Wollitz vor Pokalspiel demütig: "Wie soll das funktionieren?"

Am Montagabend empfängt der FC Energie Cottbus den SC Freiburg zum Pokalduell. Trainer Claus-Dieter Wollitz freut sich auf die Parte, zeigte sich in der Pressekonferenz jedoch darauf bedacht, die Erwartungen im Rahmen zu halten.

Déjà-vu: Pokalduell gegen Bundesligisten

Auch, wenn es im letzten Jahr nicht ganz reichte – die Erinnerungen an die letzte Pokalpartie gegen den VfB Stuttgart sind noch immer ganz frisch: "Das war sehr, sehr bitter – aber das Spiel war fantastisch. 120 Minuten Fußball pur, mit fantastischer Stimmung im richtigen Rahmen", erinnert sich Cottbus-Trainer Pele Wollitz zurück. Damals ging der FC Energie früh mit 2:0 in Führung, doch letztlich scheiterten die Lausitzer im Elfmeterschießen. Zumindest das will Wollitz in diesem Jahr nicht erneut erleben: "Sollte es uns wieder gelingen, bis ins Elfmeterschießen zu kommen, hoffe ich auf einen Sieg für uns!"

Top-Gegner Freiburg

Insgesamt zeigte sich der 53-Jährige im Hinblick auf die Partie am Montagabend eher zurückhaltend. Mit dem SC Freiburg wartet ein Konkurrent, der Wollitz regelrecht ins Schwärmen bringt: "Der Gegner ist nicht nur ein Bundesligist, sondern hat in den Neunzigern viele gute Entscheidungen getroffen", so der Trainer: "Das hat man über zig Jahre mit noch besseren Entscheidungen mit Nachhaltigkeit gefüllt. Da steckt eine Philosophie hinter. Das ist ein sympathischer Verein, der zu Recht in der Bundesliga spielt.“ Gerade deswegen zeigte sich der Coach etwas unglücklich mit der Ansetzung: "Ich hätte mir auch mal Samstagsabends gewünscht, gegen Freiburg. Auch um den Freiburgern mehr Möglichkeiten zur Anreise zu geben." Zu viel wollte er dazu aber nicht sagen: "Kritik darfst du nicht äußern, musst immer diplomatisch reden."

"Hat schon oft funktioniert"

Auch den Freiburger Kader lobte der FCE-Trainer explizit. Deshalb wäre ein Weiterkommen der Cottbuser auch für den Coach eine Überraschung: "Ich geh davon aus: Wenn ein Bundesligist seine Topleistung mit seinen Topspielern auf den Platz bringen kann – wie soll das funktionieren?" Ein Hintertürchen ließ der Übungsleiter natürlich trotzdem offen: "Hat aber im Fußball schon oft funktioniert. Und ich würde mich riesig freuen, wenn wir es schaffen, weiterhin im Topf zu sein."

Schließlich habe auch der FC Energie Cottbus zuletzt unter Beweis gestellt, dass er nicht unterschätzt werden dürfe. Dass sich die Lausitzer im Landespokal bei Siebtligist Glienicke (1:0) eher schmucklos in die nächste Runde kämpften, wollte Wollitz nicht allzu negativ sehen. Die Kritik sei berechtigt, aber: "Ein gutes Pferd springt nie höher, als es sollte – um Kraft zu sparen, gerade in der Englischen Woche." Die sportliche Leistung sei in diesem Fall eher zweitrangig: "Das kann man uns auch ankreiden, aber wir sollten das Glas halb voll haben, nicht halb leer.“

Transfers? Möglichst keine mehr!

Auch abseits des Pokalspiels haben die Verantwortlichen des FC Energie noch alle Hände voll zu tun. Besonders die Transfer-Diskussion um Streli Mamba beschäftigt auch den Cottbuser Anhang. Wenn es nach Trainer Wollitz geht, wird es keinen Abgang mehr geben – Zugänge allerdings ebenso nicht: "Der große Wunsch und das große Ziel, und das hab ich am Mittwoch auch dem Spielerrat gesagt: Mit dem Kader, den Spielern, den Typen soll es geschafft werden." Das schließe auch Mamba mit ein: "Es gibt seriöse Gespräche, aber nichts, wo wir der Meinung sind, dass wir es annehmen sollten. Da ist das Risiko für uns zu groß. Er hat sich zu einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft entwickelt, und jetzt gilt es, diese Entwicklung ein Jahr weiterzuführen."

Ein einzelner neuer Spieler würde der Mannschaft sowieso nicht weiterhelfen: "Das würde den Verein wahrscheinlich finanziell und sportlich in ein Dilemma bringen. Letztes Jahr sind zwei Vereine in die Insolvenz gegangen und trotzdem verpflichtet man Spieler ohne Ende – ich weiß nicht, ob das der Weg sein soll. Ich wünsche mir da Nachhaltigkeit."

In der Liga gilt: Ball flach halten

Kritische Stimmen, die nach der letzten Liga-Niederlage und dem glanzlosen Landespokal-Sieg bereits laut wurden, versuchte Wollitz auf den Boden der Tatsachen zu holen –  gerade, da die Mannschaft bereits sieben Punkte nach vier Spielen auf dem Konto hat: "Wir kommen aus der Regionalliga und dementsprechend sollten wir uns geben: Zurückhaltend, aber mit dem Willen, die Liga zu halten. Wer sollen die vier Absteiger sein?" Es gebe für die Cottbuser nur ein Ziel: "Am 38. Spieltag vier andere Vereine hinter sich zu lassen. Und wir sind nicht so gut, dass wir nicht auch mal ein Spiel verlieren dürfen. "

   
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