"Wir hatten keine Chance": Ziegners Taktik in Freiburg geht nicht auf

Der MSV Duisburg sorgt bei seinen Fans wieder für Kopfschütteln. Eine Woche nach dem höchsten Saisonsieg präsentierten sich die Zebras beim SC Freiburg II chancenlos. System- und Personalentscheidungen sorgten für Verwunderung, wenngleich die Begründung von Cheftrainer Torsten Ziegner schlüssig war. Allerdings fehlte dann die Leistung.

Ziegner setzte auf Körperlichkeit

Ein 4:0-Sieg gegen den FSV Zwickau sorgte in der Vorwoche für gute Laune an der Wedau. Seit über zwei Jahren war den Zebras ein Erfolg in dieser Deutlichkeit nicht mehr gelungen. Cheftrainer Torsten Ziegner sprach nach der Partie von der Freude, die ihm das zufriedene Publikum bereitete. Beim kommenden Heimspiel gegen den SV Meppen ist jedoch nicht davon auszugehen, dass die Massen in die Arena strömen. Denn zwischen den Partien liegt nun die 0:2-Niederlage gegen den SC Freiburg II, ein waschechter Stimmungskiller. Nicht allein wegen der Niederlage, sondern der Art und Weise.

Im Breisgau lief für die Zebras nichts zusammen. Trotz des erfolgreichen Auftritts gegen Zwickau baute Ziegner um, stellte von Vierer- auf Dreierkette und wechselte auf gleich vier Positionen. Vor allem die Auswahl verblüffte: Ausgerechnet überzeugende Spieler wie Baran Mogultay und Niclas Stierlin, aber auch der erstarkte Leroy Kwadwo mussten weichen. Überwiegend für Teamkollegen, die aufgrund der letzten Leistungen bei den Fans aktuell keine Steine im Brett haben. Zumindest Ziegners Begründung war schlüssig. "Ich hatte gehofft, dass wir die Freiburger im körperlichen Bereich und der Zweikampfführung beeindrucken können", erklärte der Coach in der Pressekonferenz. Allerdings: "Das ist uns eigentlich über die gesamten 90 Minuten nicht gelungen."

"Ich bin schon traurig"

Ein Teil der Begründung war auch, dass Ziegner bislang in zwei von seinen drei Auftritten gegen Freiburg erfolgreich mit seiner Taktik war. Nach jeweils frühen Treffern von Jonathan Schmid in den beiden Halbzeiten (9./49.) war die Luft beim MSV jedoch schnell raus. "Beginnend mit der fußballerischen Qualität", aber auch mit der "Männlichkeit in den Zweikämpfen", habe die U23-Mannschaft der Freiburger ein "richtig gutes Spiel" gemacht. Die Duisburger eben nicht, so Ziegner sinngemäß. Dass mit Sebastian Mai eine Personalentscheidung verletzungsbedingt fallen musste, sei "sicherlich nicht hilfreich", aber auch keine Ausrede gewesen. Der Innenverteidiger verspürte beim Aufwärmen ein Stechen in der Wade. Untersuchungen sollen nun zeigen, ob der Abwehrspieler möglicherweise länger fehlen wird.

"Wir hatten heute keine Chance", fasste Ziegner zum Ende hin kurzum zusammen. Die Gründe dafür sollte der 45-Jährige zunächst für sich, dann mit der Mannschaft erschließen. Denn: "Ich bin schon traurig, dass wir heute nicht mehr mitnehmen konnten und es nicht geschafft haben, besser zu sein." Es sei nur ein schwacher Trost, dass Freiburg II schlichtweg besser war. Ziegner wird nun auf dem schmalen Grat zwischen weiteren Ideen und Konsequenzen in der Personalauswahl wandern. "Das Spiel zeigt einmal mehr, dass wir in jedem Spiel 100 Prozent gut sein müssen", so der Coach. Angefangen bei den Ideen des Trainers. Klar ist bereits: Auf Stierlin wird Ziegner gegen Meppen erneut verzichten. Dieses Mal allerdings nicht freiwillig, sondern weil er seine fünfte gelbe Karte gesehen hat.

   

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