Wollitz warnt: "Dann haben wir keine Chance"
Mit 3:1 beendete der VfL Osnabrück am vergangenen Wochenende den Höhenflug des FC Energie Cottbus. Nun wartet der nächste Top-Gegner auf die Lausitzer: Der KFC Uerdingen ist am Samstagnachmittag zu Gast.
Namen schrecken Wollitz nicht
"Wir haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Wir waren mutlos, schlecht geordnet und hatten keinen Zugriff" – mit diesen Worten hatte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz die Leistung seiner Mannschaft im Spiel gegen den VfL Osnabrück kritisiert. Mit dem KFC Uerdingen erwartet den Aufsteiger der nächste Kontrahent aus dem Dunstkreis der Tabellenspitze: "Sie sind einer der Favoriten, einer mit den namhaftesten Spielern der Liga", weiß auch Wollitz, der gleichzeitig aber betont: "Wir gehen in jedes Spiel mit der Überzeugung zu gewinnen. Egal gegen welchen Gegner, egal gegen welche Namen. Ein Name macht keine Mannschaft."
Doch das Team um Kevin Großkreutz, Maxi Beister oder Dominic Maroh hat in der 3. Liga bereits nachgewiesen, den Ansprüchen gerecht zu werden und belegt derzeit den vierten Tabellenplatz. Der KFC zeigt sich extrem effizient: "Uerdingen hat in den ersten Spielen sehr oft in der Nachspielzeit gewonnen. Da sieht man, wie eng die Spiele waren", so Wollitz, der die spielerische Klasse der Uerdinger sowie Trainer-Kollege Stefan Krämer hervorhebt: "Aufgrund ihrer individuellen Qualität ist es immer eine Gefahr, dass ein einzelner Spieler des Gegners eine Entscheidung herbeiführen kann. Diese Spieler haben wir auch – aber wir können nur über die Mannschaft gewinnen."
Cottbus muss anderes Gesicht zeigen
Das gelte allerdings nur, wenn die Mannschaft wieder mit "höchster Intensität" agiere – und damit eine Reaktion auf das letzte Ligaspiel zeigt: "Wenn sich die Leistung aus Osnabrück bestätigt, haben wir keine Chance. Da bin ich immer noch sehr enttäuscht“, so der Trainer, der insbesondere von der ersten Halbzeit seines Teams nicht gerade angetan war: "Läuferisch, spielerisch, taktisch hat an diesem Wochenende nichts stattgefunden. So gewinnst du gegen niemanden", betonte der Coach, der bei gleichbleibender Leistung ein ähnliches Ergebnis prophezeit: "Wenn wir am Samstag nicht alles auf das Parkett bringen, werden wir verlieren."
Dabei hatte der Aufsteiger bereits bewiesen, es auch gegen Top-Teams der Liga besser zu können: "Rostock, Wehen, Kaiserslautern – das ist nicht selbstverständlich. Dann gegen Jena und Zwickau, das sind fünf Siege. Und wie haben wir da gespielt? Mit der höchsten Intensität." Gerade nach den zuletzt erfolgreichen Wochen kam die schwache Vorstellung seines Teams gegen den VfL für den 53-Jährigen überraschend: "Das ist für mich auch ein großes Rätsel“, gab der Trainer zu, dessen Mannschaft zuvor sieben Punkte aus drei Spielen und einen Sieg im Landespokal feiern durfte: "Wenn ich wüsste, wo da anzusetzen ist, hätte ich es lange geändert. Wir müssen aufpassen, dass wir am Ende nicht über die Einstellung diskutieren." Dementsprechend bleibt es spannend, welches Gesicht der FC Energie Cottbus am Samstag gegen den KFC Uerdingen zeigen wird.