Wohin führt die Reise der Offenbacher Kickers im neuen Jahr?

Die Offenbacher Kickers sind die Wundertüte der 3. Liga: Berauschende Spiele im DFB-Pokal gegen Greuther Fürth, Union Berlin und zuletzt Fortuna Düsseldorf wechseln sich mit schwachen Auftritten in der Meisterschaft ab, wo derzeit nur der elfte Tabellenplatz belegt wird. Mit 26 Punkten hängt das Team von Trainer Arie van Lent vom Mittelfeld fest, der weder den erhofften Aufstieg realistisch erscheinen lässt, noch das Team vom Bieberer Berg bezüglich des Abstiegskampfes bibbern lässt. Nun lautet die Frage beim hessischen Traditionsverein, wie es nun weitergehen kann und wohin die Reise im neuen Jahr führen wird.

Pokaleuphorie und Ligafrust

Zweifelsfrei steht der 43-jährige Niederländer nun vor einer besonders schwierigen Mission: Die muss Motivation weiterhin hoch gehalten werden. In dieser Zeit, wo es sportlich an einem klaren Ziel mangelt. Die Perspektive ist für Profifußballer ein ganz besonderes Gut. Womit wir auch bei der Zielsetzung des OFC sind, denn in der nächsten Saison soll eine schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt werden, die vom ersten Spieltag an um den Aufstieg mitspielen kann. Vor allem die Konstanz war beim DFB-Pokalsieger von 1970 arg fehlerhaft, da sich starke Leistungen mit äußerst dürftigen Darbietungen abgewechselt haben. Letztlich ist es der DFB-Pokal, der den Kickers die Saison noch retten kann. Die Vorfreude ist bei den treuen wie leidenschaftlichen OFC-Anhängern ungebrochen, denn bereits nach wenigen Tagen waren schon 6.500 Tickets für das Viertelfinale im Pokal abgesetzt worden. Es ist davon auszugehen, dass auch gegen das Werksteam aus Wolfsburg ein nahezu ausverkauftes Stadion zu erwarten ist. Wenn tatsächlich die Sensation gegen den Favoriten aus der Bundesliga gelingen sollte, könnte neue Euphorie entfacht werden. Sollte es allerdings Ende Februar zu einem Ausscheiden gegen die „Wölfe“ kommen, dann wird es auch der große Motivator van Lent äußerst schwer haben, sein Team in der richtigen Spur zu halten.

Ein Konzept muss mit Zielsetzung vereinbart werden

Auch der personelle Aspekt ist beileibe nicht zu unterschätzen, denn van Lent muss eine Mannschaft aufbieten, die Perspektive für die nächste Spielzeit besitzt. Ob es zu einem großen Umbruch kommen wird, darf bezweifelt werden, da auch die Finanzkraft sich nicht gerade als grenzenlos darstellt. Immerhin gibt es eine Rückkehr von Angreifer Kai Hesse zu feiern, der nach einem Knorpelschaden seit acht Monaten kein Pflichtspiel mehr bestritten hat. Schmerzhaft wird der Ausfall jedoch von Markus Husterer sein, der sich wegen Knieproblemen einer Operation unterziehen muss. Es scheint gut möglich, dass der ehemalige Kicker von Lokalrivale Eintracht Frankfurt bis zum Saisonende kein Spiel mehr für den OFC machen kann. Allerdings gibt es mit Spielern wie Marcel Stadel, Stefan Kleineheismann und dem erst 20-jährigen Eigengewächs Stefano Maier einige Alternativen in der Innenverteidigung. Nun muss die Vereinsführung zusammen mit Trainer van Lent ein Konzept erarbeiten, indem klar festgelegt wird, welcher Weg zukünftig beschritten werden soll. Im nächsten Jahr muss alles Mögliche dafür getan werden, dass der Aufstieg in die 2. Bundesliga ein realistisches Ziel sein kann.

FOTO: Flohre Fotografie

   
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