Würzburger Kickers: Formkurve zeigt nach unten

Am 9. Spieltag der 3. Liga musste der Aufsteiger FC Würzburger Kickers beim Heimspiel gegen den Hallescher FC seine dritte Saisonniederlage einstecken und nähert sich allmählich den Abstiegsrängen. Der Hallenser Einwechselspieler Tobias Müller erzielte eine Minute vor Spielende den Siegtreffer und sorgte somit für die zweite Würzburger Niederlage in Folge.

Hoffnungsträger Nejmeddin Daghfous

Nach den minimalistischen, aber enorm effektiven Siegen über den VfB Stuttgart II (2:0) und Erzgebirge Aue (1:0) stieß die Mannschaft des FWK in den letzten beiden Partien, was das Offensivspiel anbelangt, an ihre momentanen Grenzen. Speziell vor heimischer Kulisse gegen Halle wurde offenkundig, dass das Angriffsspiel auch weiterhin die entscheidende Schwäche im Spiel des Drittliga-Aufsteigers bleibt. Ein neuer Hoffnungsträger dahingehend ist indes aber bereits gefunden. Neuzugang Nejmeddin Daghfous gab gegen Halle sein Startelf-Debüt für den neuen Klub und erwies sich auf Anhieb als neuer Dreh- und Angelpunkt im Angriffsspiel der Kickers. Nach Daghfous' Auswechslung erlitt das Würzburger Spiel einen ungenannten Bruch und man verlor am Ende nicht unverdient gegen die aktiveren Gäste des Hallescher FC. Ob es angemessen ist alle Hoffnungen auf einen Spieler zu setzen, der am Samstag erstmals nach achtmonatiger Verletzungspause von Beginn an auflief, ist trotz der guten Leistung des Ex-Zweitligaspielers selbstredend als gewagt anzusehen.

Mannschaft muss offensiver denken

Die Schwächen im Angriff sind aktuell nicht einzelnen Akteuren geschuldet, sondern viel mehr dem gesamten Offensivverhalten der Mannschaft. Das Umschaltspiel wirkt behäbig und zu häufig auf Sicherheit bedacht. Gerade wenn es gegen tief stehende Gegner geht, hat die Hollerbach-Truppe Probleme ausreichend Druck aufzubauen und Torchancen zu kreieren. Waren es bei der unverdienten 0:1-Niederlage in Mainz noch eine gute Hand voll hochkarätiger Chancen, so konnte man zuletzt in der Flyeralarm Arena gegen den Hallescher FC auf mickrige 15 Minuten zurückblicken, in der man die gegnerische Abwehr ins Wanken brachte. Für das kommende richtungsweisende Aufstiegsspiel beim Mitaufsteiger Werder Bremen II gibt Torwart Robert Wulnikowski, der sich aktuell als großer Rückhalt erweist, die klare Linie vor: "Es wird so sein, dass wir das Spiel machen müssen. Wenn wir diese Rolle annehmen, dann sollte es klappen.“ Der Eindruck der letzten 30 Minuten im Spiel gegen Halle, in der das Kickers-Spiel extrem plan- und ideenlos daherkam, lässt die Unterfranken trotz der guten Moral nicht überaus optimistisch gen Norddeutschland reisen.

Würzburg will Ruhe bewahren

In Würzburg ist man trotz der Enttäuschung vom Wochenende, die allen Beteiligten deutlich im Gesicht stand, bemüht die Ruhe für die kommenden Aufgaben zu behalten. Insbesondere die nachhaltige Harmlosigkeit im Offensivspiel lässt nur bedingt Hoffnung für die anstehenden Aufgaben aufkommen. Indes kommt im Umfeld leise Kritik an der Transferpolitik auf, die Cheftrainer Bernd Hollerbach jedoch entschieden zurückweist: „Für einen Aufsteiger, der wenig Zeit hat, auf dem Markt Spieler zu holen, ist das keine einfache Situation. Aber wir haben uns bewusst dazu entschieden und nicht nachverpflichtet. Ich vertraue meinen Jungs. Und ich bin  mir sicher, dass wir alsbald auch wieder Tore schießen.“ Nach zwei 0:1-Niederlagen gegen FSV Mainz 05 II und Halle sieht der Trainer des FWK keinen Grund zur überhöhten Sorge: "Aktuell sind es Kleinigkeiten, aber wir arbeiten weiter hart und werden dafür dann auch belohnt. Der nächste Dreier kommt ganz bestimmt. Wir bewahren die Ruhe.“

   
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