Münchner Duell endet Remis – Späte Siege für FCM und SVWW

Im Münchner Stadtduell gegen Türkgücü holte 1860 München am Samstag ein 1:1 in Unterzahl. Wiesbaden stellte das Spiel in Osnabrück mit einem Last-Minute-Siegtreffer auf den Kopf (1:0), während Magdeburg mit 3:1 bei Aufsteiger Havelse gewann. Saarbrücken ließ Duisburg beim 2:0-Heimsieg derweil keine Chance. Zudem spielten: Zwickau-Meppen (1:1) und Verl-Köln (3:1).

1860 1:1 Türkgücü: Vier Alu-Treffer für die Gäste

Zehn Minuten waren im städtischen Duell zwischen 1860 und Türkgücü gespielt, da mussten die Löwen erstmal aufatmen. Erst knallte Ex-Sechziger Tim Rieder das Leder aus vollem Lauf an den Pfosten (4.), dann wiederholte Paterson Chato das Kunststück bei einer langen Hereingabe (8.). Dazwischen kurios: 1860-Keeper Marco Hiller nahm außerhalb des Strafraums die Hand zum Ball – nur Gelb (5.)! Die heutigen Hausherren arbeiteten sich in die Partie, kamen durch einen Querpass von Merveille Biankadi auf Marcel Bär selbst zum ersten Abschluss (13.). Die Löwen wurden stärker und gestalteten das Spiel ausgeglichener – bis Yannick Deichmann am eigenen Strafraum das Foul gegen Moritz Römling zog. Weil der Abwehrspieler ebenfalls schon wegen eines Handspiels verwarnt war, zeigte Schiedsrichter Daniel Schlager somit Gelb-Rot (38.). Der Ärger auf den Unparteiischen wuchs im Publikum, weil er kurz darauf einen Elfmeter gegen Lex verwehrte (40.), aber 1860 spielte zumindest weiter nach vorne.

Auch nach dem Seitenwechsel starteten die Löwen mutiger, erarbeiteten sich eine erste Schusschance durch Sascha Mölders (49.). Auf der Gegenseite bekam Eric Hottmann den Ball in aussichtsreicher Position, verlor aber das Gleichgewicht vor dem Abschluss (51.). Schließlich nutzte Türkgücü die Überzahl doch noch aus: Sercan Sararer wurde mit viel Raum auf der rechten Seite gesehen, bekam den Ball und netzte humorlos ein (60.). Direkt danach erhielt Lex die Chance zur direkten Antwort, doch sein Außenrist-Schuss landete in den Armen von René Vollath (62.). Dann wieder die Forderung nach einem Elfmeter, nachdem Mölders gefoult wurde – wieder kein Pfiff (68.). Auf der Gegenseite verpasste Petar Sliskovic aus kurzer Distanz die Vorentscheidung (69.) – und kurz darauf traf zuerst Sararer das Aluminium (73.), dann auch noch Albion Vrenezi zum vierten Mal (78.)! Die Gäste drängten auf die Entscheidung, aber 1860 schlug zurück! Dennis Dressel machte das Ding per Linksschuss, das war nach Spielverlauf durchaus glücklich (80.)! Türkgücü spielte nach vorne, 1860 setzte Nadelstiche – und es folgte ein weiterer Aufreger bei einem vermeintlichen Foulspiel im Türkgücü-Strafraum, doch auch dieses Mal blieb die Pfeife stumm (90.+2). Danach war Schluss. In der Tabelle rutscht 1860 auf Rang sechs ab, Türkgücü steht mit drei Punkten aus drei Spielen auf Platz elf.

Osnabrück 0:1 Wiesbaden: SVWW mit dem Lucky-Punch

Nach zwei Siegen in zwei Wettbewerben war die Stimmung an der Bremer Brücke gut, zumal Startelf-Debütant Sören Bertram sogleich die erste Chance für die Lila-Weißen verbuchte – aber zu zögerlich im Abschluss (10.). Der VfL setzte die Gäste unter Druck. Sven Köhler probiert es daraufhin mit einem Distanzsschuss (24.), ehe Gustaf Nilsson per Kopfball an VfL-Keeper Philipp Kühn scheiterte (26.). Ähnlich erging es dann Bertram auf der Gegenseite, der jedoch aus fünf Metern knapp am linken Pfosten vorbeiköpfte (30.). Stimmungsvoll, aber torlos ging es in die Kabine.

