"Wir sind gebeutelt": Uerdingen steht mit dem Rücken zur Wand

Beim 1:4 in Kaiserslautern setzte es für den KFC Uerdingen einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Neben dem Endergebnis musste den Krefeldern auf dem Betzenberg die eigene Leistung Sorgen bereiten. Für das Abwehrverhalten seiner Mannschaft etwa hatte Trainer Jürgen Press anschließend einige kritische Worte übrig. 

Den Abstieg vor Augen

Unter der Woche noch sendete der KFC Uerdingen mit einem Punktgewinn gegen die formstarke Kölner Viktoria ein Lebenszeichen. Und auch im so wichtigen Auswärtsspiel in Kaiserslautern wirkten die Krefelder, die nur mit 14 Feldspielern angereist waren, zunächst topmotiviert. Einzig: Der Positivtrend fand am Samstag schon nach einer knappen Viertelstunde sein abruptes Ende. Anschließend wirkten die Gäste dann regelrecht abstiegsreif – noch im ersten Durchgang setzte es drei Gegentore. "Es ist schade, weil wir mit guten Vorsätzen in das Spiel gegangen sind. Wir haben dann auch ein schönes 1:0 gemacht", haderte Cheftrainer Jürgen Press nach Spielende am "Telekom"-Mikrofon.

Nach erwähntem Führungstreffer, für den sich einmal mehr Muhammed Kiprit verantwortlich gezeigt hatte (6.), sei in den Köpfen seiner Spieler ein Schalter umgelegt worden, so Press im Mediengespräch weiter. "Dann glaubt man oft, dass man das Spiel verwalten muss. Man zieht sich einfach ein bisschen zurück." Ein Trugschluss, denn der FCK konnte sich dadurch sammeln und das Spiel an sich reißen, sodass Herchers Ausgleichstreffer nicht mehr überraschte (14.). Das Momentum wechselte die Seiten, dazu kamen gravierende Abwehrfehler in den Reihen der Gäste. Zwei davon nutzten Götze (27.) und Pourié (39.), um der Partie noch vor der Pause die endgültige Wendung zu verpassen. Im zweiten Abschnitt präsentierte sich der KFC zwar noch einmal verbessert, ohne jedoch zu zählbaren Erfolgen zu kommen. Stattdessen setzte es mit Zucks 4:1 einen weiteren Nackenschlag (83.).

"Da ist noch nichts entschieden"

"Es war für beide Seiten ein sehr, sehr wichtiges Spiel, das wir heute leider nicht für uns entscheiden haben können", befand Krefelds zerknirschter Trainer, nachdem er auf dem Pressepodest Platz genommen hatte. Die Fehler seien ärgerlich, aber verzeihbar. Gravierender habe sich der mäßige Fitnesszustand der Mannschaft ausgewirkt: "Ein großer Grund war hier natürlich, dass wir durch die Englischen Wochen gebeutelt sind und kräftemäßig das Spiel über 90 Minuten nicht haben durchhalten können." Aussicht auf Erleichterung besteht nicht wirklich: Schon am Mittwoch ist die Mannschaft im Landespokal gegen den MSV Duisburg gefordert, samstags dann in der Liga gegen furios aufspielende Magdeburger.

Es wirkt also ganz, als stehe Uerdingen nun mit dem Rücken zur Wand. Eigentlich hatte man sich vorgenommen, mit einem Sieg an Kaiserlautern vorbei in Richtung Klassenverbleib zu schwimmen, stattdessen könnte ein Meppener Erfolg gegen Lübeck den Krefelder Abstand zum rettenden Ufer am Sonntag auf vier Zähler vergrößern. Alles aussichtslos? "Absolut nicht", widersprach Jürgen Press. "Da ist noch gar nichts entschieden. Wir haben jetzt zwei wichtige Endspiele gegen Magdeburg und in Mannheim."

   
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