Was aus früheren Drittligisten geworden ist #2: Carl Zeiss Jena

In dieser Saison begrüßte die 3. Liga mit Essen, Bayreuth und Oldenburg drei Neulinge. Dadurch erstreckt sich das Teilnehmerfeld auf mittlerweile 66 Teams. Während Klubs wie Union Berlin und RB Leipzig mittlerweile etablierte Größen in der Bundesliga und im internationalen Geschäft unterwegs sind, mussten andere den Gang in die Regionalliga oder noch tiefer antreten. Auf diese Vereine blickt liga3-online.de in seiner Serie. Heute: der FC Carl Zeiss Jena.

Drei Ligen in 16 Jahren

In den vergangenen etwas mehr als 16 Jahren waren die Thüringer in drei Ligen unterwegs. Zwei Spielzeiten (2006 bis 2008) im Bundesliga-Unterhaus, acht Jahre (2012 bis 2017 und seit 2020) in der Regionalliga und sieben Jahre spielte der FCC drittklassig (2008 bis 2012 und 2017 bis 2020). Aktuell läuft beim dreimaligen DDR-Meister der dritte Anlauf in Folge, sich wieder in den Profifußball zu befördern.

Nach dem letzten Abstieg aus der 3. Liga landete das Team 2021 erst auf Rang vier, in der vergangenen Saison stand am Ende der zweite Tabellenplatz zu Buche. Doch in dieser Runde läuft es für die Jenaer – aufgrund der Tradition und des Namens immer einer der Aufstiegsfavoriten in der Nordost-Staffel – noch nicht rund. Dabei verlief der Saisonstart vielversprechend: In den ersten fünf Partien gab es vier Siege und ein Remis.

Trainer Patz musste gehen

Doch ausgerechnet ein 1:1 beim großen Rivalen aus Erfurt läutete eine Durststrecke mit nur fünf Punkten aus sieben Partien ein. Viel zu wenig für die Ansprüche des Vereins. Als Konsequenz musste Trainer Andreas Patz die Koffer packen. Für ihn übernahm mit Henning Bürger der U17-Coach und Leiter der Nachwuchsabteilung den Posten. Zumindest im ersten Ligaspiel ging der Plan auf: Mit einem 3:0 gegen Tabellenführer Berliner AK verabschiedete sich die Mannschaft in eine zweiwöchige Spielpause.

Vier Duelle stehen in diesem Jahr noch an. Gegen Chemnitz am Sonntag, Babelsberg, Lok Leipzig und Hertha BSC II. Als Tabellenneunter liegen die Thüringer schon sieben Punkte hinter dem BAK, eine Erfolgsserie vor der Winterpause, die am 29. Januar endet, könnte den Anschluss an die Spitze wieder herstellen und den Glauben an die Drittliga-Rückkehr am Leben erhalten.

Stadion wird umgebaut

Denn dort gehört der Verein, bei dem Identifikationsfigur René Eckardt im Sommer 2021 nach 13 Jahren gehen musste, nach eigenem Anspruchsdenken hin. Immerhin ist das Stadion bald profitauglich. Seit 2020 wird das Ernst-Abbe-Sportfeld für rund 50 Millionen Euro umgebaut. Künftig haben knapp 15.000 Zuschauer auf den überdachten Tribünen Platz. Der Umbau soll 2023 abgeschlossen sein.

Beim anvisierten Aufstieg soll ein Kader mit Mix aus Jugend und Erfahrung helfen. So finden sich einige bekannte Gesichter – auch aus der 3. Liga – wieder. Torhüter Kevin Kunz spielte für Regensburg einst in der 2. Liga, trug auch in der 3. Liga 117 Mal das Trikot der SG Sonnenhof Großaspach oder des Chemnitzer FC. Die meiste Erfahrung kann René Lange nachweisen. Der 34-jährige Verteidiger stand in drei Zweit-, 116 Dritt- und 181 Viertligaspielen auf dem Rasen.

   
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