Würzburg atmet auf: "Den Sieg können wir gebrauchen"
Drei Niederlagen in Folge mussten die Würzburger Kickers zuletzt verkraften, umso größer war die Erleichterung nach dem 3:2-Heimsieg gegen Preußen Münster. Doch die Akteure waren sich einig: Es hätte nicht unbedingt ein Zittersieg sein müssen, der vielleicht die positive Wende einleitet.
"Hätte alles passieren können"
Nach dem 3:1-Auftaktsieg gegen die U23 des FC Bayern München lief bei den Würzburgern nicht mehr viel zusammen, sodass das Team von Trainer Michael Schiele schon am fünften Spieltag unter Druck stand. Das Pokal-Spektakel gegen 1899 Hoffenheim sollte den Würzburgern aber Mut machen: "Wir wussten, dass wir laufen können, dass wir spielen können. Wir müssen es nur auch abrufen", erkläret Leroy Kwadwo gegenüber dem Vereins-TV, welche Erkenntnisse die Mannschaft aus dem Aufeinandertreffen mit dem Bundesligisten mitgenommen hatten. Und die Würzburger liefen nicht nur, sie trafen auch das Tor.
"Irgendwann haben wir dann 1:0 geführt, das war auch mal verdient", zeigte sich Schiele in der Pressekonferenz nach dem Spiel erleichtert. Doch beim 3:2-Heimsieg seiner Würzburger hatte der Fußballlehrer bis zur letzten Minute zittern müssen: "Den Gegner haben wir nochmal kurz eingeladen, in der letzten Minute bekommst du dann einen Eckball gegen dich, wo der Torwart mit nach vorne kommt. Da hätte alles passieren können." Der Ausflug von SCP-Keeper Schulze Niehues blieb allerdings folgenlos, Würzburg durfte aufatmen.
Spieler kritisieren eigene Fahrlässigkeit
"Den Sieg können wir auch gebrauchen, ein bisschen Hinken wir hinterher. Aber es sind erst fünf Spiele", nahm die Erleichterung in Schieles Augen ihren Lauf, wenngleich der Coach den Dreier gerne früher eingetütet hätte: "Vor dem dritten Tor haben wir schon die eine oder andere Konterchance liegen lassen." Das sahen auch die Akteure auf dem Platz so, die trotz einer zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Führung die Sicherheit vermissen ließen. "Das war fahrlässig, wir hätten entspannter nach Hause fahren können", ärgerte sich beispielsweise Rechtsaußen Luke Hemmerich über die vergebenen Chancen.
Den Sieg sehe er dennoch "hochverdient", was auch sein Pendant auf der linken Seite bestätigte: "Hart erkämpfter Sieg, verdient auf jeden Fall. Aber wir hätten es früher klar machen können", stimmte Kwadwo zu. Der gelernte Innenverteidiger etablierte sich inzwischen auf der rechten Seite, mit 23 Jahren sah sich Kwadwo noch lernfähig: "Ich hab mich öfter offensiv eingebracht, wie der Trainer auch will. Es ist eine höhere Liga und für mich auf der Position noch etwas neues, aber es wird von Spiel zu Spiel besser." Das gilt dann wohl auch für die gesamte Würzburger Mannschaft, die nun möglicherweise die Trendwende geschafft haben. Am nächsten Samstag geht es nach Braunschweig.