Wird das Saar-Pfalz-Derby verlegt? Keine schnelle Entscheidung
Ob das derzeit für den 6. November angesetzte Derby zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem 1. FC Kaiserslautern verlegt wird, ist weiterhin offen. Eine Entscheidung soll frühestens nächste Woche fallen.
Hindernis Badminton-Turnier
"Wir sind in enger Abstimmung mit den Behörden, sehen uns aber in der Lage, ein Spiel unter Vollauslastung organisieren zu können", erklärt FCS-Sprecher Peter Müller in der "Saarbrücker Zeitung" (SZ), betont aber auch: "Wir sehen (…) die Begleitumstände und erwarten daher eine Einschätzung der Behörden. Da gibt es noch größeren Gesprächsbedarf." Mit einer Entscheidung sei "frühestens kommende Woche zu rechnen", so Müller. Einen Antrag auf Verlegung hat der 1. FC Saarbrücken bislang nicht gestellt.
Was die Austragung der Partie am 6. November verhindern könnte, ist ein Badminton-Turnier, das vom 2. bis zum 7. November direkt neben dem Ludwigspark in der Saarlandhalle stattfindet und rund 2.000 Besucher anziehen wird. Weil das angrenzende Stadion mit 16.000 Zuschauern wohl erstmals seit Jahren ausverkauft sein wird, droht ein Verkehrschaos – zumal die Teilnehmer des Badminton-Turniers aus Corona-Schutzgründen mit Shuttlebussen zur Halle gebracht werden müssen und keinen Kontakt zu anderen Menschen haben dürfen.
Gespräche laufen
Um zu erörtern, inwiefern zwei Großveranstaltungen parallel nebeneinander stattfinden können, waren laut der "SZ" am vergangenen Wochenende Innenminister Klaus Bouillon, Martin Welker als Vertreter der Stadt, Landespolizeipräsident Norbert Rupp, Saarlandhallen-Chef Ralf Kirch sowie Vertreter des 1. FC Saarbrücken und des Badminton-Bundesligisten BC Bischmisheim zusammengekommen. Am Dienstag liefen die Gespräche demnach weiter, unter anderem ging es um die Fluchtwege und exakte Zuwegungen für Rettungskräfte. "Aus Sicht der Polizei ist die Sicherheit beider Veranstaltungen zu gewährleisten", so Rupp. Problem: Die Konzepte von Stadion und Halle sind nicht auf gleichzeitig stattfindende Veranstaltungen ausgelegt – zumindest noch nicht.
Auch der Sicherheitsaspekt steht im Fokus, schließlich birgt das Derby einiges an Brisanz. Aus Kaiserslautern werden 1.900 Fans erwartet, viele werden wohl mit dem Zug anreisen. Vor allem das saarländische Innenministerium soll wegen der internationalen Bedeutung des Badminton-Turniers "großes Interesse" haben, das Derby zu verlegen, wie die Zeitung zuletzt berichtete.
Schwierige Terminsuche droht
Sollten die Behörden eine Verlegung anordnen, dürfte die Suche nach einem neuen Termin für das Derby schwierig werden. Der bislang im Raum stehende 13. November in der Länderspielpause scheint wohl keine Option zu sein, weil an diesem Tag der Parteitag der SPD in der Saarlandhalle stattfindet. Auch der 14. November wäre aufgrund des Volkstrauertag aus dem Rennen. Da bis zur Winterpause anschließend kein Wochenende mehr frei ist, müsste die Partie unter der Woche nachgeholt werden, was allerdings bei den Sicherheitskräften auf Ablehnung stoßen dürfte. Auch ein Tausch des Heimrechts ist keine Möglichkeit, da der 1. FC Kaiserslautern dann drei Auswärtsspiele in Folge hätte. Eine schwierige Gemengelage, die den Verantwortlichen noch einiges an Kopfzerbrechen bereiten wird.