Wehen Wiesbaden: Abstiegskampf statt Aufstiegstraum?
Auch in diesem Jahr scheint dem SV Wehen Wiesbaden der Sprung in die 2. Bundesliga nicht zu gelingen. Nach dem Abstieg aus der zweiten in die Dritte Liga im Jahr 2009 beendete der Klub die bisher beste Spielzeit auf dem vierten Platz (2010/2011). Das zu Beginn der aktuellen Saison offiziell ausgegebene Ziel war es, eine Platzierung im oberen Drittel der Tabelle zu erreichen. Doch insgeheim sahen viele Beobachter den Klub in der Liga, auch im Aufstiegsrennen eine große Rolle mitspielen zu können. Sah es zu Beginn der Saison auch danach aus, zeigte die Formkurve in den vergangenen Monaten deutlich nach unten. Den nächsten Rückschlag im heimlichen Bestreben, doch noch Relegationsplatz drei erreichen zu können, gab es am vergangenen Samstag beim 0:3 gegen Holstein Kiel. "Ich bin sehr enttäuscht. Mit diesem Auftritt kann ich überhaupt nicht zufrieden sein. Zu viele haben ihren Leistungsstand nicht auf den Platz gebracht. Wir haben weder ausreichend Zweikampfhärte noch Laufbereitschaft gezeigt", sagte SVWW-Coach Marc Kienle gegenüber dem "Wiesbadener Kurier".
Sieben Punkte Vorsprung auf ersten Abstiegsplatz
Seine Warnung, der Aufsteiger sei ein gefährlicher Gegner und gehöre nicht auf einen Abstiegsplatz, wurde von den Spielern scheinbar nicht wahrgenommen. So hat der Klub mit 39 Punkten bereits elf Zähler Rückstand auf die Darmstädter, die den dritten Tabellenplatz innehaben. "Einige müssen dringend ihre Einstellung überprüfen", kritisierte der 41-Jährige gewisse Spieler und fügte an: "Ich sage es immer und immer wieder: Wir müssen in jedem Spiel, gegen jeden Gegner, an unsere Grenzen gehen." Auch Angreifer José Pierre Vunguidica zeigte sich gegenüber der Zeitung enttäuscht und gab zu: "Wir wissen ja, dass wir nicht hätten verlieren dürfen. Kiel hat eigentlich nicht unsere Qualität. Aber wir haben uns selbst geschlagen". Stattdessen gilt es langsam, auch den Blick in die untere Tabellenhälfte zu richten. Aufgrund der engen Konstellation der Liga haben die Hessen als Tabellensiebter nur sieben Punkte Vorsprung auf Rang 18. Am kommenden Wochenende steht der SVWW mit der SV Elversberg erneut einem abstiegsbedrohtem Team gegenüber, dass über Kampf und Laufbereitschaft zum Erfolg kommen will und bei einem Sieg nur noch einen Zähler hinter den Wiesbadenern steht. Bis zum Saisonende muss die Kienle-Truppe noch gegen Heidenheim, Darmstadt, Osnabrück und Rostock antreten – vier der ersten fünf Mannschaften. Gute Gelegenheiten, Punkte auf direkte Konkurrenten im Aufstiegsrennen gut zu machen. Aber auch Gelegenheiten, noch weiter in den Tabellenkeller zu rutschen.
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