Wiesbaden feiert den Aufstieg: "Sind ein geiler Verein"

Mit einem 3:2-Auswärtssieg sorgte der SV Wehen Wiesbaden für die kleine Überraschung in der Relegation um die 2. Bundesliga und belohnte sich für eine enorme Willensleistung im Rückspiel gegen Ingolstadt. Am Ende war es nicht das Wunder von Wiesbaden, sondern viel mehr eine Bestätigung der herausragenden Saison des Team von Rüdiger Rehm.

"Wir haben eine geile Mannschaft"

Ein 2:1-Sieg, zwei Auswärtstore und ein Heimspiel im Rücken haben dem künftigen Drittligisten aus Ingolstadt nicht gereicht, um den Startplatz in der 2. Bundesliga gegen den SV Wehen Wiesbaden zu verteidigen. Stattdessen wurden die Schanzer in einer denkwürdigen ersten Halbzeit förmlich von den Hessen überrannt. "Wir haben einfach mutig gespielt von Anfang an. Wir haben 71 Tore geschossen, das kommt nicht von irgendwo her", verwies Wehens Top-Vorbereiter Niklas Schmidt beim "ZDF" darauf, dass mit der offensiven Qualität des Drittligisten zu rechnen war. Aber nicht nur der Wiesbadener Sturm glänzte, am Ende lobte Abwehrspieler Moritz Kuhn im "Wiesbadener Kurier" den gesamten Mannschaftsverbund: "Am Ende sind wir alle um unser Leben gelaufen." Als die Partie beendet war, strömten die rund 400 mitgereisten SVWW-Fans auf den Platz und feierten den Aufstieg ausgelassen.

Nach zehn Jahren in der Drittklassigkeit steigt Wiesbaden wieder auf, das freute auch den Hauptverantwortlichen – Trainer Rüdiger Rehm: "Wir sind ein geiler Verein und wir haben eine geile Mannschaft." Die Freude des Aufstiegscoaches war zu spüren, besonders, weil sich der 40-Jährige den Saisonstart noch einmal vor Augen rief: Der SVWW startete mit vier Punkten aus den ersten sechs Spielen, Abstiegskampf statt Aufstiegsfeier drohte. Auch deshalb litt Rehm mit seinen Konkurrenten aus Ingolstadt: "Relegation ist einfach brutal. Ich müsste mich eigentlich freuen, doch der Kollege neben mir ist tief traurig."

Mannschaft peilt Mallorca an

"Wer sich die Relegation ausgedacht hat, wollte wohl, dass genau so etwas dabei rauskommt", betrachtete dagegen Innenverteidiger Sascha Mockenhaupt die positive Seite der Entscheidungsspiele. Eine ähnliche Aufholjagd hatte es selten gegeben, einzig der SV Darmstadt 98 machte es vor vier Jahren noch spannender. Für die Wiesbadener war die Art und Weise des Sieges letztlich nicht wichtig: "Die Zweite Liga müssen wir genießen: Vereine wie Hamburg oder Stuttgart sind in meinen Augen keine Zweitliga-Vereine", ließ beispielsweise Moritz Kuhn bereits wissen.

Doch bis es zum ersten Zweitliga-Auftritt der Wiesbadener kommt, wird erst einmal der Sommer genutzt. "Jetzt wird richtig gefeiert", versprach Kuhn und wird von Abwehr-Kollege Mockenhaupt unterstützt: "Ich muss jetzt erstmal gleich an das Handy gehen und schauen, wann die nächsten Flüge nach Mallorca gehen." Etwas nüchterner betrachtete SVWW-Sportdirektor Christian Hock die Angelegenheit: "Das bedeutet so unglaublich viel für den Verein. Wir haben uns in zehn Jahren Jahr für Jahr gesteigert, vor allem in den letzten drei Jahren." Herausgekommen ist der verdiente Lohn und die 3. Liga nimmt Abschied von ihrem Dino – kein Verein spielte länger dort, als der SV Wehen Wiesbaden. Am Mittwoch ging die Party in der Innenstadt weiter.

   

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