"Wir sind gut, aber…": Dotchev will den MSV verbessern

Unter Pavel Dotchev punktet der MSV Duisburg wie eine Spitzenmannschaft, doch bis zur 45-Punkte-Marke ist es für die Zebras noch ein weiter Weg. Im eigenen Stadion wollen die Meidericher gegen Mannheim den nächsten Schritt machen – dann auch wieder für die hupenden Fans. 

"Gefährliche Sache"

Schon zum dritten Mal in dieser Saison tritt Pavel Dotchev gegen den Waldhof an, denn zwei Partien gegen die Mannheimer hat er bereits mit den Kölnern absolviert. Hinzu kommt, dass der 55-Jährige seinerzeit SVW-Coach Patrick Glöckner bei der Viktoria beerbte – und Glöckner wiederum das Aus von Dotchev in Köln besiegelte. "Das ist für mich eine komische Situation", resümierte der Deutsch-Bulgare nachdenklich, denn so kam es in der Karriere des Drittliga-Rekordtrainers noch nie vor.

Gerade erst in Verl wiederholte es sich, dass Moritz Stoppelkamp einmal mehr die Kohlen für den MSV aus dem Feuer holt. Der Auftritt in Ostwestfalen zeugte vor allem von mannschaftlicher Geschlossenheit und individueller Qualität, doch spielerisch würde Dotchev gerne bessere Auftritte seines Teams sehen. "Kritik ist nach gewonnenen Spielen immer eine gefährliche Sache", äußerte sich der Übungsleiter mit Bedacht und betonte mehrfach, dass er "sehr, sehr zufrieden" mit den Ergebnissen sei. Das habe er auch an die Mannschaft weitergegeben, den genauen Wortlaut hatte Dotchev sogar noch parat: "Wir sind gut, aber um gut zu bleiben, müssen wir uns verbessern." Denn dann würde es automatisch einfacher werden, um Spiele zu gewinnen.

Duisburger Lazarett lichtet sich

Die nächste Möglichkeit gibt es im Heimspiel gegen Mannheim. Bislang erlebte Dotchev ausschließlich Heimsiege, inzwischen drei unter seiner Regie. Ein Erfolg gegen Lübeck kommt noch dazu – es war der Startschuss zu den Duisburger Hupkonzerten auf dem Stadionparkplatz, die seither bei jeder Partie vor dem ehemaligen Wedaustadion erklingen. "Das entgeht uns nicht. Man kriegt mit, wie die Stimmung draußen ist", machte Dotchev deutlich, dass diese Unterstützung für den Spielverlauf nicht unwichtig ist. Dementsprechend wird sich der Coach freuen, wenn die Duisburger Fans auch am Samstag (14 Uhr) wieder ihre Hilfe anbieten.

Fehlen werden unterdessen die üblichen Langzeitverletzten – auch Vincent Vermeij braucht noch Zeit. Einen Rückschlag habe der Niederländer nicht erlitten, doch bis zu seinem Comeback dauert es wohl mindestens noch eine Woche. Inzwischen ist der Torjäger aber wieder "voll belastbar", was Einsätze im Endspurt wahrscheinlicher macht. Ähnlich verhält es sich auch bei Federico Palacios (Muskelbündelriss) und Stefan Velkov (Knöchel-OP), die sich im Aufbautraining befinden und bald "wieder öfter auf dem Platz zu sehen" sein werden. Wichtig ist, dass der MSV die angedachte Marke von 45 Punkten erreicht, die in Dotchevs Rechnung für den Klassenerhalt ausreichen könnten. "Aber im Fußball ist alles verrückt, es ist alles eng", betonte der Übungsleiter zusätzlich, denn auch die seit Mittwochabend bereinigte Tabelle habe "im Moment noch gar keine Bedeutung".

   
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