Wenn die Angriffe der Osnabrücker kamen, dann häufig über Heider und Bertram, allerdings fehlte dem Neuzugang in einigen Szenen noch die Präzision (54.). Das Spiel entwickelte sich zur Geduldsprobe, in der kein Team einen Fehler machen wollte. Dann plötzlich Osnabrück: Reaktionsschnell parierte aber SVWW-Keeper Florian Stritzel per Fußabwehr aus ganz kurzer Distanz (72.)! In der Schlussphase machten dann die Lila-Weißen mehr nach vorne, kamen aber nicht zum Abschluss. Nochmal probierte es Ba-Muaka Simakala, dessen Schuss von Ahmet Gürleyens Hand abgefälscht wurde und Stritzel erneut zur einer reflexartigen Glanzparade am Boden zwang (88.). Es folgte der Lucky-Punch, der das Spiel auf den Kopf stellte: In der Nachspielzeit haute SVWW-Verteidiger Florian Carstens den Ball bei einer Ecke aus der zweiten Reihe in die Maschen (90.+3) – es war der Siegtreffer nach zwei torlosen Unentschieden der Wiesbadener, die sich auf Rang sieben bessern. Der VfL rutscht mit einer Partie weniger auf den zwölften Platz ab.

Havelse 1:3 Magdeburg: Zwei Elfmeter in der Schlussphase

Munterer Spielbeginn in Hannover, denn schon früh ging es zwischen beiden Teams hin und her: Auf der einen Seite schloss Sirlod Conteh zu unpräzise ab (3.), auf der anderen Seite verpasste Julius Düker freistehend vor dem FCM-Kasten das erste Drittliga-Tor des TSV (5.). Mit fortlaufender Spielzeit sicherten sich die Gäste immer mehr Spielanteile ohne große Torchancen. Bei Havelse gingen fast alle Angriffe über Fynn Lakenmacher – bis sich der Nachwuchsspieler innerhalb kürzester Zeit zwei gelbe Karten abholte. Zuerst foulte Lakenmacher gegen Andreas Müller (27.), dann ließ er sich zu einer Schwalbe gegen Alexander Bittroff hinreißen (29.). Der FCM ließ nicht lange auf sich warten: Flanke Luca Schuler, Tor Connor Krempicki (37.). Magdeburg blieb daraufhin klar überlegen.

Die zweite Hälfte begann dann mit einem historischen Ereignis, denn Havelse traf zum ersten Mal in der 3. Liga: Per Kopf spielte Yannik Jaeschke einen Doppelpass im gegnerischen Strafraum, der FCM-Keeper zögerte beim Herauskommen und Jaeschke verwandelte (47.). Die Niedersachsen waren plötzlich voll in der Partie, auf der Gegenseite fehlten die Ideen. Aus dem Spiel heraus gelangen Magdeburg viele Halbchancen, aber nichts zwingendes – bis Havelse in der Schlussphase den entscheidenden Fehler machte, weil Noah Plume von hinten in Amara Condé hineingrätschte. Vom Punkt verwandelte Baris Atik zur erneuten Führung (85.). Nur wenig später durfte Kai Brünker noch einmal zu einem weiteren Strafstoß antreten, den der FCM zum 3:1-Endstand verwandelte (90.+3). Damit schiebt sich Magdeburg auf den zweiten Platz vor, während Havelse mit weiterhin null Punkten Letzter bleibt.

Saarbrücken 2:0 Duisburg: MSV chancen- und ideenlos

Eine Versöhnung mit den Fans hatte FCS-Stürmer Sebastian Jacob vor der Partie angekündigt – und Saarbrücken legte entsprechend gut los. So bekam Tobias Jänicke auf der Außenbahn viel Platz, seine aussichtsreiche Hereingabe in die Mitte verpassten aber gleich drei Kollegen (5.). Der FCS kontrollierte die Partie nach Belieben und suchte die Lücken: Julian Günther-Schmidt verlagerte das Spiel auf den Flügel, wo Sebastian Ernst zu einem strammen Abschluss kam, aber knapp vorbei (19.). Von Duisburg war nichts zu sehen, was der FCS für sich nutzte. Ein Pass hebelte die herausrückende MSV-Abwehr aus, von der rechten Seite musste Ernst nur noch auf Günther-Schmidt querlegen – 1:0 (28.). Saarbrücken machte weiter und setzte bei einem Klärungsversuch von Moritz Stoppelkamp nach, es folgte einem Pfostenschuss von Luca Kerber und der Abstauber von Minos Gouras zum zweiten Tor (35.). Den dritten Treffer hatte dann wieder Günther-Schmidt auf dem Fuß, doch der Stürmer kam einen Tick zu spät für die Hereinhabe (40.).

