Wiesbadens Pokal-Aus: "Stolz und brutal enttäuscht"

Denkbar knapp scheiterte der SV Wehen Wiesbaden im Elfmeterschießen gegen Zweitligist Regensburg, dem der vermeintliche Außenseiter über 120 Minuten ein torloses Remis abtrotzte. Cheftrainer Rüdiger Rehm war nach der Partie zwar enttäuscht über das Ausscheiden, aber stolz auf die Leistung seiner Mannschaft. Für Wiesbaden war es immerhin schon das 19. Pflichtspiel der Saison.
SVWW zeigt zweimal Nerven
"Wenn man am Ende dann im Elfmeterschießen weiterkommt, dann ist das verdient, weil man das Tor mehr erzielt", erklärte SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm nach einem langen Pokalabend in Wiesbaden, der nicht das glücklichere Ende für die Hausherren bereithielt. Phillip Tietz hämmerte die Kugel an die Latte, danach fischte SSV-Keeper Alexander Meyer den Ball von Dominik Prokop von der Linie – von den Regensburgern trafen derweil alle Schützen in der Schluss-Lotterie vom Punkt.
"Wir sind stolz darauf, wie wir aufgetreten sind. Und wir sind brutal enttäuscht, dass wir nicht weitergekommen sind", fasste der Coach seine Gefühlswelt zusammen, denn Wiesbaden lieferte dem Zweitligisten über weite Strecken der 120 Spielminuten eine Partie auf Augenhöhe. Tietz (30.) und Malone (90.) hatten die besten Chancen des Underdogs, auf der anderen Seite gab es "kurz vor der Pause den Pfostenschuss, wo Regensburg den Ausgleich nach Großchancen machte". Nachdem sich die Wiesbadener rund 20 Minuten ins Spiel kämpfen mussten, war die Leistung unter dem Strich respektabel.
"Müssen einfach liefern"
Angesichts der Spielfrequenz im Wiesbadener Terminkalender war das keine Selbstverständlichkeit. "Wir hatten das 19. Pflichtspiel seit September. Mit dem kleinen Kader ist das unglaublich kräftezehrend und intensiv", klagte Rehm, dessen Kader in dieser Zeit nicht von Verletzungen verschont blieb. Sieben Spieler – jeweils mit Stammspieler-Qualität – fehlten gegen Regensburg. Erst Mitte Dezember bedienten sich die Hessen auf dem Markt der vereinslosen Spieler, um mit der Verpflichtung von Prokop das Verletzungspech ein stückweit aufzufangen. Umso größeren Stolz empfand der Coach für den Auftritt seiner Elf.
"Mit etwas Abstand werden wir analysieren, dass wir vieles gut gemacht haben, in den entscheidenden Momenten aber einfach liefern müssen", wollte Innenverteidiger Sascha Mockenhaupt das Positive aus dem Pokalfight für das kommende Jahr mitnehmen und seine Lehren daraus ziehen. Dann spielt der SVWW nämlich weiterhin um die direkte Zweitliga-Rückkehr mit. Den Jahreswechsel begeht die Elf von Rüdiger Rehm auf dem sechsten Rang, nur einen Zähler hinter dem Relegationsplatz. Mit der Pokalleistung wird der SVWW im neuen Jahr wieder angreifen können.