Würzburg geht mit viel Hoffnung in das Duell mit dem FCK

Zuversichtlicher Realitätssinn und die Hoffnung auf einen großen Wurf sind bei Abstiegskandidat Würzburger Kickers vor dem Duell am Freitag gegen den 1. FC Kaiserslautern Trumpf. Insgesamt fordert Trainer Ralf Santelli für die "sechs Endspiele“ um den Klassenerhalt von seiner Mannschaft eine Erfolgsquote von über 50 Prozent zur Vermeidung des Absturzes in die Regionalliga.

"Warum soll Kaiserslautern nicht Federn lassen?"

Ausgerechnet der Coup von Abstiegskonkurrent Viktoria Berlin zu Wochenbeginn gegen Spitzenreiter 1. FC Magdeburg soll den Mainfranken dabei als Mutmacher dienen. "Wenn Magdeburg gegen Berlin verlieren kann, warum soll es denn nicht auch möglich sein, dass Kaiserslautern bei uns Federn lässt?“, meinte Santelli auf der Pressekonferenz am Mittwoch zur vermeintlichen Rollenverteilung in der Begegnung zwischen dem schwächsten Angriff mit der besten Abwehr der Liga. Die Verschärfung der Situation im Tabellenkeller durch Berlins Überraschungserfolg gegen Magdeburg will Santelli nicht überbewerten und ausdrücklich zum Vorteil nutzen: "Es kommt immer auch darauf an, die Dinge auch einmal anders zu betrachten und anders zu interpretieren."

Eine Wiederholung des überraschenden Hinspielsiegs käme den Kickers, die in der Länderspielpause durch das Aus im Landespokal nach der vorherigen Heimpleite gegen Viktoria Köln zusätzliche Kratzer am Selbstbewusstsein erlitten, gerade recht: Sieben Punkte beträgt Würzburgs Rückstand auf die Nichtabstiegsplätz und erscheinen zumindest auf dem Papier beinahe als Herkulesaufgabe. "Wir müssen ab jetzt Woche für Woche unsere Punkte mitnehmen, dann müssen wir auch nicht darauf schauen, was die anderen Mannschaften machen. Wenn wir drei oder besser noch vier Spiele gewinnen, dann kann es am Ende noch einmal knapp werden", beschrieb Santelli die Rechenmodelle beim Zweitliga-Absteiger für ein Happy End.

Ungleiches Duell: Schwächster Angriff vs. beste Abwehr

Doch alleine in der Erfolgsrechnung für die Begegnung mit den Roten Teufeln klingt bei Santelli, der abgesehen den gelb-gesperrten Leon Schneider und Tobias Kraulich bei der Entscheidung über die Aufstellung "die Qual der Wahl" hat, auch ein wenig schon das Pfeifen im Walde durch. "Im Hinspiel waren es ganz andere Voraussetzungen. Kaiserslautern hat sich seitdem zu einer der konstantesten Mannschaften der Liga entwickelt, spielt sehr robust. Sie sind sehr unaufgeregt und brauchen oft nur eine Situation, um aus dem Nichts ein Tor zu machen. Wenn wir punkten wollen, dürfen wir keine Fehler zulassen. Aber jeder Gegner hat auch Schwächen, und die haben wir uns genau angeguckt", erklärte der 53-Jährige.

Optimismus für das ungleiche Duell – Würzburgs Sturm ist bislang 25 Treffern kaum mehr als ein laues Lüftchen und die FCK-Defensive mit erst 18 Gegentoren geradezu ein Bollwerk – zieht Santelli auch aus dem erwarteten Andrang auch der Kickers-Anhänger: "Vielleicht tragen uns die Fans ja auch zu etwas, was wir eigentlich gar nicht können." 7.000 Tickets sind bislang verkauft, darunter allerdings 4.000 in Kaiserslautern, sodass es auf ein Auswärtsspiel im eigenen Stadion hinausläuft.

   
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