Duisburg kam aktiver aus der Kabine, aber Saarbrücken behielt erst einmal das Chancenplus. Allerdings: Ein zentraler Freistoß von Stoppelkamp rauschte nur knapp am FCS-Kasten vorbei (54.). Saarbrücken ließ Duisburg kommen, während die Abwehrkette der Saarländer stabil stehen blieb – aber von den Zebras kamen keine Ideen. Stattdessen hatte Jänicke im Strafraum viel Zeit, vertändelte die erneute Chance durch einen Fehlpass (68.). Im Fallen zimmerte Gouras den Ball anschließend noch an die Latte (75.). Die letzte Chance für ein höheres Ergebnis bekam der eingewechselte Jacob, dessen Schuss aus zehn Metern nur knapp vorbei ging (88.). Am verdienten Saarbrücker Sieg änderte das nichts mehr. In der Tabelle ist Saarbrücken nun Fünfter, Duisburg rutscht mit einem Spiel weniger auf Rang 10 ab.

Zwickau 1:1 Meppen: Remis bei Chancenfestival

Schon der erste Angriff in der Zwickauer Arena hatte es in sich, denn Marius Hauptmann setzte sich auf der rechten Außenbahn mustergültig gegen seinen Gegenspieler durch – einzig bei der Flanke in die Mitte war kein Abnehmer zu finden (2.). Zwickau begann stark, Meppen biss sich aber in die ruppige Partie hinein. Doch die Drangphase des FSV war zu groß: Bei einem Freistoß segelte Erik Domaschke vorbei, Dustin Willms zog ab und scheiterte auf der Linie (16.) – doch den folgenden Eckball versenkte Marco Schikora per Kopf (17.)! Meppen wackelte früh, dann versuchte es Morgan Faßbender per Flachschuss, aber FSV-Keeper Johannes Brinkies war zur Stelle (28.). Beide Teams waren nun in der Partie drin und spielten sich die Halbchancen um die Ohren. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich blieb Faßbender vorbehalten, dessen Kopfball nur Zentimeter über die Latte ging (42.). Ein echtes Ausrufezeichen setzte dann noch Brinkies, der eine Hereingabe von Luka Tankulic noch über das Tor lenkte (45.).

Der zweite Abschnitt setzte sich ähnlich fort, wenngleich Lars Bünning in der Meppener Abwehr schon früh ein hohes Risiko gehen musste, als er den durchstartenden Willms regelkonform abgrätschte (51.). Anschließend kamen die Emsländer: Christoph Hemlein initiierte einen SVM-Angriff, den er selbst per Flachschuss aus vollem Tempo schließlich in die Maschen vollendete (60.). Danach wurde das Spiel vorsichtiger, keiner wollte mehr den entscheidenden Fehler begehen. Beinahe wäre Manfred Starke der Lucky-Punch gelungen, aber ein ruhender Ball des Angreifers ging in der Schlussphase denkbar knapp vorbei (85.). Für Zwickau bedeutete das Platz 13 mit zwei Punkten, die doppelte Punktzahl hob Meppen auf Rang 9.

Verl 3:1 Köln: SCV-Trio dreht das Spiel

Lange Zeit hielt sich Viktoria Köln mit Transfers zurück – wohlwissend, dass sie einen Nachwuchskicker wie Youssef Amyn in den eigenen Reihen hielten. Die Anfangsphase der beiden West-Klubs wurde von einem gegenseitigen Abtasten geprägt, in der kleinere Chancen für Simon Handle (7.) oder Kasim Rabihic (12.) heraussprangen. Dann Amyn: In der Mitte verlor Rabihic den Ball gegen Christoph Greger, der gedankenschnell auf den 17-Jährigen durchsteckte und Amyn schlenzte gekonnt in die Maschen (22.). In der Folge des Treffers blieb es wild, denn Verl ging zum Gegenangriff über. Mael Corboz ließ seine Gegenspieler mit einer geschickten Drehung aussteigen und gab die Kugel zu Rabihic, der ähnlich gefühlvoll ins Netz vollendete (29.). Aber damit nicht genug: Wieder Rabihic, dieses Mal per Flanke initiiert, dessen Zuspiel Cyrill Akono in der Mitte erreichte – und der Stürmer drehte die Partie per Kopfball (34.). Köln musste sich nach dem Rückstand erst einmal fangen.

Den zweiten Abschnitt eröffneten wieder die Verler, die aber zunächst noch an Viktoria-Keeper Moritz Nicolas scheiterten (49.). Im zweiten Versuch stand Akono aber erneut goldrichtig bei einem Zuspiel von Corboz, sodass der SCV die Führung zum 3:1 erhöhen konnten (51.). Von Köln war daraufhin nicht viel zu sehen, stattdessen traf Leandro Putaro im Anschluss noch den Pfosten (61.), es hätte die Vorentscheidung sein können. Allerdings geschah auf dem Rasen trotzdem nicht mehr allzu viel, weil die Verler nicht mehr machen mussten und die Kölner nicht in ihre Szenen kamen. Verl holte sich mit sieben Punkten somit Platz 3 in der Tabelle, während die Viktoria zunächst auf Platz 17 unter den Strich abrutschte.

 

   

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