Winterfazit Duisburg: Qualität für den Aufstieg ist vorhanden

Nach 22 gespielten Partien belegt der MSV Duisburg mit 36 Punkten Rang sechs der Tabelle. Aus den letzten drei Partien gegen Regensburg (H), Großaspach (A) und Mainz 05 (H) holte der MSV fünf Zähler. Zu wenig, für die ambitionierten Zebras. Dennoch blickt man an der Wedau auf eine erfolgreiche erste Saisonhälfte zurück. Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die Hinrunde des MSV Duisburgs genauer an.

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Das lief gut

Die Zebras präsentieren sich sehr heimstark. In der laufenden Saison wurde noch kein einziges Heimspiel verloren. Dank jeweils sechs Siegen und Unentschieden sammelten die Meidericher 24 ihrer 36 Punkte im eigenen „Zebrastall“. So wurden bereits Spitzenteams wie Osnabrück, Stuttgart oder Wiesbaden geschlagen.

Überraschend positiv entwickelte sich auch die Zusammenstellung des Kaders. Manager Ivo Grlic zog mit Spielern wie Janjic, Albutat oder Feltscher echte Verstärkungen an Land, von Anpassungsproblemen keine Spur. Zlatko Janjic übernahm direkt eine Führungsposition im Kader und belegt mit zehn Saisontreffern Rang vier der Torjägerliste. Durch den breiten Kader bieten sich Gino Lettieri viele taktische Optionen. Ob mit einem Angreifer, Doppelspitze oder zwei Außenstürmern: Der MSV besitzt das nötige Spielermaterial, um jeden Gegner der Liga in Verlegenheit zu bringen. Außerdem verfügt die Mannschaft über genügend Qualität, um Formkrisen (z.B. Onuegbu) aufzufangen. Ebenso wichtig wie die Leistungsstärke: In der Mannschaft stimmt es menschlich. Viele Spieler berichteten mehrfach über die gute Stimmung und Arbeitsmoral innerhalb des Teams.

Das lief nicht gut

So gut sich die Heimbilanz auch liest: Sie hätte deutlich besser sein können, oder sogar besser sein müssen. Unentschieden gegen Großaspach, die Reserve des VfB oder des FSV Mainz 05 sind ärgerlich. Oft fehlt dem MSV die finale Durchschlagskraft oder auch einfach mal das Glück, um den Lucky Punch zu setzen. Liegengelassene Punkte, die dem MSV im Kampf um den Aufstieg fehlen. Trotz einer gut besetzten Offensive fällt es den Meiderichern hin und wieder schwer, Chancen aus dem Spiel heraus zu kreieren. Beim Spitzenspiel in Münster blieb der MSV beispielsweise völlig blass, erspielte sich in 90 Minuten keine echte Torchance.

Für das größte Manko der Hinrunde können die Verantwortlichen jedoch nichts: Seit Saisonbeginn wird der MSV von großem Verletzungspech verfolgt. Pierre de Wit verpasste die Hinrunde nahezu komplett, Steffen Bohl fiel nach mehreren kleinen Verletzungen nun länger aus, auch Dennis Grote und Michael Gardawski mussten der langen Hinrunde jüngst Tribut zollen und sich abmelden. Am schlimmsten erwischte es den 21-jährigen Erik Wille. Der Ex-Frankfurter, der bei seinen wenigen Einsätzen zu überzeugen wusste, musste sich nach zwei Muskelfaserrissen einer Hüft-Operation unterziehen. Wie lange er ausfällt, ist noch nicht absehbar.

Bewertung der Neuzugänge

Wie bereits erwähnt, verpflichtete Ivica Grlic nahezu ausnahmslos Verstärkungen. Janjic, Albutat, Hajri, Feltscher und Meißner sind aus der ersten Elf der Duisburger kaum noch wegzudenken. Spieler wie Schorch, Grote, Klotz oder Scheidhauer ließen ihre Qualitäten bereits mehrfach aufblitzen, konnten jedoch noch keine echte Konstanz in ihr Spiel bringen. Kapitän Steffen Bohl stellt ohne Frage auch eine Verstärkung für die Zebras dar, konnte aufgrund von kleineren und größeren Verletzungen jedoch noch nicht so oft mithelfen, wie man es sich an der Wedau erhofft hatte. Der junge Fabian Schnellhardt kam meist nicht über die Joker Rolle hinaus, was die Verantwortlichen jedoch nicht verärgert.

Bester Spieler

Zlatko Janjic ist Mr. Zuverlässig beim MSV. Mit zehn Toren und vier Vorlagen stellt der Bosnier stets eine Gefahr für die gegnerische Viererkette dar. Abgesehen von der spielerischen Qualität, überzeugt der 28-Jährige als Leader, an dem sich das gesamte Team in schlechten Phasen hochziehen kann.

Schwächster Spieler

Gemessen an den Erwartungen und zuvor gezeigten Leistungen, fällt Sascha Dum ein wenig ab. Der Linksverteidiger war nach gutem Saisonstart zuletzt nur noch außen vor. Selbst als Kevin Wolze, der etatmäßige Linksverteidiger, gelbgesperrt ausfiel, bot Lettieri Kühne statt Dum auf. Im letzten Spiel des Jahres gegen Mainz 05 II durfte der Blondschopf mal wieder von Beginn an ran. Die Chance nutzen konnte er jedoch nicht: Er wurde bereits in der 37. Minute ausgewechselt.

Fazit und Ausblick

Der MSV hat sein Hinrundenziel erreicht: Man ist oben dabei. Zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsrang und drei Zähler Rückstand auf Platz zwei sind eine gute Ausgangsposition für 2015. Dafür verantwortlich ist vor allem die beeindruckende Serie von zwölf ungeschlagenen Spielen in Folge. Aber: Der MSV ist Jäger, nicht Gejagter. Dementsprechend sollte man sich keine großen Fehltritte mehr leisten. Unentschieden wie gegen Mainz oder Großaspach sind in der eng beieinander liegenden Spitzengruppe der 3. Liga zu wenig. Bleibt der Kader endlich einmal gesund und das Umfeld ruhig, wird Duisburg bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg mitspielen. Die Qualität dazu ist allemal vorhanden, sie muss nur genutzt werden.

   

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