbach-Elf quasi Pflicht. Die Gäste aus Sachsen-Anhalt kommen noch ohne Auswärtssieg zum Gastspiel an den Würzburger Dallenberg.

Erfolgreiche Hinrunde

Auswärtsstärke hin, „Heimkomplex“ her – die Würzburger Kickers können vor dem letzten Spieltag der Hinrunde bereits auf eine sehr erfolgreiche erste Halbserie im Profifußball zurückblicken. Sicherlich musste man als Aufsteiger einiges an Lehrgeld zahlen, trotzdem ist der FWK in der 3. Liga angekommen und befindet sich mit 24 Punkten nach 18 Partien komfortabel auf Tabellenplatz acht. Der Würzburger Kader birgt hohe Qualität und hat sogar noch Luft nach oben. Gerade von den beiden Mittelfeld-Neuzugängen Dániel Nagy und Rico Benatteli kann man in den nächsten Wochen und Monaten noch einiges mehr erwarten. Dominant genug trat der Aufsteiger bis dato aber ohnehin schon auf. In jeder Partie waren die Kickers mindestens gleichwertig, meist sogar besser als der Gegner. Wenn es Würzburg gelingt, im Offensivspiel noch eine Schippe drauf zu legen, wird man sich weiter mit großen Schritten von den Abstiegsplätzen fernhalten können.

   

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