Wiesbaden verliert den Anschluss: "Ich könnte kotzen"
Mit einem Sieg gegen den KFC Uerdingen hätte der SV Wehen Wiesbaden den Rückstand auf den Relegationsplatz am Montagabend auf vier Punkte verkürzen können, doch durch die bittere 0:2-Pleite liegt der SVWW nun zehn Zähler im Hintertreffen und hat den Anschluss damit verloren. Dementsprechend enttäuscht waren die Beteiligten.
"Die bessere Mannschaft hat verloren"
Der Knackpunkt für die Niederlage ist schnell ausgemacht: 74 Minuten waren gespielt, als Niklas Dams Uerdingens Maximilian Beister im Strafraum zu Fall brachte. Es gab Elfmeter für den Aufsteiger, den der Gefoulte zum 1:0 verwandelte. "Ein sehr bitterer Moment", gab Trainer Rüdiger Rehm auf der Pressekonferenz nach Spielende zu. Denn während seine Mannschaft bis zum Strafstoß die bessere und aktivere Mannschaft war, reichte dem KFC eine Chance, um auf die Siegerstraße abzubiegen.
Jene Effektivität hätte sich Rehm auch von seinem Team gewünscht: "Wir hatten zig Chancen – da müssen wir einfach Tore machen", haderte der SVWW-Coach mit der schwachen Chancenverwertung. Vor allem Schäffler (25.), Schwadorf (38.), Kyereh (51.) und nochmal Schäffler (67.) ließen beste Chancen liegen. Ein Problem, das sich wie ein roter Faden durch die bisherige Saison des SVWW zieht. "Es wiederholt sich", fand auch Rehm. "Wir haben zu viele Punkte verschenkt." Dabei habe seine Mannschaft gegen Uerdingen "ein klasse Spiel abgeliefert, alles rausgehauen und dem KFC keinen Spaß am Spiel gegeben." Somit kam Rehm, auch angesichts von 13:4 Ecken, zu dem Fazit: "Die bessere Mannschaft hat heute verloren."
Unüberhörbare Ernüchterung
Marcel Titsch Rivero konnte seinem Trainer im Interview mit dem Vereins-TV nur beipflichten: "Momentan fehlt uns einfach die Effektivität. Wir machen immer sehr gute Spiele und sind überlegen, machen aber die Chancen nicht." Dabei brauche sich der SVWW nicht zu verstecken, "weil wir von der Qualität eine der besten Mannschaften sind." Allerdings mit einer entscheidenden Einschränkung: "Wir machen einfach zu wenig daraus." Die Tatsache, dass der Rückstand auf den Relegationsplatz nun auf zehn Punkte angewachsen ist, sorgte für große und unüberhörbare Ernüchterung beim 29-Jährigen: "Ich könnte kotzen."
Und dennoch: Aufgeben ist für den Mittelfeldspieler keine Option: "Wir haben noch genügend Spiele, um eine Serie zu starten." Bereits am Freitag kann der SVWW beim Heimspiel gegen den VfR Aalen vorlegen – wenn er sich dieses Mal kaltschnäuziger vor dem Tor zeigt.