Wiesbaden oder Karlsruhe? Der Kampf um Platz drei
Es ist die letzte offene Frage im Endspurt der 3. Liga: Wer geht in die Relegation – Wehen Wiesbaden oder der Karlsruher SC? liga3-online analysiert die aktuelle Lage.
Pro
Dass Wiesbaden aktuell vor dem KSC steht, haben sie vor allem ihrer Offensivabteilung zu verdanken. Ganze 70 Tore erzielte der SV Wehen in der laufenden Drittliga-Saison, das sind 29 mehr als der KSC bislang geschafft hat. Insbesondere Manuel Schäffler, mit 20 Treffern aktuell Toptorjäger der Liga, sowie Stephan Andrist, mit 15 Toren Zweiter in der internen Rangliste, haben ihren Teil dazu beigetragen. Besonders in der Schlussviertelstunde sind die Hessen mit 15 Toren brandgefährlich. Mit einer Differenz von 19 Toren auf den KSC lässt sich wohl sagen, dass der SVWW alles selbst in der Hand hat: Gewinnen sie die verbleibenden Spiele, oder zumindest genauso viele wie der KSC, wird der punktgleiche Sport-Club nicht mehr vorbeiziehen können.
Contra
Genau hier liegt allerdings der Knackpunkt: Die aktuelle Formkurve des SVWW zeigt nach unten. Zählt man die Landespokal-Partie gegen Steinbach hinzu, verlort der SVWW die letzten vier Partien in Serie. Ein extremer Einbruch, gab es doch vorher kaum Niederlagen. Hier muss Trainer Rüdiger Rehm eingreifen: Holt er seine Mannschaft nicht schnell aus dem Formtief, wird der dritte Rang kaum zu halten sein.
Restprogramm: Rostock (A), Zwickau (H), Paderborn (A), Aalen (H)
Pro
Während Wiesbaden schwächelt, zeichnet den KSC im Endspurt vor allem Konstanz aus: Seit Oktober gab es nur eine einzige Niederlage, ein 0:2 beim Tabellenzweiten Magdeburg. Alle anderen Spiele gewann die Schwartz-Elf oder nahm zumindest einen Punkt mit, auch der 4:0-Sieg im Landespokal-Halbfinale gegen den SV Waldhof untermauert das Selbstbewusstsein der Badener. Diese Sicherheit findet sich auch in der Statistik wieder: Was den Wiesbadenern ihre Offensive ist, findet sich beim KSC im hinteren Drittel: Mit nur 24 Gegentoren stellt der KSC die stärkste Defensive der Liga. Schafft der KSC es, sein Selbstbewusstsein weiter in Leistung zu übersetzen, wird er auch in den verbleibenden Partien wenig Punkte abgeben.
Contra
Oftmals agierte der KSC in entscheidenden Situationen glücklos, es hakt in der Offensive. Mit Fabian Schleusener hat der KSC zwar einen starken Torschützen (16 Tore), doch insgesamt sind bei den Badenern nur 41 Tore bei 34 Spielen zu verzeichnen – deutlich weniger als der Rest des Führungsquartetts und insbesondere zu wenig im Vergleich mit dem direkten Konkurrenten Wiesbaden. Mit Blick auf die drei Unentschieden gegen Lotte (1:1), Würzburg (0:0) und Rostock (0:0) muss man feststellen: Mit nur einem Tor mehr hätte der KSC schon früher Profit aus der Formschwäche des SVWW schlagen können. Die Chancen waren, gerade gegen Rostock, da. Wird der KSC, sollte Wiesbaden nochmal stolpern, im richtigen Moment zur Stelle sein?
Restprogramm: Zwickau (A), Paderborn (H), Aalen (A), Jena (H)