Wehen Wiesbaden und die "eindrucksvolle Antwort" in Würzburg

Die Presse schwelgt in glückseligen Erinnerungen, der gegnerische Trainer schwärmte – doch Gustaf Nilsson blieb nach seinem Hattrick beim Aufstieg des SV Wehen Wiesbaden durch das 4:0 bei den Würzburger Kickers in den Kreis der heißesten Zweitliga-Kandidaten für die Öffentlichkeit ein Phantom.

"Kein Zufall, dass er drei Tore macht"

Umso mehr wurde über den Matchwinner der Hessen gesprochen. "Der schwedische Schäffler", kommentierte der "Wiesbadener Kurier" die Galavorstellung des schwedischen Ex-Nationalspielers und sah Nilsson bereits "auf den Spuren des früheren SVWW-Torjägers Manuel Schäffler (71 Treffer in 136 Spielen) wandeln".

Auch Würzburgs Coach Torsten Ziegner war nach den von zwei Strafstößen begünstigten Saisontoren Nummer fünf bis sieben des 24-Jährigen (67., 81. und 84.), durch die der Wiesbadener Winterzugang nach drei Spielen Ladehemmung die Spitze in der Drittliga-Torschützenliste übernahm, sehr angetan von Nilsson: "Es ist kein Zufall, dass er drei Tore macht“, meinte der Coach: "Wenn man sieht, wie er den Ball festmacht…."

Ziegners Kollege Rüdiger Rehm hingegen machte keinerlei Aufhebens aus Nilssons Glanzleistung. Vielmehr genoss der 42-Jährige nach der zumindest vorläufigen Herstellung des Gleichstands mit dem Tabellenzweiten "unser vielleicht bestes Spiel der Saison", wie Rehm nach Spielschluss auf der Pressekonferenz sinnierte: "In der Balance zwischen Offensive und Defensive waren wir oft stark."

In Spitzengruppe vorgerückt

Der schon vierte Auswärtserfolg seiner Mannschaft, durch das Wiesbaden zum momentan stärksten Team der Liga auf fremden Plätzen avanciert, versöhnte Rehm mit den vorherigen zwei Niederlagen seiner Spieler in Folge und den damit verpassten Sprüngen in die Spitzengruppe: "Wir haben eine eindrucksvolle Antwort gegeben. Wir haben gezeigt, dass wir uns entwickeln können, dass wir bereit sind, und dass wir da sind", erklärte der SVWW-Trainer selbstbewusst.

Ein Haar in der Suppe fand Rehm aber dennoch in seiner Spielanalyse: "Wir sind am Anfang gut reingekommen, waren gut in der letzten Zone und waren auch zielstrebig, haben diese Zielstrebigkeit aber dann etwas verloren, haben das nach der Pause aber wieder korrigiert." Die schon vorentscheidende Führung durch Thijmen Goppel (52.) auf Vorbereitung von Nilsson "mussten wir vielleicht so reingrätschen, weil wie die Chancen vorher nicht genutzt haben“, meinte Rehm weiter.

Für das Heimspiel am Samstag gegen Viktoria Köln wird Rehm voraussichtlich keine Umstellungen an der Vorbereitungsarbeit vornehmen. "Wir haben nach den beiden Niederlagen zwar klargemacht, was wir brauchen, aber wir haben nichts anders gemacht als sonst", wies der Coach Mutmaßungen über Sondermaßnahmen vor dem Sieg in Würzburg zurück.

   

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